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Offener Wettbewerb | 01/2018

Entwicklungsbereich Nellingen-West

ein 2. Preis

Preisgeld: 40.000 EUR

Holl Wieden Partnerschaft

Stadtplanung / Städtebau

el:ch landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

VERKEHRSPLANUNG LINK

Verkehrsplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1003 fußt auf der Idee Nellingen mit einer maßstäbliche Bebauung zu ergänzen. Über ein differenziertes Freiraumkonzept entsteht ein inneres Gerüst das Raum bietet für unterschiedlichste Bautypologien, die sich sowohl im Norden, wie im Süden jwls. um kleine private Gemeinschaftshöfe gruppieren. Das wirkt sowohl masstäblich richtig, wie sich dadurch für die gemischten Ränder Räume ergeben, in denen diese neuen Nachbarschaften auch bilden können.

Das Preisgericht goutiert auch beide vertikalen Ränder, im Osten eine schallschützende Bebauung die maßstäblich bleibt und Westen eine Raumkante, die abwechselnd längs- und quergestellte Baukörper zeigt. Im Nordwesten schiebt sich einer der Höfe, Widerhaken ähnlich, in die Felder, das Grundstück ausnutzend. An dieser Stelle zeigt der Entwurf seine Schwächen – das innerere, flexible Stadtraum- Gerüst, kann an dieser wichtigen Stadteingangsecke nicht genügend Präsenz entfalten, um der ungewöhnlichen Form Rechnung zu tragen.

Im Südosten des Grundstückes hingegen schaffen die Verfasser einen angemessenen Übergang zu der Bestandsbebauung und gehen am Südosteck auch intelligent mit der Topograhie um.

Hauptidee der Verfasser ist aber der zentrale Anger, der völlig selbstverständlich, den Übergang von der HIndenburgstrasse zur offenen Landschaft markiert.

Erschliessung/Mobilität

Die städtebauliche Figur deutet die Erschliessung bereits an . Im nördlichen Teil wird das Quartier mittels einer Ringstraße mit 2 Anbindungen an die Rinnenbachstrasse erschlossen, der Süden wird separat über eine Verlängerung der Hindenburgstraße erreicht. Beide Fahrerschließungen sind in einem kleinen Verkehrsknoten zentriert. Die Aufenthaltsqualität dieser Plätzchen wird dadurch etwas eingeschränkt.

Alle öffentlichen Funktionen liegen folgerichtig am zentralen Anger. Erdgeschossige Gewerbeflächen sitzen folgerichtig an der Rinnenbachstraße, auch wenn die Anzahl der Einheiten an der Stelle etwas hoch scheint. Die Verkehrsknoten wurden in dieser Arbeit nicht überarbeitet – hier hätte sich das Preisgericht eine Auseinandersetzung mit dem erhöhten Verkehrsaufkommen gewünscht.

Aus verkehrlicher Sicht sind viele ausgelobte Aspekte im Konzept berücksichtigt worden.
- Der private Kfz-Verkehr ist in Tiefgaragen untergebracht und damit weniger gut erreichbar als der ebenerdig geplante Zugang zu CarSharing und Fahrrädern
- Ebenerdige Stellplätze im öffentlichen Straßenraum sind so angeordnet, dass diese im Falle einer überwiegenden Nutzung durch die Bewohner auch mit Restriktionen belegt werden können und damit wirklich den Besuchern zur Verfügung stehen.
Eine weitere Entwicklung der Knotenpunkte, insbesondere Hindenburgstraße / Rinnenbachstraße wird dringend empfohlen.

Die Verfasser entwickeln eine differenzierte Haltung zur zukünftigen Mobilität. Dezentrale öffentliche Parkierung an der Umgehungstraße. Eine Mobilitätsstation an der neuen Busstation und komplett verkehrsberuhigte Fahrwege im Inneren werden ergänzt durch ein ausgearbeitetes Radwegenetz, welches das Quartier gut mit den Bestandswegen verzahnt.

Fazit
Die Arbeit 1003 bietet ein überzeugendes robustes Konzept mit gewissen Schwächen in der Fahrerschließung im Inneren.