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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2018

Grundschule Zell

Modellfoto

Modellfoto

Anerkennung

Preisgeld: 7.000 EUR

Fuchs und Rudolph Architekten

Architektur

TRAGRAUM Ingenieure PartmbB

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Innovation und Idee
Ein kompaktes Gebäude mit gut strukturiertem Grundriss ist flexibel nutzbar.
Kurze Wege, gute Orientierung im Bau und hohe Aufenthaltsqualität für den Ganztagesschulbetrieb.

Städtebau und Gestaltung
Die neue Grundschule und Sporthalle bilden mit dem Bestandsgebäude aus dem Jahre 1912 einen an drei Seiten eingefassten Eingangshof, der sich zur Ortsmitte öffnet. Der ursprünglich von Süden angelegte Haupteingang zum Altbau akzentuiert somit wieder seine frühere Vorderseite. Der Eingangshof im Norden als halböffentlicher Raum bindet das Schulareal an die Ortsmitte Zell.

Die Sporthalle, welche entlang der Hangkante platziert wird, nutzt den natürlichen Geländesprung. Es entsteht ein zusätzlicher Eingang entlang der Mettenhaldenstrasse. Dieser ermöglicht Abendöffnung und unabhängige Vereinsnutzung.
Der großzügige Freibereich im Osten des Grundstücks ist in sich abgeschlossen und bildet einen geschützten Pausenhof mit vielfältiger Ausstattung für die Grundschüler.

Grundriss, Funktionalität und Umsetzung des Pädagogischen Konzeptes
Die Schüler betreten das Haus über den gut bemessenen Eingangshof und gelangen witterungsgeschützt ins Foyer, an welches sich Mehrzweckraum und Küchenbereich angliedern und hier gut erweiterbar für gemeinsame Veranstaltungen ist. Die Verwaltung bildet einen gut erreichbaren, geschützten Bereich im westlichen Teil des Erdgeschosses.
Über das zentral gelegene Treppenhaus gelangen die Schüler direkt in die beiden Obergeschosse in jeweils ein Cluster für Klasse 1 und 2 sowie Klasse 3 und 4.
Pro Cluster gruppieren sich die Lernbereiche/Klassen um die offenen Lernflächen, Lese- und Forscherecke in geschützten Nischen, bieten zusätzliche Rückzugsbereiche.
Die unterschiedlichen Raumsituationen, unterstützen einen abwechslungsreichen Schulbetrieb.

Sowohl ein Lichthof als auch die Fassadenöffnungen bei Lese- und Forscherecke, strukturieren und belichten die Cluster. Sie bieten den Schülern eine gute Orientierung.
Vom Foyer aus gelangen die Schüler zu den nach Osten gelegenen, geschützen Pausenflächen. Die Sporthalle ist direkt an die Unterrichtsbereiche angeschlossen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die neue Grundschule Zell überzeugt mit ruhiger Setzung der Baukörper, die Sporthalle entlang der Mettenhaldenstraße und das Schulgebäude im Süden. Die neuen Häuser bilden ein angemessen maßstäbliches Ensemble mit dem alten Schulgebäude und im Raumgefüge dazwischen spannt sich ein gut proportionierter und gefasster Eingangshof auf. Im östlichen Bereich fügt sich ein spannungsvoller und qualitativ verheißungsvoller Freiraum für Schulhof und Spielplatz an. Hier ist genug Platz für Spiel und Bewegung. Der Hauptzugang erfolgt über die Treppenanlage im Norden die direkt auf das Schulgebäude hinführt. Leider erfährt diese sinnfällige Hinführung keine konsequente Fortführung im Schulgebäude. Der dortig platziert Haupteingang versteckt sich zu sehr in der Schnittstelle zwischen Schulhaus und Sportgebäude und verliert somit an Klarheit. Im Schulgebäude führt die Wegebeziehung in ein angemessenes großes Foyer, findet jedoch ihren Abschluss in der Nutzküche. An das Foyer angrenzend sind angegliedert öffenbare Mehrzweckräume und sorgen hier für Flexibilität in der Nutzung. Die restliche Platzierung und Anordnung der Räume ist nachvollziehbar, allerdings ist die Verwaltung zu abgelegen und manche Raumzuschnitte werfen Fragen auf.
In dieser Eingangsebene erschließt sich dem Schüler ein offenes Ankommen mit Sichtbezügen in den Außenraum und einer spannungsvollen Erschließung in die oberen Geschosse nicht in Gänze und Potentiale werden nicht genutzt.

Die Schulcluster sind im dreibündigen Grundriss klar an den Längsseiten angeordnet. Leider sind einige Nebenräume ungünstig proportioniert. Die Mittelzone im Grundriss wird hinsichtlich Anordnung und Funktion der Räume kritisch diskutiert. Die gemeinsame innenliegende Lernzone erhält über den angedachten Luftraum zu wenig Licht und die Sanitärzelle scheint im Zentrum unpassend. Eine helle und lebendige gemeinsame Lernlandschaft wäre hier wünschenswert.

Die Sporthalle nutzt geschickt die vorhandene Topographie der Hangkante und bietet den zusätzlich gewünschten Zugang von der Straße an und lässt somit eine unabhängige Nutzung zu. Die hier geplanten Raumaufteilungen passen. Die Anbindung an die Schule erfolgt einzig über einen Verbindungsgang im Obergeschoss, erschwert den Sportbesuch für körperlich eingeschränkte Schüler und stört somit die barrierefreie Nutzung.

Das hier dargestellte Raum/Klimakonzept ist hinsichtlich akustischer Belange in besonders in den Flur- und Aufenthaltsbereichen nicht zufrieden stellend. Die wirtschaftlichen Kenndaten liegen im durchschnittlich oberen Bereich.

Die neue Schulanlage in Zell besticht städtebaulich mit sehr klarer und ruhiger Grundposition allerdings lässt sich dieses klare Konzept nicht gänzlich in den angebotenen Grundrissstrukturen wiederfinden. Die hier vorhandenen Potentiale hinsichtlich räumlicher Qualitäten sollten genutzt werden
Grundriss EG

Grundriss EG

Detailschnitt

Detailschnitt