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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2017

Wohngebäude in München Freiham WA 16 und WA 18

3. Preis

Preisgeld: 17.000 EUR

wolf.sedat architekten PartGmbB

Architektur

Baulinie Architekten, Gläser & Lehmann Architektenpartnerschaft mbB

Architektur

grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb

Landschaftsarchitektur

BOKEHdesignstudio

Visualisierung

Gnädinger Architektur-Modellbau GmbH

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein Zitat von Heinrich Tessenow, für den Wohnhäuser etwas Städtisches bzw. Gemeinschaftliches waren, die „mit stillen und einfachen Formen“ Stadt entstehen lassen, ist dem Projekt vorangestellt. Auf den ersten Blick mag man die stille und einfache, lapidare Umsetzung des städtebaulichen Konzepts als wenig spannend empfinden. Auf den zweiten Blick jedoch entfaltet das Projekt gerade aus dieser Lapidarität seine Kraft. Kubische Baukörper ohne signifikante Vor- und Rücksprünge sind, den Vorgaben des Bebauungsplanes weitestgehend folgend, in einem Wechsel von 5 und 7 Geschossen aneinandergereiht, was zu einer sehr selbstverständlichen städtebaulichen Figur und Setzung führt.

Allerdings entstehen dadurch auch einige funktionale Zwänge. Die Kindertagesstätte beispielsweise, die, was zunächst sehr wohltuend ist, nicht über die Hauptbaukörper hinausragt und daher über zwei Geschosse organisiert ist, funktioniert leider nicht im Hinblick auf die Zuordnung der Räume und auf die Raumhöhen. Auch der Hofzugang der über der Kita liegenden Wohnungen ist nicht gewährleistet. Schön sind die Vorschläge zur Situierung des „Café am Park“ und des Gemeinschaftsraumes. Die Wohnungen selbst sind wirtschaftlich erschlossen und eigentlich gut geschnitten, wenn teilweise auch sehr tief. Schade ist allerdings, dass es eine Vielzahl von rein nach Norden orientierten Einzimmerappartements gibt. Auch die nicht ausreichenden Abstandsflächen zwischen den beiden Baukörpern im südlichen Areal sind nicht nur ein bautechnisches Problem, sondern führen auch zu einer Beeinträchtigung der Qualität der angrenzenden Wohnungen.

Still und einfach sind dann wiederum die Fassaden. Logisch aus den Grundrissen heraus entwickelt, überzeugen sie durch die vorgeschlagene Materialität, den Rhythmus und auch die Raffinesse, mit der „Sockel, Schaft und Kapitell“ gestaltet wurden, wobei die baukonstruktive Ausbildung mit hochdämmendem Mauerwerk zumindest in Teilbereichen bezweifelt werden darf.

Das Projekt könnte in der Lage sein, nicht nur einen wertvollen Baustein im zukünftigen Gefüge von Freiham zu bilden, sondern selbst für Freiham identitätsstiftend zu sein.

Die Freianlagen halten alle Vorgaben des B-Plans und die geforderten Auslobungskriterien ein. Die Differenzierung zwischen Rasenflächen und wassergebundenen Flächen mit Spielund Aufenthaltsfunktionen sind klar strukturiert. Der Umfang der wassergebundenen Flächen sowie der Erschließung erscheint etwas überdimensioniert. Das zum Park hin orientierte Café mit den Freiflächen Richtung Süd-Westen lässt eine schöne Verweilqualität erwarten.

Die Feuerwehrflächen sind gemäß den Vorgaben des B-Plans über die Befahrung in den Höfen gelöst und liegen durchgängig auf den ohnehin notwendigen Erschließungsflächen, mit Ausnahme des KITA-Freiraums.

Die gemeinschaftlich genutzten Dächer sind mit mehr als 25% nachgewiesen, die gestalterische Qualität ist aufgrund der reduzierten Darstellung noch nicht zu erkennen.
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