modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 05/2017

Innovationscampus Freimann in München

Innovationscampus Freimann

Innovationscampus Freimann

ein 2. Preis

Preisgeld: 30.000 EUR

Eller + Eller Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Das ca. 23.700 m² große Planungsgebiet für den Innovationscampus befindet sich im Münchner Stadtbezirk Schwabing - Freimann auf einem ehemals als Bahnausbesserungswerk genutzten Gelände. Angrenzend an das Plangebiet befinden sich im Norden der ehemaligen Werkshallen, die derzeit zu einem Automobilzentrum (Motorworld) umgebaut werden. Im Osten befinden sich mehrere Veranstaltungslokalitäten sowie ein Neubaufeld, das mit einem Parkhaus und ggf. einer unterirdischen Konzerthalle bebaut werden soll. Im Süden grenzen Bürobauten und ein Komplex der Bayerischen Motorenwerke an. Die westliche Grenze bildet ein öffentlicher Grünzug. Auf insgesamt vier Baufeldern ist eine blockartige Bebauung mit bis zu sieben Geschossen vorgesehen.

 

Das von Eller + Eller Architekten geplante Baufeld A befindet sich Nord-Osten des Planungsgebietes. Die Baustruktur sieht einen Block mit sieben Geschossen und einem vollflächig überbauten Erdgeschoss sowie bis zu zwei Untergeschossen vor.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit stellt eine einzige Art von Gebäude als wiederkehrenden Typus ins Zentrum ihres städtebaulichen Ansatzes. Dabei ergeben sich vor allem bei der Lage der Eingänge und den Setzungen der Hochpunkte Situationen im Stadtraum, die als zu schematisch kritisiert werden. Die bauplastische Figur stellt sich als eine fünfgeschossige Basis mit zergliedernden Einschnitten dar, die durch zwei geschossige Aufbauten akzentuiert wird. Die sich ergebende Kleinteiligkeit, verstärkt durch die Einführung eines Horizonts im 5.OG, wird im Zusammenhang mit den Zielen des Bebauungsplans kritisch gesehen. Die Eingänge zum Bauteil A liegen gut platziert und schaffen eine Adressbildung für das Gebäude. Die Lage der Eingänge zum Bauteil B scheint zu sehr dem beschriebenen Schema verpflichtet und nutzt nicht die Chancen, die ein Zusammenspiel der Eingänge im städtischen Raum bietet.

Typologisch schlagen die Verfasser ein Atrium-Gebäude vor, dessen innerer, überdachter Freiraum, die sogenannte „Townhall“, kontrovers diskutiert wird, dessen Potenziale zur Definition eines gemeinsamen Miteinanders in einem potentiell von mehreren Mietern genutzten Gebäude allerdings positiv gewertet wird.

Die vorgeschlagene Tribüne bildet einen vielversprechenden Ort des gegenseitigen Zeigens und Lauschens. Allerdings wird die Höhe der 5-geschossigen Halle in Frage gestellt. Die inneren Verbindungen über den Raum dieser „Townhall“ hinweg werden als positives Merkmal gewertet. Die Dimension des Atriums im Bauteil B erscheint für die gezeigten Organisationsmodelle des Arbeitens als zu knapp bemessen.

Insgesamt lässt die gezeigte Organisation der Grundrisse eine wirtschaftliche Nutzung erwarten. Die Teilungen der Mieteinheiten in Zahl und Größe wirken stimmig. Die Chancen, die das Atrium zur Adressbildung der einzelnen Einheiten bietet, werden erkannt und gut genutzt. Die Fassadengestaltung gliedert zwar die Volumen gut,lässt aber den gewählten Maßstab als zu kleinteilig für den Ort erscheinen.

Hingegen ist die gezeigte Materialisierung dem Ort angemessen, erscheint allerdings im
Zusammenhang mit den gegebenen Kosten als zu optimistisch. Die Höhenlage des obersten Geschoßes führt ganz knapp zu einer Einordnung des Bauwerks als Hochhaus. Dies wird als korrigierbar eingeschätzt.

Insgesamt leistet die Arbeit einen gut durchgearbeiteten Beitrag, wirft aber vor allem aus
stadträumlicher Sicht gewichtige Fragen zur Setzung der Hochpunkte und der Zugänge auf.
Innovationscampus Freimann, Atrium

Innovationscampus Freimann, Atrium