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Einladungswettbewerb | 12/2017

Fassadengestaltung Deutsches Institut für Normung e.V. in Berlin

DIN-Platz

DIN-Platz

2. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

W&V Architekten

Architektur

STADLER PRENN ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Leitidee
Das DIN-Gebäude ist der Ort, an dem der Anspruch des Instituts für Normung an sich selbst unmittelbar sichtbar wird. Ein Gebäude, das gleichzeitig zurückhaltend und trotzdem selbstsicher und repräsentativ auftritt. Neben den technischen Qualitäten der neuen Fassade geht es besonders um die neue Proportionierung des Gebäudes zum Stadtraum hin.

Die Herausforderung der neuen Fassade des DIN-Gebäudes besteht zunächst vornehmlich darin, der langen Hauptfassade an der Burggrafenstraße ein neues und abwechslungsreiches Erscheinungsbild zu geben. Zugleich soll über die Fassadengestaltung die inhaltlich zukunftsorientierte Ausrichtung des Deutschen Instituts für Normung im Kontext von Industrie 4.0 signalisieren und einen neuen städtebaulichen Akzent setzen.

Um ein ruhiges und klares Gebäudevolumen zu erhalten werden gezielt Gebäudeteile ergänzt und rückgebaut. Dieses Spiel mit den Volumen gibt dem DIN-Gebäude seine Prägnanz und seinen Signalcharakter gegenüber den umliegenden Baublöcken und verleiht ihm seine unverwechselbare Identität. Zu allen Seiten hin macht der Baukörper durch seine transparente Gestaltung deutlich, dass es sich um ein Haus handelt, das mit der Stadt kommuniziert.
Identität findet der Entwurf nicht in einer spektakulären Architektursprache, sondern in der Kombination bekannter architektonischer Elemente im großen wie im kleinen Maßstab. Dies lässt nicht nur ein hohes Maß an Akzeptanz erwarten, es signalisiert auch die erforderliche Haltung zur Nachhaltigkeit im Sinne eines verantwortungsvollen Umgangs mit den Ressourcen.


Erscheinungsbild | Konstruktion | Materialität
Als neue Hülle ist eine elementierte Metallfassade mit vorgesetzten eloxierten Aluminiumprofilen in differenzierten Ausprägungen vorgesehen. Der Riegel entlang der Burggrafenstraße erhält einen horizontal geprägten schwebenden Charakter. Bei dem Hochhaus wird die Vertikalität gestärkt, wodurch dessen Höhenentwicklung visuell unterstützt wird. Die Betonungen geben der Fassade im Spiel von Licht und Schatten eine lebendige Wirkung.

Die neue Fassadenkonstruktion ist zeitlos und nachhaltig. Mit wenigen Elementen wird eine feingliedrige Struktur erreicht, die den hohen Ansprüchen an den Ort und die Nutzung gerecht wird. Trotz seiner Strenge wirkt das Gebäude sowohl hofseitig als auch straßenseitig dynamisch und wohl proportioniert.

Durch die Vereinheitlichung und Konzentration auf die exakte Ausformulierung der wenigen Fassadenbestandteile entsteht ein Bild von Eleganz und Feinheit, das - unterstützt durch die Materialwahl von mattem Aluminium und spiegelnden Glasflächen - technische Präzision vermittelt.

Die enorme Länge des Riegels wird durch eine subtile, spielerische Gestaltung der Fassade aufgelockert. Durch einfaches, unterschiedliches Schrägstellen der seitlichen Fensterbekleidungen gelingt es den natürlichen Lichteinfall zu optimieren, gleichzeitig die Fassade plastischer und feingliedriger erscheinen zu lassen. Die scheinbar zufällige Verteilung der unterschiedlich geneigten Flächen ist aus einem binären Code abgeleitet.

Die geschosshohen Fassadenelemente gliedern sich in Fenster mit Wärmeschutzverglasung (Stufenglas) und hochgedämmten Brüstungsfelder in Ganzglasoptik. Vor diese werden die plastischen Metallprofile montiert die der Gliederung der Fassade dienen und gleichzeitig den außen liegenden Sonnenschutz integrieren.

Die Fassaden für beide Gebäudeteile sind aus wenigen Elementen modular aufgebaut, dadurch ist ein sehr hoher Vorfertigungsgrad möglich. Der hohe Vorfertigungsgrad und die einfache Detaillierung der widerstandsfähigen Materialien garantieren eine dauerhafte Fassade und geringe Lebenszykluskosten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Diese Arbeit zeichnet sich durch eine konsequente, durchgängige und proportionierte Gliederung der
Fassadengestaltung aus. Die Randbebauung und das Hochhaus bilden eine Gestaltungseinheit. Feine Unterscheidungen werden durch die Betonung der Randbebauung mit einem umlaufenden Band hervorgehoben. Der Übergang zur historischen denkmalgeschützten Nachbarbebauung ist gut gelöst.

Das Staffelgeschoss und die Überbauung im 6. OG sind sehr gut integriert. Die vorgesehenen großen Fensterflächen erhöhen die Transparenz der Fassaden und die Erlebbarkeit der Innenräume. Die Fassade selbst wirkt durch die angeschrägten Fensterlaibungen sehr plastisch und nicht zu streng. Aufgrund der Entfernung der Brüstungen und der Schaffung von niedrigeren Brüstungsbereichen mit gedämmten Paneelen müsste der Brandschutz überprüft werden.

Eine sehr gute Lösung stellt die ebenerdige Eingangslösung dar. Es entsteht eine stufenlose Zugänglichkeit zum Foyer und eine direkte Verbindung zwischen Innen und Außen. Die Barrierefreiheit wird somit sehr gut gelöst. Der einladende Eingang passt zu den Werten der Normung und zur Philosophie des Unternehmens und ist optimal an die Platzsituation angebunden.

Das Eingangsfoyer wird sehr klar gegliedert und bildet eine sehr großzügige und repräsentative Eingangssituation. Durch die Absenkung des Bodens bleibt die Nutzfläche im 1.OG erhalten. Auch die
Gliederung des 10.OG zeigt eine interessante räumliche Situation, die durch Einbindung der aktuellen
Dachterrasse und Schaffung eines Patios eine ganzjährige Nutzbarkeit ermöglicht.

Die Kostenkalkulation muss jedoch im Hinblick auf die Brandschutzanforderungen, die Ausführung der
Fenster in Form von Structural-Glazing und der Qualität der Verglasung im Brüstungsbereich überprüft
werden.
Foyer

Foyer

Innenhof

Innenhof

Innenraum Hochhaus

Innenraum Hochhaus