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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2019

Bürgerzentrum Neubiberg 2022 – Rathaus-Erweiterung und Sanierung

Anerkennung

Preisgeld: 5.100 EUR

wörner traxler richter

Architektur

michellerundschalk GmbH landschaftsarchitektur und urbanismus

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Bürgerzentrum Neubiberg – Rathaus-Erweiterung und Sanierung
Erläuterungsbericht
Solitäre
• drei Solitäre: Haus für Weiterbildung, altes Rathaus, neues Rathaus
• Stärkung des Gartenstadtcharakters
• durch begleitendes Grün in den Hauptplatz hinein Zurücknehmen des Hauses für Weiterbildung
• Orientierung des Hauptplatzes zum alten und neuen Rathaus – Bildung einer Einheit
Flow
• durch polygonalen Baukörper bewusste Abweichung von der orthogonalen Grundstruktur der vorhandenen Bebauung
• diagonale Verknüpfung der Platzsituationen Hauptplatz im Süden - Vorplatz im Norden
• Freistellung des alten Rathauses – Aufwertung und Vermeidung einer Konkurrenzsituation
• Orientierung der Baukörperschrägen in Richtung des alten Rathauses und des Hauptplatzes
• durchgängige Nord-Süd-Achse von der Hauptstraße bis zum Rathausplatz und weiter bis zur Grund- und Mittelschule
• durch Anordnung der Baukörperschrägen Lenkung der Besucherströme
• Flow zieht sich von außen nach innen durch das Gebäude vom Foyer über die Treppenanlage bis in die oberen Stockwerke
• Maibaum als Landmark und Auftakt an der Hauptstraße
• begleitendes Grün mit Aufenthalts- und Bewegungszonen
• Miteinbeziehung des Biergartens östlich der Zuwegung
• Stärkung der Achse zum alten Rathaus durch asymmetrische Anordnung des Grünzugs und der Wegeführung
Altes Rathaus
• Sonderstellung und Aufwertung durch Funktionsbelegung mit Trausaal und Bürgersaal
• Räumliche Trennung von neuem Rathaus dadurch möglich
• keine Veränderung der historischen Fassade
Neues Rathaus
• Beherbergung aller Ämter mit klarer Funktionsgliederung
• offenes einladendes Foyer, welches den Flow in das Gebäude zieht
• Hochzeits-/Rosengarten fasst den Vorplatz im Norden ein und stellt gleichzeitig die Erweiterungsfläche dar

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch die Ausbildung des Erweiterungsbaus als abgerücktes Solitärgebäude wird das alte Rathaus räumlich freigestellt und erhält mit den besonderen Nutzungen, Trausaal und Sitzungssaal, eine neue Wertigkeit. Dadurch entsteht eine spannende städtebauliche Figur, die eine gelungene aber etwas spannungslose Raumfolge aus Rathausplatz, Vorplatz und Korridor zur Hauptstraße entstehen lässt.

Über eine Breite und gut durchgrünte Sichtachse wird das alte Rathaus optisch freigestellt und von der Hauptstraße aus erlebbar gemacht.

Endpunkt dieser Achse ist der Maibaum an der Hauptstraße. Das Raumprogramm ist im Wesentlichen eingehalten. Die Amtsbereiche sind gut gegliedert. Das Bürgerbüro findet sich offen im Foyerbereich des Neubaus (Datenschutzproblematik).

Von den restlichen Funktionen abgesetzt befinden sich die für den regulären Dienstbetrieb nicht notwendigen, repräsentativen Räume im alten Rathaus.

Der Solitär setzt sich in seiner baulichen Gestaltung selbstbewusst vom Bestand ab. Er unterstreicht seine neue Funktionale Hauptrolle als Rathaus. Dies wird noch betont durch den eigenständigen Vorplatz. Innen und Außenraum gehen im Bereich des Foyers fließend in einander über.

Die Anordnung der Ämter ist funktional, mit guter Nutzbarkeit und kurzen Wege so wie flüssiger innerer Erschließung. Das Fehlen einer Verbindung zum Altbau ist aufgrund der funktionalen Sonderstellung nicht mit Nachteilen verbunden. Die Freiräume sind gut zoniert, der Mitarbeitergarten von der Öffentlichkeit ist vorteilhaft abgeschottet.

Potential zur Erweiterung ist ausgewiesen, aber die Anbindung an das Solitärgebäude ist nicht ohne weiteres zu lösen.

In beiden Gebäuden gibt es separate und barrierefreie Erschließungssysteme. Der Hauptzugang ins neue Gebäude vom Vorplatz erscheint fragwürdig.

Es sind zwei Ein- und Ausgänge von der TG zur Oberfläche vorgesehen: Rathausplatz und südlich der Hauptstraße. Wünschenswert erscheint eine näher an der Hauptstraße gelegene Zutrittsmöglichkeit zur TG.

Eine Erweiterung des Gebäudeneubaus ist wenig flexibel, da der fünfeckige Solitärbau nur eingeschränkt einen profilgleichen Anbau zulässt.

Es gibt wenig genutzte Fläche im Altbau und der Altbau ist mit größeren Umbauten/ Kosten verbunden. Die Funktionalität des Sitzungssaales ist nicht ganz überzeugend. Der BRI und BGF-Wert liegt aufgrund der Besonderheiten des Entwurfs überdurchschnittlich hoch.