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Einladungswettbewerb | 02/2018

Neue Mitte Altenplos

1. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

Station C23 - Büro für Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit Altenploser Höfe überzeugt durch eine sehr sensible und angemessene räumliche Konzeption. Die analytische Herangehensweise mit dem Fokus auf strukturalen Bindungen der Landschaftsräume und die morphologische Betrachtung des Gebietes bilden den übergeordneten Rahmen für den Entwurf. Der respektvolle Umgang mit der Morphologie des Dorfes, diese wird durch die angedachte räumliche Struktur weitergedacht und angereichert, sichert die vorhandenen Qualitäten und ist zugleich die Leitlinie für die übergeordnete räumliche Idee. Das Dorf wird wie selbstverständlich weitergebaut, die Typologie des Hofes neu interpretiert und die Zwischenräume mit unterschiedlicher Aneignungspotenz angeboten. Die Freilegung der historischen Wegebeziehungen im Bereich der alten Bahnstrecke bereichert die angedachte Siedlungsstruktur, schafft aber gleichzeitig Unklarheiten in der Wegeführung.

Die räumliche Schichtung und die funktionale Anordnung der Nutzungen über eine zentrale Erschließung sind klar erkenntlich. Die Anordnung und die funktionale Belegung der Gebäude mit Wohn-, Gewerbe- und Dienstleistungsnutzungen sind sinnvoll. Eine Kette von produktiven Höfen aus Gebäuden unterschiedlicher Körnigkeit und die angebotene Vielfalt an Nutzungen stellen einen eigenständigen Beitrag zum Thema der Nutzungsmischung in einer Dorfsituation dar. Die Ausformulierung des Ortseingangs von Bayreuth aus wird allerdings nicht angemessen gewürdigt. Die vorgefundene historische Substanz wird respektiert, die Sichtbeziehungen zum Schloss kunstvoll inszeniert. Ebenfalls wird die Idee einer Markscheune am Markplatz begrüßt, die Lage und die formale Umsetzung des Gebäudes sind zu hinterfragen und kritisch zu prüfen.

Die freiräumliche Einbindung der Höfe und die Verzahnung mit der Aue sind von hoher Qualität. Die neu formulierte Platzabfolge ist nachvollziehbar und die einzelnen Plätze sind in ihrer Lage und Größe angemessen. Auch die Einbindung der vorhandenen Bäume im Bereich „Alter Bahnhof“ – „Parkscheune“ zeugt von hoher Sensibilität. Die räumliche Konzentration des ruhenden Verkehrs (Parkscheune) an einer Stelle wird begrüßt, die Angebote für eine nachhaltige Mobilität sind sinnvoll untergebracht. Die starke Trennung der unterschiedlichen Wohnformen wird kritisch gesehen. Die Konzentration der intensiven Nutzungen in der Nähe des Gasthofs ist sehr überzeugend und nachvollziehbar. Hier wird ein Ort mit vielfältigen Freiraumqualitäten geschaffen, die eine Ergänzung zu den Freiräumen in den produktiven Höfen schaffen.
Insgesamt wird der Beitrag als sehr angemessen und sensibel erachtet. Der modellhafte Charakter der Siedlung für unterschiedliche Nutzergruppen ist erkennbar und die räumliche Umsetzung wird dem Ort in vielen Punkten gerecht.