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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2007

Erneuerung der Schiersteiner Rheinbrücke

Plan1

Plan1

1. Preis

Grontmij GmbH

Bauingenieurwesen

Ferdinand Heide Architekt

Architektur

  • Mitarbeitende:

    Frank Heinen, Dipl. Ing. Architektur (TH) Frank Heinen, Dipl. Ing. Architektur (FH) Norman Berndt, Dipl. Ing. Architektur (FH) Kaja Kröger

Erläuterungstext

Gestaltung und Einbindung in das städtische Umfeld

Auf den besonderen Charakter des Ortes – auf das Flusstal mit seinen angrenzenden grünen Uferzonen und den im Hintergrund leicht ansteigenden Hügeln – wird mit einer schlanken Deckbrücke geantwortet. Ihre symmetrische Ausbildung mit Feldern von je 205 m über den Flussarmen und Stützweiten von 70 - 100 m über den Grünzonen erzeugt ein harmonisches Ganzes. Ein heller, silberfarbener Anstrich der Hohlkörper steht in einem spannungsreichen Kontrast zu einer dunklen Gestaltung der Fahrbahnplatte; die Kontinuität der gevouteten Felder, die Linearität und die Schlankheit der Brücke werden dadurch unterstrichen.

Umweltverträglichkeit

Die vorgeschlagene Konstruktion berücksichtigt ohne Einschränkungen die Belange des Umweltschutzes: Die Avifauna ist durch die flache Deckbrücke nicht beeinträchtig; im Naturschutzgebiet Rettbergsaue werden nur wenige Pfeilerbauwerke – und nur an den zulässigen Stellen – errichtet. Zur Umweltverträglichkeit der vorgeschlagenen Lösung gehört aber auch, dass durch die schlanke Konstruktion der Landschaftsraum optisch so wenig wie möglich verstellt wird. Für den Korrosionsschutz werden lösemittelarme High-Solid-Farben verwendet.

Konstruktion

Über dem Biebricher Fahrwasser werden die Pfeiler des Bestands mit 205 m Stützweite aufgenommen und auf den Mombacher Arm – unter besonderer Berücksichtigung der Naturschutzgebiete am Ufer der Rettbergsaue – übertragen. In den Flussfeldern besitzen die parallel-gurtigen Überbauten als einzellige Stahlhohlkästen mit ortho-troper Fahrbahnplatte Querschnittshöhen von 4,5 m, mit der die Durchbiegungen auf L/375 = 54 cm begrenzt werden. Über den Flusspfeilern wird die Unterkante des Hohlkastens auf 8 m Höhe gevoutet. An die Flussfelder schließen jeweils zu beiden Seiten Felder der halben Hauptstützweite an, deren Querschnittshöhe sich nach der Voute bis zum ersten Uferpfeiler auf 3 m bzw. auf der Rettbergsaue auf 3,5 m reduziert. An diese ebenfalls mit orthotroper Fahrbahnplatte konstruierten Querschnitte schließen sich in den Nachbarfeldern Verbundquerschnitte mit Stahlbetonfahrbahnplatte an. Der Übergang zwischen orthotroper und Verbundplatte wird mit Hilfe spezieller Verbindungskonstruktionen zur Kraftübertragung im Fahrbahnplattenbereich biegesteif und monolithisch hergestellt. Zur Gliederung der Brückenuntersicht wird in den Vorlandbereichen kurz hinter dem ersten Uferpfeiler auf einen Verbundquerschnitt mit zwei Hohlkästen gewechselt, der bis zu den Trennpfeilern mit 3 m Querschnittshöhe durchgeführt wird.

Wirtschaftlichkeit

Die Spannweiten der einzelnen Brückenfelder wurden so gewählt, dass nicht nur ein ausgewogenes Tragwerk, sondern auch eine hohe Effizienz gegeben ist. Die vorgeschlagene Konstruktion von sowohl mit orthotroper Fahrbahnplatte konstruierten Querschnitten als auch von Verbundquerschnitten mit Stahlbetonfahrbahnplatte verfolgt ebenso das Ziel größtmöglicher Wirtschaftlichkeit.

Innovation

Für die biegesteife Verbindung zwischen Verbund- und orthotroper Platte wurde ein Anschlussdetail entwickelt. Die Konstruktion der Lärmschutzwand zeigt auf, wie auch mit einer durchsichtigen Wand durch das Prinzip des Hohlspiegels eine Absorptionswirkung erzielt werden kann. Eine städtebauliche Besonderheit liegt in dem Angebot eines unter der Brücke hängenden Fußgängersteges, der Wiesbaden, die Rettbergsaue und Mainz attraktiv miteinander verbindet. So können Fußgänger und Radfahrer die Insel und die gegenüberliegenden Uferzonen ohne Be-ein-trächtigung durch Verkehrslärm erschließen. Eine besondere Attraktion sind zwei „Brückenbalkone“, die auf den alten, zu breiten Brückenpfeilern im Biebricher Fahrwasser errichtet werden und die einen besonderen Aussichtsplatz über dem Fahrwasser darstellen.

Unterhaltung und Prüfbarkeit

Die Untersichten und Seitenflächen der Überbauten sind mit Brückenuntersichtgeräten prüfbar. Die Pfeiler- und Widerlageraußenflächen sind mit absenkbaren Brückenunter-sichtgeräten bzw. vom Gelände aus zugänglich. Die Lagerbänke auf allen Pfeilern sind mit Wartungsgängen analog RiZ-ING Zug 1 ausgestattet und jederzeit über den Überbau erreichbar, so dass Inspektion und Wartung der Lager ohne Geräte durchgeführt werden können. Die einfache Geometrie und die großflächigen, glatten Oberflächen der Hohlkörper erlauben eine wirtschaftliche Instandhaltung.
Plan1

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Perspektive

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Plan2

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Plan3

Plan3

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Plan4

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