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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2018

Neubau einer Sporthalle in den Breitwiesen

Anerkennung

Preisgeld: 2.000 EUR

Drei Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeichnet sich durch einen klaren, kubischen Baukörper aus, der im Osten des Grundstückes angeordnet wird und somit direkt an den Kunstrasenplatz angrenzt. Der Eingang zur Sporthalle wird nach Westen zum Parkplatz ausgerichtet, zur Schule orientiert gibt es keinen Eingang. Die Halle wird nach Süden in ein Rasenfeld gebettet, was städtebaulich bzw. freiraumplanerisch nicht nachvollziehbar ist. Eine deutlichere Hinwendung zur Schule und damit die Chance einen Schul- und Sport-Campus zu schaffen, wird nicht genutzt. Durch die Entscheidung die Halle einzugraben präsentiert sich der Baukörper eingeschossig. Er nimmt sich dadurch zu sehr zurück, wirkt fast geduckt und tritt städtebaulich zu wenig selbstbewusst als Volumen in Erscheinung.

Die Parkplätze sind im westlichen Bereich oberirdisch angeordnet, was grundsätzlich begrüßt wird. Jedoch ist die Organisation des Parkplatzes durch die Anordnung von Erschließungsstichen suboptimal, mit Wendemanövern bzw. Rückwärtsfahrten verbunden, was auch im Hinblick auf die Sicherheit im öffentlichen Raum im Umfeld von Schulen und Sporteinrichtungen sehr kritisch zu sehen ist.

Das Foyer ist an der Südwestecke gut platziert, von der inneren Organisation weist es jedoch keine klare Raumgliederung auf. Die Gymnastikhalle liegt im Erdgeschoss und ist direkt über das Foyer zu erreichen. Die Sporthalle liegt im Untergeschoss und orientiert sich nach Osten zum Kunstrasenplatz, was gut vorstellbar ist und eine Sichtbeziehung zwischen außen- und innenliegenden Sportnutzungen schafft. Die Halle ist gut teilbar, von jedem Teilbereich auf gibt es einen direkten Fluchtweg über Treppen nach außen, was positiv gewertet wird. Der Kraftraum wirkt am Ende des Flurs etwas verloren und ist schwer auffindbar.

Die Organisation der räumlichen und funktionalen Zusammenhänge ist vor allem im Untergeschoss nicht überall optimal gelöst. Die Flure sind teilweise sehr schmal und lassen Konflikte erwarten, wenn z.B. größere Gruppen die Räumlichkeiten nutzen. Der Erste-Hilfe-Raum ist ein gefangener Raum und auch schwer auffindbar. Zudem gibt es fehlende Funktionsräume.

Es wird eine konventionelle Stahlbetonkonstruktion und eine hinterlüftete Fassade vorgeschlagen. Holzelemente und Lamellen bilden einen wohltuenden Materialkontrast zum Sichtbeton. Die vorgeschlagene Konstruktion und Materialwahl begünstigt eine wirtschaftliche Realisierung.

Insgesamt stellt der Beitrag eine gut durchdachte Lösung dar, die sich jedoch städtebaulich zu wenig selbstbewusst präsentiert und damit die Chancen einer neuen Setzung an diesem Ort zu wenig nutzt.