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Einladungswettbewerb | 03/2018

Neubau eines Gemeindehauses in Neustadt am Rübenberge

Perspektive

Perspektive

3. Rang

Architektur Pape & Kost

Architektur

Erläuterungstext

Städtebaulicher Kontext
Das Wettbewerbsgrundstück für das Gemeindezentrum liegt im Wesentlichen zwischen Kirchturm und Glockenturm. Um den Bezug der Kirche zum bestehenden Glockenturm nicht zu unterbrechen sondern vielmehr zu verstärken, wurde sich bewusst gegen einen Gebäuderiegel entschieden, der sich als Keil zwischen die beiden Baukörper schiebt. Gewählt wurde deshalb eine Gebäudeform, die die Kirche und den Glockenturm miteinander verbindet. Hauptbestandteil des neuen Gemeindehauses ist deshalb eine eingeschobene Fuge, die die wichtigen Sichtbezüge aufnimmt und verstärkt.

Die Gebäudeaußenkante liegt auf einer Achse mit der Außenwand der Kirche und schafft somit städtebaulich einen gradlinigen Abschluss. Durch den eingeschobenen Vorplatz öffnet sich das neue Gemeindehaus sowohl zur Kirche als auch zur Straße und wirkt durch diese Großzügigkeit sehr einladend. Auf der gegenüberliegenden Seite wird auch der Glockenturm durch die Platzierung eines kleinen Vorplatzes deutlicher in das Gesamtbild mit eingebunden. Umspielt werden diese Vorplätze durch kleine Mauern, die als Sitzmöbel dienen, die Zuwegungen betonen und zudem Spielraum für das Logo der Kirchengemeinde bieten.

In südöstlicher Richtung schließt sich das Grundstück für ein eventuelles Pfarrhaus an. Das Haus würde durch eine weitere Gebäudefuge direkt an das Gemeindehaus angebunden werden. Die Zuwegung erfolgt über ein geteiltes Wegerecht vom Wacholderweg aus, da diese Erschließung ebenfalls als Zufahrt für den Parkplatz des Gemeindehauses dient.

Die Dachform lehnt sich an die Bauform der Kirche an. Die Westseite der Kirche zeigt die trichterförmige Anordnung der Dachflächen hin zu einem kleinen Turm. Dieses optische Erscheinungsbild ist abstrahiert und vereinfacht worden und spiegelt sich nun im neuen Baukörper wider. Die Kubatur des Gemeindehauses stellt somit bildlich die kleine Schwester der Kirche dar.

Das insgesamt skulptural und monolithisch wirkende Gebäude wird durch die eingeschobene Fuge in zwei Baukörper geteilt. Sie ist mit Glasfronten und in geringerer Höhe ausgebildet und schafft somit eine Sichtachse zwischen dem Haupteingang der Kirche und dem Glockenturm. Das flach geneigte Dach dieser Fuge durchstößt die Außenkanten und bildet die Vordächer der Haupteingänge. Das Betreten des Gemeindezentrums ist demnach sowohl vom Vorplatz als auch aus Richtung des Glockenturms möglich.

Gebäude/Grundriss
Das Gebäude ist in allen Teilen ebenerdig und behindertengerecht. Über die großzügigen Eingänge der Fuge gelangt man in das Foyer, das zum zentralen Mittelpunkt wird. Die offene Küche schließt direkt an und kann als Empfangsbereich genutzt werden und als Treffpunkt und Ort der Kommunikation und des Austausches dienen.

Entlang der westlichen Seite der Fuge erstreckt sich der Gemeindesaal. Durch die Gebäudeform öffnet sich dieser durch große Fensterflächen sowohl zur Kirche als auch zum Glockenturm und schafft somit nicht nur einen lichtdurchfluteten Raum, sondern ermöglicht auch eine weitere Sichtbeziehung in beide Richtungen.

Mittig des Saals befindet sich der Tiefpunkt des Daches unter dem die mobile Trennwand verläuft, die den Saal in zwei kleiner Räume unterteilen kann, die jeweils über eine Erschließung zu einem der Vorplätze verfügen.

Die großen Fenster öffnen sich in eine Richtung zum südlich gelegenen Vorplatz. Da hieran auch die zwei weiteren Gruppenräume angeordnet sind, funktionieren alle drei Bereiche in Kommunikation untereinander. Der Vorplatz bildet das Zentrum und kann zudem als außenliegende Gruppenarbeitsfläche genutzt werden.

Der Bürotrakt ist in nordöstlicher Richtung angeordnet und ist durch einen separaten Zugang vom Wacholderweg zu erreichen. Der Archivraum ist innenliegend und hat zur Rettung des Archivguts im Brandfall einen zweiten Zugang in einen anderen Brandabschnitt.

Fassade
In Anlehnung an die Kirche wurde für das Gemeindehaus eine rote Klinkerfassade geplant. Oberhalb der Fenster sind Holzfelder angeordnet, die sich ebenfalls in der Kirche wiederfinden. Die Verdunkelung bzw. der Sonnenschutz könnte über Holzlamellen in dem Farbton der Holzfelder erfolgen. Im geschlossenen Zustand würden die Fassade dementsprechend einheitliche Felder durchziehen.
Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht West

Ansicht West

Schnitt A-A

Schnitt A-A

Schnitt B-B

Schnitt B-B