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Mehrfachbeauftragung | 01/2018

Umgestaltung Rathausplatz

3. Rang

Lex Kerfers_Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GbR

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das „Herz der Stadt“

Grundlage für die nachhaltige Stärkung des Ortskerns sind zum einen die gestalterischen Maßnahmen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität, zum anderen die Stärkung als Standort von Nahversorger, Gastronomie und Dienstleistungen, die gemeinsam mit den öffentlichen und kulturellen Einrichtungen die Belebung der Ortsmitte ausmachen.

Das Rückgrat bildet der Rathausplatz zwischen „Alter Post“ und Hotel Lamm/ Gasthaus Kanne. Das „Herz der Stadt“ wird auf eine neue Art erlebbar, verborgene Qualitäten rücken in den Fokus. Der Rathausplatz wird interpretiert als offene Platzfläche, zugänglich von allen Seiten. Sie bildet ein wichtiges Bindeglied im Zusammenhang mit der neu gebildeten „Reichsstadtmeile“.

Der Stadtplatz bildet funktional und gestalterisch eine eigenständige stadträumliche Einheit. Die Fußgängerzone ist gekennzeichnet durch die vielfältigen und überwiegend kleinteiligen Fassaden, besondere Zäsur wird durch das Gebäude der „Alten Post“ und das historische Rathaus gesetzt.

Es ist Ziel des Konzeptes, die Topographie als wesentliches Merkmal des Platzes lesbar zu machen und für die Gestaltung und Funktion zu nutzen. Durch die Stufenanlage vor dem Rathaus gelingt die Herstellung einer weitgehend ebenen Platzfläche mit barrierefreien Zugängen zu den Gebäuden.

Die großzügige freie Platzfläche ist multifunktional nutzbar als Stadtbühne für Veranstaltungen, Märkte oder das alltägliche Leben. Durch die klare Gliederung bleibt die offene Platzfläche erlebbar und die verkehrstechnischen Anforderungen (Anlieferung, Feuerwehrzufahrten) können erfüllt werden. Der Maibaum bzw. Weihnachtsbaum wird im Zentrum des Platzes angeordnet.

Die Querung des Platzes durch die Hohe Straße- Obertorstraße wird belagsbündig mit dem gleichen Pflasterbelag wie die angrenzende Platzfläche ausgeführt. Die Einheitliche Gestaltung stärkt den Platzcharakter, bremst den Verkehr und bildet ein verträgliches Miteinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmer. Ein Stellplatz für Taxis wird am Ende der Kirchgasse vorgeschlagen, an den Zugängen zum Rathausplatz werden jeweils Fahrradstellplätze angeboten.

Am Übergang in die untere Marktstraße wird einer der Bäume entfernt, um eine bessere Vernetzung/Übergang von Rathausplatz zur Marktstraße zu gewährleisten, wünschenswert wäre ein Fortsetzen des Abgrenzungsbandes, der Beläge und Ausstattungselemente im Bereich der unteren Marktstraße. Die Reduzierung der Gestaltungselemente und ein einheitlicher, flächiger Belag lassen den Straßenraum großzügiger wirken und bringen die denkmalgeschützte Baustruktur besser zur Geltung.

Die Abstufung der Straßen macht ein verträgliches Miteinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmer möglich: in der Bergtor- und Obertorstraße in einem „verkehrsberuhigten Geschäftsbereich“ bei Tempo 20, im Bereich des Platzes bei 7 km/h. Durch ausreichend Fahrradstellplätze und E-Bike-Aufladestation wird die nicht motorisierte Mobilität gefördert. Nördlich der Tiefgaragenzufahrt an der Obertorstraße und in der Bergtorstraße sind versenkbare Poller angeordnet, die bei Markt- oder Festbetrieb hochgefahren werden können und auch einen „Probebetrieb“ als Fußgängerzone ermöglichen.

In den Randbereichen und der Obertorstraße wird Material- und Ausbauduktus der Bergtorstraße übernommen, um ein einheitliches Gesamtbild des Stadtbodens zu erreichen. So könnten zukünftig auch die seitlichen Gehbereiche der Wassertorstraße angepasst werden. Die Platzfläche selbst wird durch einen Wechsel des Formates und der Verlegeart hervorgehoben.
Die Sitzobjekte um die Bestandsbäume sind als individuell gefertigte Granitblöcke mit Holzsitzauflagen geplant.

Die dem „Stadtcafé“ vorgelagerte kleine Platzfläche bildet durch die ovalen Sitzblöcke aus Naturstein mit hintergelagerten Bepflanzung und Baumneupflanzung einen besonderen Charakter.

Beleuchtung
Die Beleuchtung sollte sich an dem für die Stadt bereits erarbeiteten Konzept orientieren:

Der Rathausplatz wird durch Fassadenleuchten mit LED Technik hervorgehoben z.B. durch Wandleuchte Trapez. Die Platzmitte wird durch Säulenleuchten analog der unteren Marktstraße entlang dem Funktionsband abgedeckt als direktes Orientierungsband.

Punktuelle Effektbeleuchtung an dem neuen Panscher-Brunnen, dem erhaltenen Bestandsbaum an der Sparkasse und den Baumneupflanzungen mit dazugehörigen Sitzelementen, Sorgen für Stimmungsvolle Nächte und unterstützen die Leitfunktion der Nutzer.

Die Wasserfläche des Brunnens wird von der Innenseite des Randes aus beleuchtet wodurch ein Licht getränkter Spiegel entsteht und das Kunstobjekt „Panscher“ hervorhebt und unterstreicht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Standort (Position) des geplanten Brunnens im unteren Bereich des Platzes wird für die Bespielbarkeit des Platzes als schwierig eingeschätzt und überzeugt das Bewertungsgremium nicht sofort.