Digital Innovation Campus

Die städtebauliche Grundform des Gebäudes erscheint zunächst unentschieden. Für einen Solitärbau ist die Disposition zu kraftlos, auch wenn das Grundstück mithilfe des 2.Bauabschnittes gut ausgenutzt wird.
Die Gebäudekonfiguration ist eher von innen nach außen gedacht und ergibt schlüssige funktionale Zusammenhänge.
Ein großzügiges, durch Innenhöfe belichtetes Foyer erschließt über eine Sitzstufen-/Treppe-Kombination alle drei Funktionsbereiche. Dabei sind die studentischen Arbeitsplätze im Eingangsbereich ein sinnvolles Angebot auf dem Weg zum leider nur stirnseitig belichteten Hörsaal. Eine größere Nähe zu I-Lab wäre jedoch wünschenswert. Gut angeordnet sind die Räume der Wirtschaftsförderung nahe zum Eingang.
Die Zwangsläufigkeit der Wegeführung im 1.OG wird durch die offene Treppe im Bereich Hella sinnvoll festgesetzt. I-Lab und Kollaborationszone erfahren jedoch einen abrupten Richtungswechsel. Der Bereich HBPO wird sinnvoll und separat erschlossen und bietet mit Innenhof, eigener Dachterrasse und guter Belichtung der Flure eine schlüssige Organisation. Grundsätzlich positiv ist auch die Geschossverbindung ausgewählter Bereiche durch Lufträume, deren Position und Anordnung jedoch willkürlich erscheinen. Die gewählte Gebäudefigur führt zu unglücklichen Ausschnitten der Nutzflächen, deren Raumgeometrie teilweise kritisch hinterfragt wird.
Ebenfalls unbefriedigend ist die Position der Aufzugsgruppe als einziger Anbau der ansonsten ruhigen und durchgängigen Fassaden. Flächen für die Haustechnik erscheinen deutlich unterdimensioniert und nicht schlüssig positioniert.
Die Anordnung der Parkplätze hinter dem Gebäude ist gelungen, die Erschließung über eine südlich des Gebäudes liegenden Umfahrt ist jedoch umständlich, auch wenn der Gedanke der Kreuzungsfreiheit mit den studentischen Fußgängern grundsätzlich anerkennt wird.
Die Kennwerte des Entwurfs lassen trotz großer Hüllflächen Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Unterhalt erwarten.