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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2018

Umstrukturierung des Rathausumfelds in Werlte

2. Preis

Preisgeld: 10.500 EUR

AHRENS + PÖRTNER

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser thematisiert in einer der Randskizzen die historische Entwicklung Werltes als Eschsiedlung, die sich ursprünglich entlang der Straßenzüge entwickelt hat, wobei die an-grenzenden Flächen freigehalten wurden. Das Konzept zielt darauf ab, die „Sünden der 1970er Jahre“ mit der nachträglichen Auffüllung der Innenbereiche mit Rathaus, Marktplatz etc. zurückzunehmen und das Rathaus auch wieder in die erste Reihe zu rücken.
Das Rathaus stellt am neuen Standort einen sehr positiven Auftakt für die Stadtmitte dar: maßstäblicher Außenraum mit Gastronomie und etwas Möblierung („Wassertisch“) vor einem gut gegliederten Baukörper mit Übergängen zu den anschließenden Außenräumen.
Das Konzept sieht eine Zuordnung von definierten Außenräumen vor: Rathausplatz, Marktplatz und Kirchplatz vor St. Sixtus. Die Markthalle ist als offene Dachstruktur konzipiert, die als überdachter Teil des Freiraums vielfältig nutzbar sein kann. Daran schließt sich im Norden der große Festplatz an.
Es wird als Qualität anerkannt, dass die neu gestalteten Freiräume auch als Parkplätze genutzt werden können und deshalb nicht unbedingt Tiefgaragen erforderlich sind. Dies kommt den Nutzungsgewohnheiten der Werlter Bevölkerung in puncto Auto entgegen.
Der bestehende Einzelhandelsbereich wird quantitativ und qualitativ aufgewertet: Aufstockung zur Loruper Straße und giebelständige Bebauung in Richtung auf den Festplatz.
Im Bereich der jetzigen Schule wird ausschließlich der Wohnnutzung mit differenzierten An-geboten unterschiedlicher Wohnformen vorbehalten.
Es wird im Rahmen der Beurteilung die Möglichkeit gesehen, anstelle der offenen Markthalle zunächst das Rathaus am jetzigen Standort zu belassen, solange das Werlte-Center noch nicht verfügbar ist.

Die Arbeit zeigt sich insgesamt als differenziertes, „verwobenes“ Konzept dar. Dabei stellt die Realisierung der aneinandergebauten und z. T. gemischt genutzten Gebäudestrukturen (Einzelhandel, Gastronomie und öffentliche Verwaltung) und den gestalterischen „Reparaturen“ bestehender Strukturen eine reizvolle Vorstellung aber auch eine besondere Herausforderung und ein erhöhtes städtisches Risiko dar. Die Chance, dies Konzept mittelfristig umsetzen zu können, wird sehr kontrovers diskutiert.