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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2017

Neubau für das Deutsche Tapetenmuseum - Museum für Raumkunst

1. Preis / Zuschlag

HARRY GUGGER STUDIO

Architektur

Schnetzer Puskas Ingenieure AG

Tragwerksplanung

Bartenbach GmbH - Bereich Lighting Design

Lichtplanung

Waldhauser + Hermann AG

TGA-Fachplanung

Ernst AG

Bauingenieurwesen

Gartenmann Engineering AG

Bauphysik

PPEngineering GmbH

Fassadenplanung

Fontana Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Deutsche Tapetenmuseum im Herzen der reichen Museumslandschaft Kassels muss die historische Platzsituation des Brüder-Grimm-Platzes fassen, sich in die differenzierte Hierarchie der Bestandsgebäude fügen und soll dennoch selbstbewusst auftreten.
Der Projektvorschlag verzichtet auf den Erhalt des Hofgebäudes zugunsten einer zusammenhängenden, effizienten und barrierefreien Organisation aller Funktionen in einem kompakten Baukörper, der sowohl die Platzkante besetzt, wie auch die Strassenflucht der Friedrichstrasse ergänzt.
Durch die Auskragung in der Achse der Friedrich-
strasse wird das Museum zwischen der imposanten Torwache und dem großen Erker des Museums auf-
gespannt, die volumetrischen Fügung wird so zugunsten einer gleichberechtigten Stellung des Neubaus
verschoben.
Um die Bedeutung des Museums zu unterstreichen wird vorgeschlagen auch den Vorbereich bis zur Wilhelmshöher Allee neu zu gestalten. Er soll unter Erhalt der wichtigen Bestandsbäume als geneigter städtischer Platz gefasst werden. Von der „Schnuddelecke“ wird ein öffentlicher Garten in den Hof des Museums führen.

Die Dimension der Ausstellungsräume und das knapp bemessene zusätzliche Raumprogramm lassen einen geschlossenen Baukörper mit wenigen, präzis gesetzten Öffnungen entstehen.
Dieses Volumen wird unter Bezugnahme auf die historischen Bauten strukturiert und über die Fassadengestaltung in die Massstäblichkeit der Umgebung eingefügt.
Die Fassade entsteht aus der Überlagerung der Fassadenstruktur und des Fassadenbildes des ursprünglichen Fürstenhauses mit den Öffnungen des Neubaus. Der feingliedrige klassizistische Rhythmus der historischen Bauten wurde in ein flächiges Relief von ornamentierten und unbehandelten Betonfertigteilen übersetzt. Im Fotobetonverfahren werden die Fenster des Fürstenhauses auf die Betonfertigteile übertragen. Durch den ornamentalen Charakter und den klein-teiligen Maßstab verweist die Fassade zugleich auf die Thematik des Museums welches Raumkunst durch die
bildhafte Gestaltung der Wände zelebriert.
An einem von historischer Bausubstanz geprägten, morphologisch dennoch heterogenen Ort, leistet das Tapetenmuseum Stadtreparatur und bietet gleichzeitig einen prägnanten Auftritt.