Johannes-Göderitz-Preis 2017 - Zwischen Cottbuser Altstadt und dem Ostsee Städtebaulicher Entwurf zum Quartier Sandow

Der Entwurf „Neue Energie für Sandow“ steht für weit mehr als die Vergangenheit des ehemaligen Kohle- und Energiebezirkes der DDR. Der Begriff Energie ist stark mit der Stadt und ihrer Identität verbunden. Mit dem Ostsee entsteht ein Symbol für die Veränderung von derzeitigen Methoden und Techniken der Energieerzeugung. Der Begriff „Neue Energie“ wird dabei bewusst in verschiedene Kontexte gesetzt und sowohl als Konzept für erneuerbare Energien, bis hin zum Ostsee, als Wärmespeicher für Wärmepumpen begriffen, wie auch für den Stadtteil, die durch den See entstehende Dynamik und Energie, zu nutzen. Besonders gut gelungen ist die Entwicklung des Energierundweges als übergeordnetes Thema. Auf diesem Rundweg gibt es Stationen, die die Geschichte um das Thema Energie und die Nutzung verschiedener Energiequellen in der Region um Cottbus erzählen. Bei der Gestaltung sollen die Reize der vorhandenen Landschaft ganz im Sinne des Pückler`schen Erbes akzentuiert werden. Für die räumliche Mitte, dem Stadtteilzentrum, wurde ein städtebauliches Konzept erarbeitet, das durch eine Vielzahl von Aktionen, Interventionen und Investitionen etabliert werden soll. Es reicht von teilweiser Veränderung des Wohnungsbestandes (Abriss, Neubau), Bildung von Wohnhöfen und Mietergärten, sowie die Ausbildung klarer Verkehrsachsen. Markanter Zentrumspunkt, wobei nicht ganz im Zentrum liegend, ist der neue Energiespeicher. Trotz guter Durcharbeitung bleiben die prägenden städtebauliche Strukturen des neuen Zentrums in Teilen offen. Insgesamt überzeugt der Entwurf mit seinen Entwicklungskorridoren und Transformatiosstrategien in dessen Mittelpunkt der Mensch und Energie steht.