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Einstufiger Projektwettbewerb | 02/2018

Schulanlage Brühl - Neubau Doppelkindergarten und Tagesschule

dom-ino

5. Preis

Zulauf & Schmidlin Architekten BSA SIA AG

Architektur

Rainer Zulauf

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt dom-ino schlägt ein zweigeschossiges, kompakt organisiertes Gebäude im südlichen Bereich der Bauparzelle vor. Die Situierung des Gebäudes ist Teil eines in Nord-Süd verlaufenden Umgebungsstreifens mit der bestehenden Sprintbahn im Norden, dem Hartplatz und der Rasenspielfläche. Eine gerade verlaufende Wegverbindung in Nord-Süd-Richtung trennt und begrenzt diesen Funktionsstreifen von der bestehenden Schulhausumgebung. Die städtebauliche Einpassung des Baukörpers geht bewusst auf den Bestand ein und ist überzeugend.

Die Umgebungsgestaltung knüpft an den Bestand an. Die neu vorgeschlagene parallele Erschliessung wird jedoch in den Randbereich des bestehenden Spielwäldchens gelegt. Hierdurch wird das Wäldchen verkleinert und in seiner grosszügigen Raumwirkung beeinträchtigt. Die entstehende neue Zonierung ist grosszügig und zweckmässig. Die südlich angelagerten Aussenbereiche sind für die Kindergärten gut nutzbar, liegen jedoch an der Strasse. Die Lage des Trockenplatzes und der vorgeschlagene Aussenbereich für die Tagesschule sind wenig überzeugend.

Die Tagesschule und die Kindergärten werden über einen gemeinsamen überdeckten Eingangsbereich im Norden, welcher als sehr positiv bewertet wird, in Form eines Gebäudeeinschnittes erschlossen. Ein unter dieser Eingangsfläche gesetztes Volumen, mit Räumen für die Gebäudetechnik und das Aussenmaterial, nimmt der überdeckten Zugangsfläche teils ihre Grosszügigkeit. Die Haupteingangstüren werden seltsamerweise
in der schmalsten Stelle vorgeschlagen.

Die Kindergärten sind zweckmässig im Erdgeschoss organisiert und orientieren sich mit ihren vorgelagerten Aussenflächen zur Brühlstrasse hin. Die Tagesschule wird über eine eher kleine Treppenanlage erschlossen. Die sechs Mehrzweckräume werden um eine mittig liegende Erschliessungszone organisiert. Diesen Räumen ist eine Balkonschicht vorgelagert, die in den warmen Jahreszeiten optimal als Raumerweiterung genutzt werden kann. Ein im Zentrum des Baukörpers angeordneter vertikaler Lichthof verbindet räumlich und visuell die zwei Geschosse miteinander und kann optimal für die Nachtauskühlung eingesetzt werden. Die Gebäudegrundrisse beruhen auf einem durchgehend statischen Raster. Die Fassade wird als farbiges „Fassadenkleid“ in Form von vertikalen Metallprofilen, die teils tragend ausgebildet sind, vorgeschlagen. Dies gibt dem Gebäude eine unverwechselbare und leichte Erscheinung. Dadurch unterscheidet sich der Neubau auf einfache und klare Weise von den bestehenden Gebäuden und vermeidet eine Konfrontation mit der prägnanten Architektur der bestehenden Schulanlage. Das Prinzip des Solitärs ist gut und sehr interessant.
Dom-ino ist ein eigenständiges und präzis gestaltetes Projekt, welches geschickt auf die Situation reagiert und trotz einer klaren und zweckmässigen Organisation die vielfältigen Anforderungen der Benutzerinnen und Benutzer nur teilweise erfüllt.