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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2018

Altengerechte Wohnanlage im Stadtzentrum von Dingolfing

Perspektive

Perspektive

Engere Wahl

Dömges Architekten AG

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Heinz Kolaczek Architekturmodellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Städtebau
Ziel ist es, mit dem neuen Gebäude eine moderne und barrierefreie Wohnanlage für Senioren in Dingolfing zu errichten. Das Gebäudeensemble befindet sich am Altstadtrand in unmittelbarer Nähe zum Ärztezentrum, dem Rathaus, der Stadthalle sowie der Pfarrkirche.
Mit dem Neubau soll den Bewohnern eine möglichst lange, selbstständige Versorgung in der eigenen Wohnung sowie die Teilhabe am religiösen und kulturellen Leben der Stadt ermöglicht werden.

Die Randbebauung folgt dem Straßenverlauf und fügt sich somit angenehm in das Stadtensemble ein. Betont wir die Randbebauung durch die horizontale Schichtung. Dies wird durch das zurückversetzte gläserne Erdgeschoss sowie den auskragenden Obergeschossen erreicht. Die Passage der Bestandsgebäude entlang der Bräuhausgasse wird fortgesetzt und um das ganze Erdgeschoss mit seinen weichen und abgerundeten Ecken gezogen.
An der Dr. Josef-Hastreiter-Straße liegt der Haupteingang der Wohnanlage sowie das Café. Entlang dem Wollanger und der Bräuhausgasse befinden sich flexible und barrierefreie Zugänge der Ladeneinheiten, der Praxen und des Friseurladens.
Die Zufahrt der Tiefgarage erfolgt am nördlichsten Eck des Grundstückes an der Dr.-Josef-Hastreiter-Straße. Daran angrenzend sind die Fahrräder sowie der Müllraum untergebracht.

Architektur
Das Erdgeschoss wird als gläserner Kubus mit einer hohen Transparenz ausgebildet. Mit einem Wechsel aus transparenten und transluzenten Bereichen in der Fassade wird zeitgleich eine natürliche Belichtung sowie Privatheit ermöglicht.
Aufgrund des zurückversetzten Erdgeschosses ist das Betreten des Gebäudes immer überdacht und geschützt möglich. Der Haupteingang erfährt die höchste Transparenz und lässt bis in den Hof blicken.
Lediglich am nördlichsten Punkt des Grundstücks, an der Dr.-Josef-Hastreiter-Straße, befindet sich ein geschlossener Bereich mit der Tiefgaragenrampe sowie dem Müllraum und den Fahrrädern.
Der obere Körper des Neubaus ist im Gegensatz zum Erdgeschoss geschlossen. Unterstrichen wird die Horizontalität des Gebäudes mit Hilfe von Gesimsen und massiven Brüstungen. Die Fassade der Loggien und Fenster wird als Holzelement ausgebildet und unterstützt das Bild des Bandes.
Das Dach wird als begrüntes Flachdach ausgebildet.
Der begrünte Hof dient mit seinen Holzterrassen und der Begrünung der Bestandsmauer als Ort der Ruhe für die Bewohner. Durch großzügige Glasschiebetüren öffnet sich der Aufenthaltsraum der Wohnanlage in den Hof.

Funktion
Im Erdgeschoss sind ein Café, ein Friseur, zwei Arztpraxen sowie zwei Ladeneinheiten geplant. Außerdem befindet sich der Aufenthaltsbereich samt Besprechungsraum in unmittelbarer Nähe zum Haupteingang der Wohnanlage.
Das Erdgeschoss weist eine sehr hohe Flexibilität auf. Der gesamte Bereich entlang der Bräuhausgasse und am Wollanger kann als eine einzige Einheit genutzt werden, lässt sich aber ebenso gut in mehrere Einheiten unterteilen. Die Planung dafür sieht eine Betonbodenplatte mit einer flexiblen Hohlraumbodenkonstruktion vor, um überall die Erschließung auf Straßenniveau zu ermöglichen. Jede Mieteinheit kann somit einen direkten und barrierefreien Zugang an der Straße erhalten.

Über das zentral gelegene Haupttreppenhaus mit dem Aufzug erreicht man die Obergeschosse mit den Wohnungen. Dort befindet sich pro Etage zentral gelegen ein großzügiger Aufenthaltsbereich mit Blick zum Hof sowie 25 Wohnungen. Davon sind sechs Wohnungen 1-Zimmer-Appartements, 15 2-Zimmer-Wohnungen und vier 3-Zimmer-Wohnungen. Die Wohnungen sind barrierefrei geplant und haben immer einen eigenen Freisitz. Zwei zusätzliche Treppenhäuser dienen der vertikalen Erschließung bis in das Untergeschoss und bilden zusätzlich die baulichen Rettungswege.

Im Untergeschoss befinden sich die Parkplätze (Tiefgarage für Zielparker), die Technik- und Lagerräume sowie die Kellerräume der Wohnungen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Positiv bewertet wird der klare Baukörper als Blockrandbebauung, der sich in die Umgebung nahe der Altstadt und dem Rathaus einfügt.

Es entsteht ein qualitätvoller und ruhiger Innenhof mit Bäumen, der für die Bewohner gut nutzbar ist. Der Entwurf sieht einen Haupteingang an der Dr.-Josef-Hastreiter-Straße vor.
Die gewünschte Durchwegung wird in der dargestellten Form nicht gezeigt und in Bezug auf die Erschließung der Obergeschosse als kritisch gesehen.

Das umlaufend zurückgesetzte, verglaste Erdgeschoss bietet Einblick in den grünen Innenhof bei guter Nutzbarkeit der Läden und des Aufenthaltsbereichs der Wohnanlage. Die Obergeschosse werden über horizontale Lichtbänder gegliedert und bilden gegenüber der Umgebung eine eigenständige Gestaltung.
Die Bänder fassen Loggien und Fenster zusammen, Gesimse gliedern das verputzte Mauerwerk.

Das Haupttreppenhaus mit einem Aufzug wird durch zwei Nebentreppenhäuser ergänzt, die im Erdgeschoss nur einen Ausgang in den Innenhof bieten. Ein direkter Ausgang über
eine Passage fehlt.
Zugunsten einer Ladenzone am Wollanger trennt der Hauptzugang das Cafe vom Aufenthaltsbereich der Wohnanlage an der Dr.-Josef-Hastreiter-Strasse.
Das Erdgeschoss ist über die Raumhöhe, Verglasung und Innenhofgestaltung aufgewertet.
Die Tiefgaragenzufahrt mit Müllbereich und möglicher Haltezone ist funktional.
Die Wohnungen in den Obergeschossen werden entlang dem Wollanger zweihüftig angeordnet. Der Flur wird in der dargestellten Form als räumlich beengt angesehen.
Der angegliederte Aufenthaltsraum wertet den Bereich als alleiniges Element nicht ausreichend auf, der Entwurf verzichtet auf Zäsuren. Ausblick wird nur am Haupttreppenhaus gewährt.
Die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs mit geringer Verkehrsfläche geht hier zulasten der räumlichen Qualität.

Die Wohnungen weisen eine klare Organisation auf - mit einer Nebenraumzone am Eingang und nebeneinanderliegenden Wohn- und Schlafräumen mit einer Loggia.

Insgesamt wird der Entwurf mit einfachen Mitteln und wirtschaftlichen Kennwerten der Entwurfsaufgabe gerecht und erfüllt das Programmprogramm.
Die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes wird zulasten der räumlichen Qualität bewertet.
Lageplan

Lageplan

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Grundriss EG

Grundriss EG

Ansicht Nord-West

Ansicht Nord-West

Ansicht Süd-Ost

Ansicht Süd-Ost

Fassadenschnitt und -teilansicht

Fassadenschnitt und -teilansicht

Wohnungen für Rollstuhlbewohner

Wohnungen für Rollstuhlbewohner

Ansicht Süd-Ost

Ansicht Süd-Ost

Ansicht Hof Nord-Ost

Ansicht Hof Nord-Ost

Regelgeschoss

Regelgeschoss