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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2018

Kostengünstiges Wohnen am ehemaligen Baywa-Gelände in Nördlingen

Lageplan

Lageplan

3. Preis

Preisgeld: 7.650 EUR

H2M Architekten

Architektur

HinnenthalSchaar Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Peter Corbishley Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die neuen Gebäude nehmen die Körnung der Nachbarschaft auf und passen sich in die Maßstäblichkeit der Umgebung ein. Die Traufhöhe der 50er-Jahre-Bebauung ist der Ausgangspunkt für eine sich spiralförmig steigernde Höhenentwicklung, die in einem sechsgeschossigen Baukörper (Staffelgeschoss) endet. Die Höhenentwicklung bis zu sechs Geschossen wird kontrovers diskutiert.

Die Komposition der Baukörper lässt vier unterschiedliche Freiräume entstehen: Den Auftakt bildet die Freifläche an der Einmündung der neuen Stichstraße zum Maler-Weng-Weg. Unglücklich sind an dieser für die Adressbildung wichtigen Stelle allerdings die Nutzung als Grillplatz sowie das Nebengebäude für Müll und Abstellräume. Der Wohnhof bildet mit den Eingängen zu allen Häusern und dem Spielplatz das soziale und kommunikative Zentrum der Anlage. Der Müllraum an dieser Stelle liegt für die Abholung ungünstig und ist zu klein dimensioniert. Die Konzeption eines Ruhegartens als Kontrast zum belebten Wohnhof ist begrüßenswert.

Die Anordnung von 24 oberirdischen, offenen Stellplätzen zu den Bahnanlagen hin ist ein wichtiger Beitrag zur kostengünstigen Realisierung der Bebauung. Ggf. kann auf diese Weise auf die Schwingungsentkopplung des bahnnahen Gebäudes verzichtet werden.

Die Aufteilung in Bauabschnitte ist auch bei einer zeitlich versetzten Realisierung gut gewählt, der Wohnungsmix bildet die Anforderungen entsprechend der Vorgaben ab. Die Wohnungsgrundrisse bieten mit ihrer Über-Eck-Orientierung eine hohe Wohnqualität, die auch die Anforderungen der Barrierefreiheit gut abbildet. Eine bessere Verteilung der Vier-Zimmer-Wohnungen, die sich nur in den Staffelgeschossen befinden, wäre wünschenswert. Dieser Wohnungstyp ist erdgeschossig auch für Familienwohnen gut geeignet. Die Erdgeschosse sind zu den Erschließungsflächen nicht als Hochparterre ausgebildet, was sich negativ auf die Privatheit auswirkt.

Ob die Anmutung der Altstadtfassaden als Leitbild für die Gestaltung neuer Wohngebäude vor den Toren der Stadt richtig ist, scheint fragwürdig. Die Fensterteilung wirkt etwas stereotyp.

Die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs liegt bei Betrachtung des WF/GF Verhältnisses, den drei Treppenhäusern und kompakten Baukörpern in einem realisierbaren Bereich.