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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2007

Neubau Altenpflegeeinrichtung für Wohngemeinschaften Haus Veronika

1. Preis

Andreas-Thomas Mayer Architekt

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Altenpflegeeinrichtung für Wohngemeinschaften Haus Veronika stellt sich als eleganter kompakter Baukörper in einer anspruchsvollen städtebaulichen Situation vor. Mit ausgewogenen Proportionen und präzise definierten Abständen fügt sich das geplante Bauwerk rücksichtsvoll in die Straßensilhouette und in die vorhandenen Freiräume ein. Der mit seiner Längsseite nach Süden orientierte Baukörper ist geschickt zwischen die bestehende Bebauung an der Gänsheide platziert. Dadurch wird mit der schmalen Kopfseite der Maßstab und die notwendige Einfügung in die Umgebung erreicht. Die Südorientierung bietet für die neue Altenwohnung eine optimale Belichtung und Besonnung. Der relativ große Abstand zur südlich angrenzenden Wohnbebauung ist wegen des Maßstabsprunges angenehm. Der Wegfall der Tiefgarage zu Gunsten von offenen Parkplätzen schadet dem Konzept nicht. Die Abwägung zwischen offenen Stellplätzen und der Anlage einer Tiefgarage kann später näher untersucht werden. Die Erschließung ist einladend und plausibel zwischen Haus Nr. 49 und dem Neubau angelegt. Der Treffpunkt im Foyer dient der Orientierung wie auch dem Aufenthalt bei Veranstaltungen. Diese werden durch die unmittelbare Erreichbarkeit von Saal, Hof und Garten vorteilhaft bereichert. Die Anordnung von dienenden Räumen im Erdgeschoss sammeln diese Funktionen an der richtigen Stelle. Die Verbindung zum Haus 49 bleibt eine offene Frage.
Die drei Wohngeschosse beherbergen 12 gleichwertig gute Zimmer mit unmittelbar angeschlossenen Bädern. Die Durchgangsfunktion mancher Bäder wird allerdings kritisch gesehen. Die großzügig bemessenen Wohnflächen betonen die Bedeutung des Gemeinschaftsgedanken ohne jedoch auf eine Ausdifferenzierung von spezifischen Aufenthaltszonen zu verzichten. Diese Flächen erlauben Abläufe wie in einer großzügigen familiären Atmosphäre indem sie verschiedene Wohnbedürfnisse wie Essen, Wohnen, Spielen, Lesen und Besucher empfangen in eigenen Bereichen zulassen.
Die Positionierung des Pflegebades wie die Größe von Vorratsräumen wird kontrovers diskutiert. Das Obergeschoss nimmt die Verwaltungsfunktionen unter einem mehrfach geneigten Dach auf und begünstigt die Einbindung in den Bestand. Das Fehlen eines zweiten Fluchttreppenhauses wird kritisiert.
Die Freibereiche, die das neu entstehende Bauwerk umgeben, werten nicht nur dasselbe auf, sondern evozieren den Eindruck eines Wohnens im Garten. Die vorgesehenen Materialien folgen dem dezenten und feinsinnigen Duktus des gesamten Eindrucks, in dem die Außenhaut von grobkörnigen Putz, und die Innenflächen von Birkenholz dominiert werden.
Die kompakte Kubatur und konventionelle Konstruktion lassen eine wirtschaftliche Erstellung und Bewirtschaftung erwarten.
Insgesamt gelingt es dem vorgelegten Entwurf durch die kompakte Bauweise, elegante Proportion und feinsinnige Architektur den Wohngemeinschaften des Hauses Veronika ein Gemeinschafts betontes wie auch individuelles Lebensumfeld anzubieten, das sowohl den umgebenden Anwohnern als auch den zukünftigen Bewohnern gerecht wird.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoß

Grundriss Erdgeschoß

Grundriss Obergeschoß

Grundriss Obergeschoß

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Perspektive Gänsheidestraße

Perspektive Gänsheidestraße

Modell

Modell