modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2018

Städtebauliche Entwicklung "Angerinsel"

Lageplan

Lageplan

ein 2. Preis

Preisgeld: 17.350 EUR

Huber Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebauliche und freiräumliche Qualität
Die Arbeit besticht durch die bewusste Konzentration der Bebauung an der Straße am Anger. Die beiden Baukörper sind überzeugend als „Kopf“ angeordnet bzw. wie Felsen im Wasser. Man bewegt sich auf die Gebäude zu und nimmt diese bewusst wahr. Zum einen wird die Bewegungsrichtung auf der Straße aufgenommen, zum anderen wird die Bebauung der östlichen Angerinsel abgerundet.
Im Gegenzug wird ein Großteil der Angerinsel von Bebauung freigehalten. Hier wird durch Geländemodellierung ein hochwertiger Freiraum geschaffen. Dieser ist bewusst gestaltet, weist eine herausragende Aufenthaltsqualität auf und stellt das Thema Wasser in den Mittelpunkt (Turbine, Floß, Kiesstrand). Die durchgehende Wegebeziehung am Großen Regen mit Promenade ist hervorzuheben. Spielplätze, ein Kletterfels, Sitzbänke und Stufenanlagen ermöglichen ein Verweilen auf der Sonnenseite am Kleinen Regen. Es wurde eine Vielzahl an Freizeit- und Erholungsangeboten geschaffen. Die Arbeit wird dem selbstgewählten Thema „Kultur- und Naturinsel“ des Verfassers gerecht.

Architektonische und gestalterische Qualität
Die Kubaturen der Gebäude sind sehr gut im Raumgefüge angeordnet. Der Natursteinbelag prägt den Platz vor dem Museum. Vorbei am Tresen im Foyer läuft man erst auf eine Wand zu, bevor man zur Treppe kommt und in den Ausstellungsräumen gelangt. Die innere Erschließung ist insgesamt unglücklich. Der Rundgang durch die Ausstellung im Obergeschoss wird positiv gesehen. Auf ein Untergeschoss wird verzichtet.
Die Aussagen zur Fassadengestaltung sind nicht genügend aussagekräftigt. Im vorhandenen architektonischen Konzept weist verschiedene Mängel auf und ist umfassend zu überarbeiten (Fassadengestaltung, Wegebeziehung, Blickbeziehung, Lastabtragung)

Funktionales Konzept, innere und äußere Raumqualität
Der Bereich der Hotelerie ist mit 6 Zimmern und einem Ferienappartement mit Schlafgalerie sehr klein geraten und sollte nach Möglichkeit erweitert werden. Auf die Nutzung „integriertes Wohnen“ wurde leider komplett verzichtet. Andererseits schlägt der Verfasser vor in der bestehenden Altstadt das integrierende Wohnen zu ergänzen und verortet dies auf dem Plan. Auch dies ist noch einmal zu überdenken,

Erfüllung des Raumprogrammes „Haus des Flusses“
Die Wahl des Cafes im zweiten Gebäude „Haus des Fisches“ ist geschickt. Somit wird der Platz zwischen den beiden Gebäuden als Außenraum gezielt belebt. Das Raumprogramm ist eingehalten, nur ein Putzraum fehlt. Die Glasfassaden zum Platzraum und Fluss sind samt Panoramablick positiv hervorzuheben. Auch ein Blick auf den Großen Regen und die Brücke ist gegeben, aber keine Blickbeziehung nach.

Ökologie , Nachhaltigkeit und Umgang mit dem Fluss inkl. Hochwasserschutz
Ein geschickter Umgang mit dem Gelände schafft zusätzlichen Retentionsraum.
Die zurückversetzte geschwungene Hochwassermauer am großen Regen wird als gelungener Beitrag zur Abschluss des neu geschaffenen Stadtparks gesehen. Die Freiraumgestaltung nimmt mit Storchenfels und Kiesbänken die Gestaltungselemente einer Flusslandschaft auf. Durch die geringen Bauflächen wird auch die Versiegelung minimiert.

Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit
Die beiden Baukörper sind kompakt und wirtschaftlich. Die ansprechende Lösung der Hochwassermauer verursacht allerdings erhöhte Kosten bei der Hochwasserfreilegung. Die Parkplätze werden auf dem Festland vorgesehen und um 55 erweitert.
Grundrisse Deck 1
Haus des Flusses und Haus des Fischers

Grundrisse Deck 1 Haus des Flusses und Haus des Fischers

Ansicht Süd- Ost

Ansicht Süd- Ost

Schnitt - Haus des Flusses

Schnitt - Haus des Flusses