Einphasiges Bauherren-Auswahlverfahren | 01/2018
Elbtower Hamburg
©David Chipperfield Architects
Blick von Osten mit Elbpark
Gewinner
Bauherren / Investoren
Erläuterungstext
Im Kontrast zur Fernwirkung verzahnt sich das massive Sockelgeschoss mit der Topographie des dreieckigen Flussgrundstücks. Es schafft ein Fundament, das sich auf mehreren Ebenen dem Stadtraum und seinen Bürgern öffnet. Von Süden her steigt der Sockel in flachem Schwung um einen tagesbelichteten Innenhof an. In diesem Atrium sammeln sich die Zugangswege des Turms, von hier aus wird er erschlossen. Zwischen S-Bahnstation und Radfahrerbrücke über den Oberhafenkanal bildet der Sockel des Elbtowers ein Zentrum, das mit Bar, Hotel, Restaurant, Einzelhandel und Ausstellungsflächen ein breit gefächertes Angebot zur öffentlichen Nutzung bietet. Mit E-Tankstellen, Bike-Sharing-Zone und einer speziellen Elbtower-App zur flexiblen und unkomplizierten Erschließung wird ein transparentes, digitales und nachhaltiges Nutzungskonzept umgesetzt, das in Deutschland beispiellos ist.
Die Fassade changiert in einem filigranen Moiré aus gewölbten, hellen Aluminiumprofilen, die dem Sonnenschutz dienen. So wie die Vorhangfassade tagsüber mit dem Sonnenlicht spielt, wird der Bau nachts vom Wind illuminiert. Über einen autarken, solarbetriebenen Energiekreislauf werden am Tage windsensible Sensoren aufgeladen, die bei Dunkelheit je nach Windeinfall LED-Lampen zum unregelmäßigen Leuchten bringen. Mit diesem Beleuchtungskonzept des Studios Other Spaces wandelt sich der Elbtower zur kinetischen Lichtplastik. Es entsteht tags wie nachts ein Wahrzeichen von lyrischer Schwerelosigkeit fernab jeglicher Monumentalität. Mit dem Elbtower Hamburg wird ein imposantes wie bürgernahes Wahrzeichen geschaffen, eine erlebbare Skulptur, die sich in den Alltag der Menschen integriert – und ihn überhöht.
Beurteilung durch das Preisgericht
Prof. Kees Christiaanse, Professor an der ETH Zürich und Masterplaner der HafenCity: „Der ausgewählte Entwurf für den Elbtower zeichnet sich durch eine sensible skulpturale Form aus, die dem Standort zwischen den Elbbrücken an der östlichen Spitze der HafenCity ein sehr passendes und – trotz der spektakulären Höhe – ein vornehmes Wahrzeichen verleiht. Die bewegliche Turmskulptur entwickelt sich durch die leicht geneigten und gekrümmten Flächen aus einem Sockel nach oben und wirkt wie ein Bug an der Ostspitze der HafenCity. Durch das dynamische Spiel der Flächen besitzt das Gebäude eine überraschend wechselnde Erscheinung aus unterschiedlichen Blickwinkeln, es verleiht dem Turm einerseits eine große Stabilität und andererseits scheint es stattlich vorbei zu segeln. Diese Eigenschaft gibt dem Gebäude eine gewisse Leichtigkeit, die die großen Dimensionen relativiert.“
Dr. Frank Billand, Co-Vorsitzender der Jury, ehemals Vorstand bei Union Investment: "Zu den wesentlichen Vergabekriterien für das Elbtower-Projekt gehörten neben attraktiver Architektur und städtebaulicher Einbindung vor allem Realisierungssicherheit im Hinblick auf die relativ lange Planung- und Bauzeit bis zur Inbetriebnahme. Auch vor dem Hintergrund des erheblichen Investitionsvolumens bewerte ich das erzielte Verhandlungsergebnis als überaus positiv aus Sicht der Freien und Hansestadt Hamburg: Finanzielle Solidität und Erfahrung mit Projekten ähnlicher Größenordnung des siegreichen Bieters, belastbare Garantien der einzugehenden Verpflichtungen und das hinreichend dokumentierte Commitment von Investor und Banken, die das Angebot unterstützen, bilden eine solide Ausgangsbasis für die Grundstücksvergabe und Realisierung.“
©David Chipperfield Architects
Blick von Osten
©David Chipperfield Architects
Blick vom Oberhafenkanal bei Nacht
©DCA / picture alliance / Christian Charisius / dpa
Blick von Westen mit Elbphilharmonie
©David Chipperfield Architects
Nahaufnahme Fassade
©David Chipperfield Architects
Promenade am Oberhafenkanal
©David Chipperfield Architects
Blick vom Fischmarkt
©Hosoya Schaefer / DCA
Blick aus dem Baakenhafen
©Christoph Felger / David Chipperfield Architects
Konzeptskizze von Christoph Felger
©David Chipperfield Architects
Ansicht Süd
©David Chipperfield Architects
Grundriss Ebene 1
©David Chipperfield Architects
Grundriss Ebene 2
©David Chipperfield Architects
Grundriss Ebene 5
©David Chipperfield Architects
Grundriss Ebene 6
©David Chipperfield Architects
Grundriss Ebene 12
©David Chipperfield Architects
Grundriss Ebene 28
©David Chipperfield Architects
Grundriss Ebene 38
©David Chipperfield Architects
Grundriss Ebene 49
©David Chipperfield Architects
Grundriss Erdgeschoss mit Schnittlinien
©David Chipperfield Architects
Grundriss Erdgeschoss
©David Chipperfield Architects
Grundriss Ebene – 1
©David Chipperfield Architects
Grundriss Ebene – 2
©David Chipperfield Architects
Grundriss Ebene – 3
©David Chipperfield Architects
Längsschnitt
©David Chipperfield Architects
Querschnitt
©David Chipperfield Architects
Schwarzplan