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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2018

Dienstleistungsbereich Aumattstraße

schnitt a-a

schnitt a-a

ein 3. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

bächlemeid

Stadtplanung / Städtebau

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

biechele infra consult - Beratender Ingenieur

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

städtebau
das baugrundstück für den städtebaulichen wettbewerb aumattstraße in baden-baden
liegt prägnant nahe dem ebertplatz, welcher am übergang von der vorstadt zur innenstadt das tor zur innenstadt darstellt.
auf den bestehenden bebauungsstrukturen aufbauend, diese fortführend, weiterbauend und zu einem gesamtkonzept zu übersetzen wird der vorgeschlagene städtebauliche strukturansatz selbstbewusst und eigenständig entwickelt.
an der aumattstraße werden fünf, drei- bis fünfgeschossige, sich an dem verlauf der aumattstraße orientierende und sich richtung landschaftsgrün der oos freimachende langgestreckte baukörper angeboten.
der erste baustein wird parallel nördlich zur jagdhausstraße positioniert und bildet gemeinsam mit der neuen blockrandschließung im süden der jadghausstraße eine angemessene straßenbegleitende bebauung mit genügend vorzone zum straßenquerschnitt.
durch den neuen baukörper wird der jagdhausplatz in seiner größe gefasst und lässt die blicke zum ebertplatz und zum grünraum der oos spürbar.
mit einem cafe restaurant und handelsflächen im erdgeschoss erleben die plätze und der straßenraum die notwendigen qualitäten.
die weiteren vier baukörper werden jeweils zu zwei gesamtfiguren zusammengefasst.
dies jeweils mit mittigem hochtransparentem foyer, mit ausrichtung zur aumattstraße, zu den grünräumen und sharing spaces in den obergeschossen.
die funktionen der gebäudereihung an der aumattstraße werden im erdgeschoss mit handels- und dienstleistungsflächen, in den obergeschossen 1 und 2 mit dienstleistungsflächen und in den obergeschossen 3 und 4 mit wohnflächen vorgeschlagen.
der im osten anschließende unvollständige gebäudeanger wird als geschlossener blockrand den stadträumen angemessen vervollständigt.
zur innenstadt orientiert akzentuiert die neue blockrandfigur durch eine viergeschossige abschlussbebauung.
dem gedanken „tor zur innenstadt“ folgend wird im ideenteil des wettbewerbs an der kreuzung ebertplatz – jagdhausstraße ein drei bis siebengeschossiges schmales bauwerk in fortführung der beiden vorhandenen langbauten an der europastraße vorschlagen.
das neu gebäude bildet den auftakt zur innenstadt, definiert das „tor“ neu und bringt eine notwendige städtebauliche orientierung.


freianlagen
die bebauung öffnet sich mit durchgrünten fugen zur renaturierten oos aue.
die oos und ihre ufer werden abgeflacht, immer wieder laden flache sitzstufen zum gemütlichen sitzen oder als zugang zum wasser ein.
auch die angrenzenden wiesen mit locker darüber stehenden solitärbäumen und einem gewässer begleitenden fuß- und radweg stellen eine attraktive vernetzung dar.
zur verbindung der quartiere über die oos hinweg werden direkte brückenschläge angeboten.
teilweise führen diese nur als stege ans wasser.
auf der ostseite der oos wird die raumkante gegenüber der straße gestärkt.
in weiteren auenbereichen treiben attraktive aufenthaltsinseln mit angeboten zum spielen und treffen unter erlenhainen ein.
die aumattstraße wird verkehrsberuhigt.
ein ausstattungsband mit fahhradständern, bänken und einigen besucherstellplätzen bildet das lebendige vorfeld.
eine aufpflasterung an der kreuzung beruhigt den verkehr und verknüpft das quartier.

bauabschnitte und technik
für den realisierungsteil können ein bis drei bauabschnitte vorgeschlagen werden.
in interdisziplinären zusammenarbeit mit technischen ingenieurbüros soll im weiteren verfahren ein energetisches gesamtkonzept mit dem auslober entwickelt werden.
die vorgeschlagenen kompakten kubaturen bilden die voraussetzungen dazu.
mit dem vorgeschlagenen konzept wird eine präzise idee für dieses projekt an diesem ort formuliert.
durch eine sorgfältige dem entwurfsansatz exakt nachfolgende realisierung, entstehen neue, den inhalten angemessene, unverwechselbare räume für die bewohner, benutzer, besucher und die stadt baden-baden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Entlang der Aumattstraße sind fünf relativ schlanke, fünfgeschossige Bauzeilen in leicht veränderter Grundform und Orientierung überzeugend angeordnet. Diese Bauten sind im nördlichen Teil zur Aue angenehm auf drei Geschosse reduziert. Somit ergibt sich für die in den obersten Geschossen vorgesehenen Wohnungen eine gute Aussichtslage.

Vier der genannten Zeilen werden durch dreigeschossige Verbindungsbauten zu U-förmigen Baukörpern zusammengefasst. Die Bauvolumen werden graphisch in den Plandarstellungen und dem Modell heruntergespielt. Der fünfte Quader steht parallel zur Jagdhausstrasse und formuliert im Zusammenspiel mit dem gegenüberliegenden Stadtblock einen guten Stadtteileingang von der Friedrich-Ebert-Brücke aus kommend.

Entlang der Aumattstraße sind im Erdgeschoss Restaurant und Läden vorgesehen. In den beiden Verbindungsbauten sind in den Obergeschossen Gemeinschaftsflächen angedacht. Die dreigeschossigen Volumen zwischen den Quadern sind also nicht transparent, wie im Schwarzplan und im Modell suggeriert wird.

Der Bezug zu und die Verknüpfung mit den Freiflächen der Oos-Aue sind dadurch nur bedingt gegeben. An zwei Orten wird indessen der Zugang durch großzügige Stufenanlagen gewährleistet. Doch fehlt den Freianlagen die notwendige Differenzierung, Aussagen zur Aufenthaltsqualität werden vermisst.

Dies gilt auch für die Aumattstraße. Obwohl die Öffnung und die Verzahnung des Straßenraumes mit der Bebauung überzeugen, ist die Anordnung der Stellplätze nicht zu empfehlen.

Die bauliche Anlage wird ergänzt durch eine gezielt geplante Stadtreparatur: Der im Osten anschließende Baublock im Baufeld 4 wird als Blockrand vervollständigt.

Auf dem Baufeld 4 wird ein überzeugendes "Tor zur Innenstadt" durch einen turmartigen Bau mit Annex geschaffen. Diese schmale hohe Fassade wirkt auch als Merkzeichen und Hinweis auf die Ebertbrücke und auf den neu geschaffenen Ortsteil.

Der Vorschlag auf eine Bebauung im Bereich des Baufeld 2 zu verzichten, ist konsequent, wird jedoch aufgrund der vorhandenen Nutzungen als unrealistische angesehen. Es fehlt ein schlüssiges Freiraumkonzept mit Inhalten und Argumenten, welche diesen Entscheid nachvollziehbar machen.

Die klimaäökologische Verknüpfung zwischen Oosaue und Aumattstraße ist nur bedingt gegeben. Der Solitärbau an der Friedrich-Ebert-Brücke bildet durch die schlanke Ausbildung keinen gravierenden klimatischen Störfaktor.

Die Lage der neuen Fußgängerbrücke ist verkehrlich als sehr gut zu bezeichnen. Hieraus resultiert auch eine gute Vernetzung und Erschließung für Fußgänger und Radfahrer von der B 500 bzw. dem Ebertplatz mit dem Wettbewerbsgebiet. Eine direkte Verbindung der westlichen Brücke zur Aumattstraße wird vermisst. Die Anlage von Senkrechtstellplätze in der Aumattstr. mit Überfahren des Gehweges ist nicht möglich. Der Parallelweg für Fußgänger und Radfahrer nördlich der Neubebauung ist positiv. Der Kreuzungsbereich Aumatt-/Jagdhausstr. wird aufgelöst. Die verkehrliche Funktionalität muss im weiteren Verfahren geprüft werden. Durch diese Lösung wird der Platz vergrößert. Es soll eine hierdurch eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität erreicht werden. Auch dies wäre im weiteren Verfahren zu prüfen. Es fehlt die Ausarbeitung eines innovativen Mobilitätskonzeptes. Es wurden mehr private Stellplätze in den TG ausgewiesen als in der LBO verlangt. Die Anzahl und Lage der Fahrradabstellplätze müssen im weiteren Verfahren geprüft werden.

Die Anbindung TG BF 3 direkt an die Jagdhausstraße wirkt sich negativ auf die Verkehrsabwicklung am Knotenpunkt Jagdhausstr. / B 500 aus.

Insgesamt stellt die Arbeit einen guten Beitrag zur Wettbewerbsaufgabe dar. Leider wird die konsequente Struktur des Realisierungsteils durch zu hohe Zwischenbauten entwertet. Die Einbeziehung des Baufeld 2 erscheint unrealistisch. Die Vorschläge zur freiraumplanerischen Umgestaltung der Oosaue bleiben schematisch.
schnitt b-b

schnitt b-b

schnitt c-c

schnitt c-c

realisierungs- und ideenteil

realisierungs- und ideenteil

schwarzplan

schwarzplan