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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2018

Gelände der Hammersmith-Kaserne in Herford

ein 2. Preis

Preisgeld: 16.000 EUR

De Zwarte Hond GmbH

Architektur

Kortemeier Brokmann Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Neue Hammersmithquartier in Herford 841334
GRÜN – KOMMUNIKATIV – FLEXIBEL

KONZEPT
Auf dem Gelände der ehemaligen Hammersmith Kaserne in Herford entsteht ein neues autofreies Wohnquartier mit 367 neuen Wohneinheiten zusätzlich zu den 340 Einzelappartements im Bereich der ehemaligen Unterkunftsgebäuden . Es wird durch einen von Nord-Ost nach Süd-west verlaufenden Grünraum, welcher den Grünzug Stuckenberg und die angrenzende Wentworth Kaserne verbinden, gegliedert. Ausgehend von der umliegenden städtebaulichen Struktur bilden sich auf dem Gelände acht Cluster aus. Da jede Wohnung und jedes Haus zu einem Nachbarschaftscluster zusammengefasst sind und an dieses Grünraum anschließen, wird dieser Freibereich zum Träger des kollektiven Miteinanders im neuen Hammersmithquartier.
Die acht Baufelder des neuen Quartiers mit einem neuen Nahversorger und das zusätzliche Baufeld mit den Bestandsgebäuden gliedern das städtebaulich heterogene Umfeld. Der Zuschnitt der einzelnen Cluster nimmt Rücksicht auf einen umfangreichen Baumerhalt, der Topographie und einer logischen Fortführung der bestehenden Zugänge aus der Umgebung in das Quartier.
Der Geschosswohnungsbau und die Reihenhäuser werden gleichmäßig über das Gebiet verteilt, wobei für beide Gebäudearten vergleichbare Wohnungsgrundrisstypologien entwickelt wurden, die ein hohes Maß an Flexibilität aufweisen. Sie erlauben es dem Bewohner selber zu entscheiden, wie stark und mit welcher Nutzung er sich zum kollektiven Grünraum orientieren will. Die ehemaligen Stallgebäude, werden zu Kleinwohnungen umgenutzt, sodass im nördlichen Nachbarschaftscluster ein Mehrgenerationenwohnen (Reihenhaus für die Familie + Kleinwohnungen für die Kinder oder die Großeltern + Gemeinschaftsgarten im Inneren) möglich wird. Angrenzend an den bestehenden Einzelhandel an der Mozwartstraße bietet eine gute Durchmischung von Einzelhandel- und Dienstleistern eine bewohnernahe Versorgung und die Freiraumgestaltung lädt zum flanieren entlang der Einkaufslädchen ein. Durch die Bündelung an einem Standort werden Nebenzentren vermieden und ein Funktionenverlust langfristig unterbunden. So entsteht ein kommunikatives, vielfältiges und damit auch integratives neues Quartier, das auch ökologisch und energetisch in die Zukunft weist.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf arbeitet mit klar abgegrenzten Clustern, die in ihrer Größe und Proportionierung die Umgebung angenehm widerspiegeln. Die Cluster sind zueinander verschoben, so dass eine leicht schwingende Grundbewegung erzeugt wird. Ein diagonal von Nord-Ost nach Süd-West geführter öffentlicher Grünzug nimmt die beiden wichtigen Anknüpfungspunkte der Grünverbindung zum Stuckenberg und der Weiterführung in die Wentworth Kaserne auf und schafft dabei im Inneren des Quartiers eine hohe und selbstverständliche Aufenthaltsqualität.
Die MIV-Erschließung wird durch zwei Schlaufen an der Schumann- und an der Mozartstraße gewährleistet. Diese soll auf Shared-Space-Flächen im Einbahn-Verkehr abgewickelt werden. Es findet eine Konzentration und Reduktion der Verkehre innerhalb des Quartiers statt. Das Parken wird an zentralen Orten fußläufig gut erreichbar gebündelt.
Der bestehende Einzelhandel an der Mozartstraße wird in das Quartier hinein ergänzt und bietet mit der Option auf weitere Angebote eine attraktive Belebung der Quartiersmitte am Grünzug. Die Lage des Einzelhandels an der Mozartstraße wird kontrovers diskutiert.
Neben den zu integrierenden fünf Kasernen Gebäuden wurden drei weitere erhalten. Mit dem Erhalt des Kopfgebäudes an der Einmündung Schumannstraße könnten ein unaufgeregter Übergang und eine dezentrale Versorgung auch der Wentworth Kaserne gelingen.
Der Entwurf schlägt innerhalb der angebotenen Cluster eine hohe Flexibilität in den Bebauungstypologien vor. Wenn die im Plan dargestellten Typologien so nicht nachgefragt werden, können diese einfach in andere Typologien umgewandelt werden, ohne dass sich der Gesamtcharakter der Baufeld- Grundstruktur stark verändert. Die vorgeschlagene Höhe und Typologie der Bebauung überzeugt jedoch noch nicht.
Der Entwurf weist eine mittlere Dichte aus. Ein sehr hoher privater Grundstücksanteil bietet Chancen, die Dichte zu erhöhen. Die Verhältnismäßigkeit der öffentlichen Grün- und Verkehrsflächen lässt eine günstige öffentliche Erschließung erwarten.
Insgesamt bietet der Entwurf ein sehr solides Grundgerüst, das Anpassungsfähigkeit und attraktives Wohnen mit hohem Grünanteil gewährleistet.
Perspektive Straßenraum, Herford Kaserne Hammersmith

Perspektive Straßenraum, Herford Kaserne Hammersmith

Eingangsperspektive, Herford Kaserne Hammersmith

Eingangsperspektive, Herford Kaserne Hammersmith