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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2008

Neubau einer deutschen Begegnungsschule und eines Begegnungskindergartens (Willy-Brandt-Schule)

Ankauf

Anderhalten Architekten

Architektur

  • Mitarbeitende:

    Nils Schülke, Lukas Oelmüller, Visualisierung: Julien Berkovic

TDB LANDSCHAFT

Architektur

Erläuterungstext

Leitidee
Die periphere Lage und heterogene Bebauung des neu entwickelten Stadtteiles Wilanow erfordert die Formulierung einer einprägsamen Baukörperkonfiguration sowie eine klar gegliederte Fassade mit Identifikationspotenzial. Dem offenen, transparenten Charakter einer zeitgemäßen deutschen Schule steht jedoch das Sicherheitsbedürfnis der Auslandsliegenschaft und der Wunsch einer gewissen Abgrenzung zur Umgebung gegenüber. Dies bedeutet für den Gesamtentwurf eine präzise städtebauliche Definition der Baukörper nach Außen und eine Offenheit und räumliche Großzügigkeit im Inneren der Anlage.

Städtebau und Freiräume
Die Gesamtanlage der Schule besteht aus drei Baukörpern, die sich jeweils an einer innen- oder außenräumlichen „Kontaktstelle“ berühren. Die Ausrichtung der Schule und damit die Ausbildung des Zuganges erfolgt zur Ul. Zdrowa. Der Hauptbaukörper der Grundschule und der Sekundarstufe umschreibt einen rechteckigen Innenhof und wird flankiert von der Turnhalle wie vom Kindergarten. Durch das Vorspringen der beiden Baukörper aus der Flucht des Schulbaus entsteht ein klar definierter Vorbereich mit eindeutiger Zuordnung der einzelnen Eingänge und Anlage der notwendigen Stellplätze. Die Baukörper sind als ein- bzw. zweigeschossige Volumina geplant. Die Erweiterungsmöglichkeit der Schule ergibt sich durch sukzessive Komplettierung des Hauptbaukörpers.
Wie die Schule auf die zentrale Freifläche ausgerichtet ist, so bestimmt auch den Kindergarten die innere Grünfläche. Die Aussenflächen der einzelnen Gebäude fließen ineinander über und werden zu Spiel- und Pausenzwecken genutzt. Die Sportflächen sind im rückwärtigen Grundstücksbereich angeordnet und bieten die notwendigen Spielfelder in klar gegliederter Form.

Architektonisches Gestaltungskonzept
Wie die Gesamtanlage so sind auch die Einzelbaukörper funktional gegliedert. Dies spiegelt die rationale, reduzierte Gestaltung der Fassaden. Die als Stahlbetonskelett konzipierten Gebäude werden mit großformatigen, pigmentierten Betonfertigteilen verkleidet. Die „Ausfachungen“ der transparenten Fassadenbereiche er folgt, in der Flucht plastisch anmutend, leicht zurückversetzt mit geschosshohen Verglasungen. Integrierte gedämmte Lüftungspaneele aus Sibirischer Lärche ermöglichen einen schnellen Luftwechsel in den Pausen.
Das Material der Fassaden findet sich sowohl im Inneren der Baukörper als auch im Aussenbereich. Böden und Decken werden von Betonoberflächen dominiert, Flurtrennwände und Einbaumöbel bestehen aus Lärchenholz wie auch die Holzdecks in den Innenhöfen.

Funktion und Nutzungsbereiche
Die Erschließung des Schulgebäudes erfolgt auf direktem Weg von der Pforte. Vorbei an der vorspringenden Turnhalle erreichen die Schüler den verglasten Eingangsbereich, der sich unmittelbar zur Aula öffnet. Die Aula orientiert sich zum großzügigen begrünten Innenhof. Angelagert an die Aula sind die Bereiche der Kantine, des Mehrzweckraumes und des Schülerauftenthaltes.
Die Grundschule und die Sekundarstufe sind direkt über die Aula zu erreichen. Der Schulbaukörper ist zweigeschossig angelegt. Erdgeschossig sind die Klassenräume nach Süd-Westen und die Fachräume nach Nord-Osten ausgerichtet. Im Obergeschoss befinden sich ausschließlich Klassenräume. Während die Grundschule einhüftig, mit an den Innenhof grenzenden Erschließungsflur konzipiert ist, wird die Sekundarstufe zweihüftig angelegt. Die Mittelerschließung ist hier zur Kommunikationszone erweiter t und kann zur intensiven, klassenübergreifenden Nutzung, Projektarbeit und Ausstellungen dienen. Oberhalb der Aula finden sich die Schulverwaltung und die Schülerbibliothek. Die Sporthalle ist über den Haupteingang der Schule direkt angebunden. Eine externe Nutzung ist über die Separierung des Zugangs im Bereich des Windfanges möglich.
Die Tribüne ist aus der Sporthalle oder direkt über das Obergeschoss der Schule
zugänglich.
Räumlich integriert aber funktional distanziert befindet sich der Kindergarten im nordwestlichen Grundstücksbereich. Von der Pforte über einen kurzen Fussweg zu erreichen, öffnet sich der Eingangsbereich des Kindergartens nach Süden. Die Gruppenräume mit vorgelagerten Aussenspielflächen sind nach Osten und Westen orientiert. Das Atrium kann bei Bedarf mit Zeltbahnen überdacht werden und wird so zum witterungsunabhängigen Spielplatz.