Johannes-Göderitz-Preis 2017 - Zwischen Cottbuser Altstadt und dem Ostsee Städtebaulicher Entwurf zum Quartier Sandow

Um der Monotonie und der viel zu groben Gliederung des Stadtteils Sandow entgegen zu wirken, wird das Quartier geschickt in fünf neue „Zellen“ strukturiert und organisiert sowie an den menschlichen Maßstab besser angepasst. Je nach Entwicklung der Einwohnerzahlen können die Zellen gleichzeitig oder nacheinander realisiert werden. Die Straßenbahn wird um den Stadtteil herumgeführt, so dass die Haltestellen von jeder Zelle aus gut erreichbar sind. Die Zellen sind durch Grünzonen mit Erschließungsstraßen gut miteinander vernetzt, aber auch gleichzeitig gegeneinander abgegrenzt. Die Vernetzung setzt sich in den umgebenden Grün-, Erholungs- und Freizeitflächen fort. In allen Zellen wird eine Mischnutzung vorgeschlagen, um Wohnen und Arbeiten wieder miteinander zu verbinden. Auch hier findet eine Vernetzung diesmal von Gebäuden und Produktionsstätten mit Brücken und Stegen statt. Zu allen Lebensbereichen werden detaillierte Aussagen getroffen. So zum Sport, zur Kultur, zu Eventeinrichtungen und zu neuen Produktionsorten. Es wird vorgeschlagen, die Tuchindustrie durch die die Region früher geprägt war, wieder aufleben zu lassen, nachdem der Kohletagebau eingestellt worden ist. Die Plattenbauten werden phantasievoll umgestaltet. Abbruchteile werden für neue Gebäude kreativ wiederverwendet. Der Ostsee wird durch einen attraktiven Grünzug mit der Cottbuser Altstadt und dem Stadtteil Sandow verbunden. Ein Industriepark zeigt die Kohleabbaugeschichte von Cottbus in anschaulicher Weise. Weitere Kultur- und Freizeiteinrichtungen verkürzen den Weg zum See. Insgesamt ist die Arbeit sehr gut durchdacht und verspricht mit ihren vielen guten Ideen eine erhebliche Aufwertung des Stadtteils Sandow.