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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2018

Wohnen am Wiesenhof

2. Preis

Preisgeld: 22.500 EUR

Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Übergeordnete Idee

Am nördlichen Stadtrand von Krefeld entsteht eine flächensparende und klimagerechte Siedlung in einer besonderen Lage am angrenzenden Landschaftsschutzgebiet. Diese Qualität gilt es zu betonen und zu einem Alleinstellungsmerkmal des neuen Quartiers zu machen.

Das Konzept schafft einen familienfreundlichen naturbezogenen Stadtteil, der über eine hohe Freiraumqualität Gemeinschaft und Kommunikation fördert und somit die Voraussetzung für eine hohe Wohn- und Lebensqualität im Quartier schafft.

Neben der Lagequalität und den funktionalen Anforderungen an den solaren Städtebau wird zudem eine gemeinschaftliche Quartiermitte für die Akzeptanz und den Erfolg des Siedlungsprojektes von Bedeutung werden.

Konzept

Das Konzept entwickelt sich aus dem angrenzenden Stadtteil heraus, führt die bestehenden Qualitäten der Bestandsbebauung fort und schafft ein neues Wohnquartier mit eigener Identität. Die stadt- und freiräumlichen Verknüpfungen erfolgen über die Wegebeziehungen, die wie selbstverständlich in das Plangebiet verlängert werden.

Im zentralen Innenbereich entsteht eine großzügige Freifläche die wie in einem Angerdorf die Quartiermitte ausbildet. Die ankommenden Straßen münden in diesen Platzraum und stärken so den offenen gemeinschaftlichen Binnenraum.

gliedernde Grünfugen

Grünfugen gliedern das Quartier, öffnen es zum nördlichen Landschaftsraum und lassen einen zusammenhängenden Grünraum entstehen. Hierüber werden sowohl alle Quartiersbereiche, als auch alle öffentlichen Einrichtungen, innerhalb und außerhalb des Plangebietes angebunden.

Die Grünfugen werden naturnah ausgebildet und schaffen gleichzeitig die erforderlichen Ausgleichsflächen für das Gebiet. Lockere Baumstellungen lassen die Landschaft in den Siedlungsraum hineinfließen, verzahnten sich landschaftlich mit dem Landschaftsschutzgebiet und gestalten ein naturnahes Wohnumfeld.

Durch die Grünfugen entsteht eine gute Orientierung innerhalb des gesamten Quartiers und eine Ablesbarkeit der Einzelquartiere.

Quartiersauftakt und zentrale Quartiersmitte

Ausgehende von der zentralen Quartierszufahrt an der Nieper Straße entsteht eine Band mit gemeinschaftlichen Einrichtungen das sich vom Entreeplatz bis zum Quartiersplatz spannt. Den Auftakt an der Nieper Straße bildet ein baumbestandener Vorbereich mit einer angrenzenden Fläche für gemeinschaftliche Gartennutzung die hier den innovativen Charakter des Quartiers symbolisiert.

Der Quartiersplatz befindet sich im Kreuzungspunkt der Wegeachsen und bildet den Trittstein zwischen den Grünräumen aus. Er bildet die Mitte des neuen Wohngebietes und dient als Ort für öffentliches und gemeinschaftliches Leben.

Am Quartiersplatz befinden sich eine kleine Ladenfläche für die Nahversorgung und ein Bäcker, die hier den Platzraum beleben. Im Vorbereich der Kita befinden sich Spiel- und Aufenthaltsflächen für alle Generationen, wodurch eine belebte Quartiersmitte geschaffen wird.

Bänke unter den Bäumen laden zum Verweilen ein und geben dem Platz den Charakter eines Wohnzimmers für die angrenzenden Bewohner des Quartiers. Als urbaner Platzraum lässt er vielfältige Nutzungsmöglichkeiten zu und integriert zentrale Spiel- und Aktionsflächen. Es entstehen Aufenthaltsbereiche mit hoher Verweilqualität.

Dichte am Quartiersplatz – aufgelockerte Ränder

Der Quartiersplatz wird durch die angrenzenden Baufelder gerahmt, die hierüber ihre Adresse bekommen. Seine differenzierte Bebauung mit unterschiedlichen Gebäudetypen bildet eine spannungsvolle Raumkante mit abwechslungsreicher Architektur.

Die Bautypen auf den Grundstücken sind grundsätzlich flexibel und austauschbar, wobei die Dichte am Quartierplatz am höchsten ist und sich zu den Rändern hin auflockert. Eine Mischung der unterschiedlichen Gebäudetypen auf den Grundstücken ist grundsätzlich möglich und erlaubt eine flexible städtebauliche Körnigkeit die durch wechselnde Wohnansprüche entsteht.

Das modulare Konzept der einzelnen Wohnhöfe und der Wohnwege bildet das städtebauliche Grundgerüst und ermöglicht eine Vielzahl unterschiedlicher Bautypologien. Es ist robust für spätere Veränderungen ohne die städtebauliche Grundidee zu verlieren.

Baufelder mit unterschiedliche Typologien

Das Bebauungskonzept sieht unterschiedliche Quartiersbereiche vor. Dies reagiert auf die Anforderungen unterschiedlicher Realisierungsformen, von individuellen Hausbauern die auf Einzelparzellen realisieren, bis zu Bauträgern die Kleinquartiere umsetzen.

Im Anschluß an die aufgelockerte Bebauung am Flünnertzdyk entstehen hier individuelle Einzel- und Doppelhäuser, die hier an die bestehenden Gartenflächen anbinden. Der halbkreisförmige Bebauungsring schafft mit seinen Wohnwegen eine hohe Wohnqualität. Die Dachneigung mit Satteldächern und die Bebauungsdichte nimmt hier die ortstypische Bauweise auf und führt sie auf im Plangebiet fort.

Im nördlichen Bereich bilden Wohnhöfe mit Flachdächern einen neuen Ortsrand und betonen die Lage der Grünfugen. Die Baufelder wirken durch ihre Hausgruppen wie kleine dorfähnliche Einheiten die mit einer Mischung von unterschiedlichen Gebäudetypen bebaut werden können. Sie gruppieren sich um zentrale Wohnhöfe mit Spiel- und Kommunikationsflächen.
Wohnhöfe an der Quartiersmitte

Wohnhöfe an der Quartiersmitte

Einzelhäuser an den Wohnwegen

Einzelhäuser an den Wohnwegen

Lageplan - hoher Anteil MFH 1:1000

Lageplan - hoher Anteil MFH 1:1000