modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Verhandlungsverfahren | 08/2016

A06/16 Objektplanungsleistungen Leistungsphasen 2-9 für den Ersatzneubau der Kindertagesstätte „Pieschner Kinderinsel“ in Dresden

Lageplan

Lageplan

Zuschlag

AWB ARCHITEKTEN

Architektur

LOR Landschaftsarchitekten Otto + Richter

Landschaftsarchitektur

Blaurock LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau / Architektur
Der kompakte dreigeschossige Baukörper für den Ersatzneubau der Kindertagesstätte „Pieschner Kinderinsel“ ordnet sich nach den städtebaulichen Vorgaben im nordöstlichen Teil des dreieckigen Grundstücks ein. Der Baumbestand bleibt in großem Umfang erhalten und bestimmt nachhaltig die entstehende Freifläche der Kindertagesstätte.

Aus dem Namen „Kinderinsel“ leitet sich das gestalterische Prinzip der Ordnung des Baukörpers und Zonierung der Freifläche ab. Die Gruppenräume (… die Kojen in der Kinderinsel) erhalten eine vorgelagerte Zone (… Strand) als gemeinschaftlichen Nutzbereich, Spielflur und Erschließung. Der Baukörper fasst seitlich die Terrasse der Krippe als Holzdeck und Verbindungselement zum angrenzenden „Uferstreifen“, welcher den Übergang zum großzügigen Gartenbereich (… Meer) bildet.

Durch diese räumliche Gliederung sind die Gruppen- und Schlafräume abgewandt von der lärmbelasteten Seite der Bahnstrecke angeordnet und die gemeinschaftlichen Erschließungsflächen verzahnen sich durch großzügige Ausblicke mit dem Gartengelände. Sie bieten damit Orientierung für die Kinder und ergänzen die individuellen Rückzugsbereiche der Gruppenräume.

Das Gebäude wird in Massivbauweise errichtet und mit seinem Erdgeschoss ca. 0,55 m über dem natürlichen Geländeniveau eingeordnet (hochwasserangepasste Bauweise). Es weist eine Geschosshöhe von 3,20 m auf und hält damit die städtebaulichen Vorgaben zur Gesamtgebäudehöhe ein. Die Gründung erfolgt über Fundamente (UK mindestens 1,0 m unter OK Gelände – frostfreie Gründungstiefe) und ein Gründungspolster ( Mindestdicke 1,50 m), welches nach Abbruch des Altbaubestandes und Aushub der Auffüllung („Schicht 1“ lt. Geotechnischer Bericht) eingebaut wird. Der Schutz gegen Auftrieb ist durch die dreigeschossige Bauweise ohne Unterkellerung gewährleistet.

Gestaltungskonzept Fassaden
Das vorgenannte gestalterische Prinzip und die Zonierung des Baukörpers spiegelt sich auch in der Fassadengestaltung wieder. Dreiseitig präsentiert sich der Baukörper auf der Nordwest-, Nordost- und Südostseite durch eine sandfarbene Klinkerfassade als städtisches Gebäude. Ein großzügiger Fassadenunterschnitt im Erdgeschoss markiert den Eingang und bietet überdachten Zugang zum Foyer und Kinderwagenraum. Die Südwestseite mit ihrer rahmenden Form erhält eine in verschiedene Qualitäten gegliederte Fassade zum Garten, geprägt durch hinterlüftete Fassadenbekleidungen aus Holz und Verglasungen mit vorgelagerten Reinigungsstegen und vertikalen Holzstrukturen. Diese Elemente dienen gleichzeitig dem sommerlichen Wärmeschutz und werden nach Bedarf durch außenliegende Markisen- oder Raffstoreanlagen ergänzt. Das Gebäude erhält ein Flachdach und ermöglicht eine extensive Begrünung.

Gestaltungskonzept Innenraum
Der Haupteingang zur Kindertagesstätte führt über Windfang mit angelagertem Kinderwagenraum zum Eingang der ebenerdigen Kinderkrippe und zum großzügigen Treppenaufgang in den Kindergarten. Der Eingangsbereich eröffnet unmittelbar den Blick in die Freianlage.

In der Kinderkrippe im EG entstehen angelagert an die einladende und verbindende „Strandzone“ fünf Raumeinheiten jeweils bestehend aus Gruppenraum, verbunden mit eigenem Schlafraum, Sanitärraum und Garderobe und bilden überschaubare Strukturen, welche dem kleinkindlichen Alter gerecht werden. Der Wickelplatz im Sanitärraum ist so angeordnet, dass ein Sichtfenster Blickbeziehung zum Gruppenraum ermöglicht. An drei Fassadenseiten sind für die Krippe ebenerdig erreichbare Freiflächen angelagert, welche unterschiedliche Themen bedienen können. Verglasungen im Bereich der Zugänge zu den Gruppenräumen bieten Blickbeziehungen und verzahnen die Gebäudeseiten.

Im Erdgeschoss befinden sich außerdem die Räume für die Ausgabeküche mit direkter Anbindung an den Aufzug und separatem Zugang von Außen für die Anlieferung. Personalräume und Technikflächen ergänzen den Bereich.

Im 1. und 2. OG befinden sich die Räume für die Kindergartenkinder. Unmittelbar angrenzend an das Haupttreppenhaus mit Aufzug befindet sich in jeder Ebene eine gemeinsame gruppenübergreifende Garderobenfläche mit zugeordnetem Trockenraum. Dies wurde gewählt um den übergeordneten „Strandbereich“ als Spielzone qualitativ zu stärken. Grundsätzlich ist aber hier auch eine dezentrale Zuordnung zu den Gruppenräumen in Nischenform planbar. Über den vorgelagerten Erschließungsbereich mit Blick zum Außengelände erreicht man die einzelnen Gruppenräume, welche auch intern verbunden werden können. Die Sanitärkerne sind jeweils für zwei Gruppen zusammengefasst und am Gruppenraum angelagert. Der übergeordnete Mehrzweckraum befindet sich im 2. OG mit großzügigem Blick in den Garten. Der gemeinsame Speiseraum - das Kinderrestaurant – ist in jeder Ebene mit Kontakt zum Aufzug zugeordnet. Nah am vertikalen Erschließungskern befinden sich geschossbezogen die Teamräume für das Personal, sowie Büros und übergeordnete Nebenräume. Die Kindergartenkinder gelangen durch das Haupttreppenhaus direkt in den Kindergartenbereich der Freifläche.

Die Materialien in Ihrer elementaren Struktur (Stein, Glas, Beton und Holz) werden für die Kinder in den unterschiedlichen Bereichen erlebbar und bieten einen zurückhaltenden, nachhaltigen Rahmen für den lebendigen, bunten Alltag in der Kindertagesstätte.

Erläuterungen zum Freianlagenkonzept
Dem Gebäude „Pieschener Kinderinsel“ wird eine eigene Höhen-Ebene zugeordnet. Umlaufend vernetzt diese die verschiedenen Nutzungen miteinander. Der großzügige Eingangsbereich mit Treppe und zugeordneter Rampe bindet die herausgehobene Einordnung des Erdgeschossniveaus an das natürliche Gelände an. Sitzstufen bieten eine Möglichkeit zum Treffen.

Zum Garten erfolgt die Verbindung über den „Holzsteg“ der Terrasse für den Krippenbereich sowie den „Uferstreifen“, der als Übergangszone für die Kita fungiert. Die Spielinseln mit verschiedenen Bewegungs-und Spielangeboten docken als „Treibgut“ an den Ufersaum an. Sie leiten in den extensiveren grünen Gartenbereich im Südwesten über. Der bestehende Baumbestand wird integriert und spendet von Beginn an Schatten.

Der Wirtschaftshof wird bewusst von der Gebäudeinsel abgekoppelt, Bauminseln greifen auch hier das Thema der Freiflächen auf.
LOR Landschaftsarchitekten Otto + Richter

LOR Landschaftsarchitekten Otto + Richter

Freianlage

Freianlage

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1.Obergeschoss

Grundriss 1.Obergeschoss

Grundriss 2.Obergeschoss

Grundriss 2.Obergeschoss

Ansicht Hofseite

Ansicht Hofseite

Ansicht Straßenseite

Ansicht Straßenseite

Ansicht Südseite

Ansicht Südseite

Ansicht Nordseite

Ansicht Nordseite

Längsschnitt

Längsschnitt

Querschnitt

Querschnitt