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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2007

Gutachterliches Planungsverfahren Schwanthalerhöhe - Ridlerstraße

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1. Rang

steidle architekten, Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH

Architektur

  • Mitarbeitende:

    Manfred Erich, Johannes Ernst Audrey Shimomura Jinrong Zhong Manfred Erich

realgrün Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Westend ist geprägt von einer nahezu durchgängigen, Straßenraum bildenden Grundstruktur. Einzelne Brüche und Einschnitte bestätigen dieses Bild eher als dass sie Anlass für eine strategische Neuformulierung bieten. Das bearbeitete Grundstück ist eine solche Bruchstelle, der Straßenraum nicht mehr ganz original und dennoch erkennbar.
Unser Entwurf schließt die vorhandene Lücke, bestätigt die etwas fragwürdige Setzung der roten Linie und thematisiert damit einerseits den Bruch und bestätigt andererseits die großmaßstäbliche Gesamtkonzeption des Stadtteiles. Durch den turmartigen Aufsatz wird die bewegte Dachlandschaft der Ridlerstraße fortgeführt und die informell platzartige Einmündung der Geroltstraße räumlich betont.
Der innere Aufbau des Gebäudes ist denkbar einfach: Eine Addition von fünf einzelnen Häusern, welche auf dem Prinzip Kern und Stütze aufgebaut sind ergeben eine flexible Matrix, auf welche eine Vielzahl von Wohnungstypen, Wohnungsgrößen und Wohnungsarten entwickelt werden können. Das Programm sieht eine bestimmte, auf einer Erfahrung beruhenen Wohnungsmischung vor. Unser Konzept nimmt diese Mischung auf, ermöglicht jedoch durch die strukturelle Offenheit auch ganz andere Interpretationen. Eine wohlüberlegte Setzung der Konstruktion und Installationen, eine vernünftige Raumhöhe, etwas höhere Bodenaufbauten ermöglichen ein fast unendliches Variationsvermögen. Dies lässt der weiteren Entwicklung des Projektes noch Raum. Prinzipiell gibt es zwei Seiten, die Straße und den Hof. Aufbauend auf dem konstruktiven Grundraster erhalten diese beiden Seiten einen differenzierten Ausdruck. Die Straßenseite ist geprägt durch großzügige, raumhohe Lochfenster und Wandflächen, während die Südseite die Gunst der geschützten, nach Süden orientierten Lage des Hauses nutzt und eine weiche, voll verglaste und mit durchlaufenden Balkonen versehene Erscheinung erhält. Vorgelagerte Faltläden können individuell eingesetzt werden und für das notwendige Maß an Intimität sorgen. Hier können auch mit Pflanzungen individuelle Klimazonen geschaffen werden. Durch die vor- und zurückspringende Fassade entsteht vor jeder Wohnung am Balkon eine Nische, welche die Aneignung und das Wohlfühlen auf dem Balkon noch steigert.
Die Wohnungen im Erdgeschoss liegen zum Schutz zur Straße hin etwas erhöht und haben einen individuellen Zugang für jede Wohnung. Innerhalb der Wohnung führen dann Stufen in den Wohnraum hinab, welcher dadurch eine größere Raumhöhe erhält und somit sowohl ein großzügigeres Raumgefühl als auch mehr Licht erhält. Die davor liegende private Terrassenfläche kann durch flexible Trennwände privatisiert werden. Zum allgemein zugänglichen Bereich des Gartens, welcher durch jedes Treppenhaus zugänglich ist, besteht ein Niveauunterschied, welcher wiederum die Grenze von privat und allgemein markiert.
Die Wohnungen in den Obergeschossen sind derart organisiert, dass sich die großen offenen Wohnbereiche nach Süden und zum großen Außenraum orientieren. Auf der Nordostseite liegen Schlaf- und Baderäume, welche flexibel zugeschaltet werden können. Unsere Erfahrungen im aktuellen Wohnungsbau zeigen immer mehr auf, dass die Käufer verstärkt individuelle Vorstellungen vom Leben realisieren wollen. Die üblichen Vorstellungen können mit dem vorliegenden Konzept gedeckt werden, die unterschiedlichen Grundrisse im M=1:100 verdeutlichen jedoch aktuelle Nachfragen, welche zum Teil von den üblichen Vorstellungen abweichen.
Die äußere Erscheinung des Gebäudes ist durch die innere Struktur geprägt. Die Materialität und Farbigkeit zur Straße soll sich in die warmen Töne der Umgebung eingliedern. Die Materialität soll eher „steinern“ sein, ein Haus zum Anlehnen. Auswahl des Materials und die endgültige Erscheinung ist natürlich budgetabhängig. Insgesamt versucht dieses Konzept durch ausgesprochen sparsamen Umgang mit Konstruktion und Material das Budget an nicht sichtbaren Stellen nicht unnötig zu belasten um damit Freiraum für die Sichtbaren Dinge zu schaffen.
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