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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2018

Grundschule Marienmünster - Ersatzneubau eines Teilbereiches

Ersatzneubau Grundschule Marienmünster Einsatzmodell M 1:500

Ersatzneubau Grundschule Marienmünster Einsatzmodell M 1:500

1. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

Bau Eins Architekten BDA - Denis Andernach, Nicolas Bahnemann

Architektur

Erläuterungstext

Realisierungswettbewerb: Neubau eines Teilbereichs der zweizügigen Grundschule in Marienmünster

Der vorliegende Wettbewerbsbeitrag greift die historisch auf einen Bachlauf zurückgehende Setzung des bestehenden Schulgebäudes auf, der eine direkte Verbindung zur Schulerweiterung haben wird. Er neue Schulkörper setzt sich vermittelnd zwischen die dem Straßenfluchten folgenden Gebäuden beginnend mit dem Rathaus und dem in einem Winkel zur Straße stehenden Bestand der Schule. Dabei wird die Körnigkeit der Umgebung von den beiden nun zueinander gedrehten Bereichen des Erweiterungsbaus aufgenommen und durch ein verbindendes Dach zu einer Schule verschmolzen.

Der Erweiterungsbau ist in vier klare abgegrenzte Bereiche eingeteilt. Im Klassengeschoss liegt vom Schulhof wegorientiert der Klassentrakt mit der zugehörigen Lernlandschaft. Die Positionierung ermöglicht ein störungsfreies Lernen unabhängig von den Pausenzeiten anderer Klassenstufen. Zum Pausenhof orientiert befindet sich im Klassengeschoss die Fachräume für Musik, Kunst und das Forscherlabor mit Lernwerkstatt. Im Sockelgeschoss befindet sich vor der Verbindung zum Bestand der Bereich für die Lehrer, der von diesem Punkt einen guten Überblick über das Geschehen auf dem Schulgelände ermöglicht. Direkt zum Pausenhof hin sind die beiden zusammenschaltbaren Speisesäle und der Gruppenraum OGS orientiert. Die klare Struktur ermöglicht eine einfache Orientierung für die Schüler und hilft gleichzeitig für alle Räume eine optimale Positionierung hinsichtlich ihrer Anforderungen im Schulbetrieb zu erhalten.

Das sich typisch für Marienmünster topografisch in einer leichten Hanglage befindende Baugrundstück eröffnet die Möglichkeit alle Klassen- und Gruppenräume ebenerdig an das Schulgelände anzubinden. Durch die Strukturierung des Grundrisses ist es möglich von allen von den Schülern genutzten Räumen direkt nach außen zu entfluchten. Der Neubau ist vollständig barrierefrei erschlossen.

Durch die gedrehte Orientierung der Klassen- und Fachbereiche innerhalb des Neubaus entsteht vom Bestand eine sich ausweitende Verbindungszone. Durch ihre Großzügigkeit schafft die Verbindungszone Platz für kleine Ausstellungen und ermöglicht gleichzeitig eine ungestörte Verbindung von Neubau und Bestand, so dass ein neuer Gesamtschulkörper entsteht.

Die Fassade des Neubaus wird aus in der Region verwurzeltem Klinker in moderner Interpretation der Oberfläche und Materialität ausgeführt. So wird einerseits eine robuste und wartungsarme Außenhaut geschaffen, die jedoch gleichzeitig dem Wandel und neuen Unterrichtsformen eine Hülle bietet ohne einzuengen. Dazu tragen auch große Festeröffnungen bei, die lernen in hellen und freundlichen Klassenräume ermöglicht.
Das Dach des Neubaus bezieht sich auf den Bestand und interpretiert die Dachlandschaft eigenständig zu einem neuen ganzen weiter, in dem die einzelnen Dachflächen zu einem großen gemeinsamen Dach verschmelzen unter dem Unterricht, Lernen, Erfahrungen sammeln und eine gemeinsame behütete und erfolgreiche Grundschulzeit stattfinden können.

Beurteilung durch das Preisgericht

Außergewöhnlich angemessen in Gebäudehöhe, Gebäudestellung und Gebäudeproportion reagiert der Entwurf auf die räumliche Nähe und den Bezug zu Rathaus und Schule. Der Heterogenität im Bestand wird Ruhe und Selbstverständlichkeit vermittelnd entgegengesetzt. Differenzierte Außenräume sowohl nach Norden als auch zur Straße bzw. nach Süden sind die Folge.
Die Angemessenheit setzt sich im Fassadenmaterial und -detail sowie Ausbildung des Daches ohne Einschränkung fort. Die innere Organisation der Schulerweiterung ist im Großen und Ganzen überzeugend!
Kritisch hinterfragt wird die sich verjüngende Hinwendung zum Hauptbaukörper und (u.a.) der Aula. Die Anlieferung des Speisesaals über den Haupteingangsbereich ist nicht optimal. Beide Ruheräume im Bereich ‚Lehrer‘ anzuordnen ist missverstanden.
Flure, die sich aufweiten an Punkten der vertikalen Erschließung und übergehen zur Lernlandschaft, lassen ebenso eine sehr schöne Atmosphäre erwarten, wie solche Bereiche (u.a. vor dem Speisesaal), die durch ein Oberlicht belichtet werden.
Die Kenndaten lassen ein wirtschaftliches Gebäude erwarten.
Lageplan

Lageplan

Grundriss untere Geschossebene mit Verwaltung und Mensa

Grundriss untere Geschossebene mit Verwaltung und Mensa

Grundriss obere Geschossebene mit Klassen und Fachräumen

Grundriss obere Geschossebene mit Klassen und Fachräumen

Ansichten Süd und Ost

Ansichten Süd und Ost

Ansichten West und Nord

Ansichten West und Nord

Längs- und Querschnitt

Längs- und Querschnitt