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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2006

Plangutachterliches Verfahren - Hotel Karmeliten - Dachauplatz / Speichergasse

Visualisierung © Auer+Weber+Assoziierte

Visualisierung © Auer+Weber+Assoziierte

1. Preis

Auer Weber

Architektur

Erläuterungstext

Das Objekt hat nicht nur wesentliche ortsbildprägende Wirkung, sondern legt auch noch mit der verbleibende historischen Bausubstanz Zeugnis der Regensburger Stadtentwicklungsgeschichte ab.

In diesem Zusammenhang ist die Tatsache wichtig, dass die stadträumliche Dimension der historischen Straßenführung im Bereich der Ostfassade des Karmelitenklosters sowie des Hotels Karmeliten zusammen mit der gegenüberliegenden Westfassade der Minoritenkirche noch konkret fassbar ist.

Die Ostfassade des Hotels weist mit den übergeschosshohen Bogenstellungen, auf den Kinoeinbau von 1932 hin.

Diese städtebaulichen und architektonischen Kriterien machen das Hotel Karmeliten mit seiner äußeren Hülle des Baukörpers und der Fassadengestaltung zu einem tragenden Element des Ensembles Altstadt Regensburg.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Funktionalität der EG-Nutzung entspricht den Anforderungen der Auslobung und die zurückgenommene „zweite Haut“ erzeugt für Supermarkt und Eingang zum Seniorenstift über gedeckte Vorbereiche, welche die Chance wahren, die geforderte Aufweitung des Verkehrsraums zu realisieren.
In den Wohngeschossen überzeugt die klare Grundstruktur mit der Laubenganglösung und die kompakte Organisation der Erschließungs- und Gemeinschaftsflächen. Als Beispiel für generell überzeugende Detaillösungen mag der Lichtgraben an der Nordseite dienen, der das Prinzip der früheren Feuergasse aufgreift und den nördlichen Laubengang belichtet. Die Klarheit der Grundrisslösung lässt eine hohe Qualität erwarten. Die Ausbildung der Loggien verschafft sowohl Freiraum als auch zusätzlichen Schallschutz für die Schlafräume, ohne dass die Fassade gestört wird. Die Erschließung der Tiefgaragengeschosse ist prinzipiell richtig gelöst, bedarf jedoch der Überarbeitung der Rampenlängen. Aufgrund der geringen Gebäudetiefe entstehen angenehme Proportionen des Innenhofes, der durch die Gliederung mit dem Oberlichtband für das Restaurant eine klare Trennung von halb öffentlichen und privaten Freiflächen ermöglicht. Der Verfasser erreicht durch die Passagenlösung sowohl die Einhaltung der zwingenden Vorgabe des Verkehrskonzeptes (Aufweitung des Straßenraums D.-Martin-Luther-Straße) als auch die Beibehaltung des bestehenden Grundrisses. Dadurch gelingt ihm die Erhaltung der für das Ensemble besonders prägenden Sockelzone, auf die die dahinter liegenden Erdgeschossnutzungen intelligent reagieren. Dieser Eindruck wird gesteigert durch die Wiederherstellung der ehemaligen Sudhausfassade. Die neu errichteten Obergeschossfassaden fügen sich wie selbstverständlich in das Ensemble ein, lediglich die hochformatigen Gauben sollten überarbeitet werden, um die Dachfläche deutlicher wirken zu lassen. Die Kombination aus dem Erhalt der Sockelzone und neu errichtetem Obergeschoss liefert einen überzeugenden Kontrast auf die städtebauliche Aufgabenstellung, um einen prägenden, wichtigen Platz in der Altstadt zu formen. Eine Forderung der Denkmalpflege, ein wesentliches, konstituierendes Platzelement in seiner Wirkung zu erhalten, wird vorbildlich erfüllt. Das gute NGF/BGF-Verhältnis sowie die klaren Grundrisse und die einfache Fassade lassen eine überdurchschnittlich wirtschaftliche Umsetzung erwarten.

Stellungnahme der Denkmalpflege:
Die Arbeit setzt sich äußerst geschickt und intelligent mit dem Bestand auseinander. Der Entschluss, die Sockelfassaden und an der Ostseite die großen Thermenfenster des früheren Sudhauses und späteren Kinos zu belassen, legt den Grund für die Bewahrung der den Platz konstituierenden Elemente. In den Obergeschossen wird der Bestand behutsam und bruchlos ergänzt. Städtebaulich und hinsichtlich der Einfügung im Ensemble ist der Entwurf überzeugend und geeignet, künftig einen eigenständigen und kraftvoll vorgetragenen Beitrag zum Stadtbild zu formulieren.
Lageplan © Auer+Weber+Assoziierte

Lageplan © Auer+Weber+Assoziierte

Grundriss © Auer+Weber+Assoziierte

Grundriss © Auer+Weber+Assoziierte

Schnitt AA © Auer+Weber+Assoziierte

Schnitt AA © Auer+Weber+Assoziierte

Schnitt BB © Auer+Weber+Assoziierte

Schnitt BB © Auer+Weber+Assoziierte