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Einladungswettbewerb | 03/2018

Wohnquartier Geniner Ufer in Lübeck

2. Preis

Preisgeld: 19.000 EUR

Schaltraum Dahle - Dirumdam - Heise Partnerschaft von Architekten mbB

Architektur

BHF Bendfeldt Herrmann Franke LandschaftsArchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das neue Quartier am Geniner Ufer öffnet sich zur Trave und
schafft eine durchlässige Grenze zur Welsbachstraße. Die
Welsbachstraße wird durch lineare, zwischen einzelnen Baukörpern
verlaufende Fußgängerachsen an das Ufer angebunden.
Die Ufervegetation fl ießt als Wiese mit Strauchpfl anzungen ins
Arealinnere und lässt attraktive Grünkerne mit hoher Aufenthaltsqualität
entstehen.
Die Erdgeschosswohnungen erhalten Terrassen mit einer Heckeneinfassung,
welche die Privatsphäre schützt. Ein Wegenetz
verbindet die einzelnen Grünkerne und sorgt für eine barrierefreie
Erschließung.
Ufer- und Radweg, jeweils 3,5 m breit, werden voneinander getrennt.
Dabei verläuft der Radweg einen Meter höher als der
Uferweg. Dieser bleibt in seinem jetzigen Zustand erhalten und
wird durch Rampen und großzügige Treppenanlagen an den Radweg
angebunden. Am Anfang und am Ende des Weges entstehen
zwei kleine Plätze am Wasser.
Baumpfl anzungen betonen die von West nach Ost verlaufende
Mittelachse des Quartiers und betonen die Kubatur einzelner
Baukörper. Damit sorgen die Baumgruppen für eine räumliche
Gliederung dieses, in die Länge gestreckten Freiraumes. Am
westlichen Ende der zentralen Achse an der Straße ‚Bei der Gasanstalt‘
entsteht ein Quartiersplatz.
Im Nordwesten des Areals ist ein großzügiger Spielplatz mit
vielfältigen Spielangeboten für alle Altersgruppen geplant.
Eine Spielinselkette bietet weitere Spielangebote unter den
Baumgruppen an der Erschließungsstraße des Quartiers. Auch
die Rasenfl ächen und die Fußgängerachsen, die an die Spielinseln
anknüpfen, können als Spielfl ächen genutzt werden.
Um die Wohngebäude ideal in die vorhandene Geländebewegung
einzubetten, liegt die Fußbodenoberkante der gesamten Wohnbebauung
bei 3,5 m ü.NN. Eine barrierefreie Anbindung von den
Wohnquartieren zum Uferbereich ist durch die Verlagerung des
Radweges von 1,5 m ü.NN. auf 2,5 m ü.NN. verbessert.
Die Kita und die Schule, die sich im Südosten des Areals befi
nden liegen mit der FOK einen Meter höher bei 4,5 m ü.NN. Für
diesen Höhenunterschied bietet eine Treppenanlage zum Schulhof
im Westen eine attraktive Freiraumnutzung an.
Wie ein Reißverschluss verbinden sich die zum Wasser ausgerichteten
Wohngebäude und die grünen Freiräume dazwischen.
Die grünen Zonen zwischen den Wohngebäuden sind so optimal
am Grünzug an der Trave angebunden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Intention des Verfassers, die städtebauliche Struktur des Entwurfs durch U-förmige, fragmentierte Blöcke zu lösen, wird vom Preisgericht positiv gewertet. Die städtebauliche Körnung stellt eine angemessene Lösung dar und eine Bebauung, die in ihrem Maßstab auf gelungene Weise in die Umgebung integriert ist. Durch die Öffnung der Blockstruktur zum Wasser, die zugleich eine Integration der Landschaft in die Bebauung zulässt, werden Landschaftsräume gebildet, die einerseits die Privatsphäre der Bewohner, andererseits die Anbindung an die öffentliche Durchwegung längs der Kanal-Trave gut proportionieren. Dass die Ausführung des Uferrandes als modulierte Naturböschung erfolgt und die Durchwegung des Quartiers eindeutig dem Wasser zugeordnet ist, wird positiv bewertet. Dadurch entsteht ein spannender, frei zugänglicher Erlebnisraum entlang der einmaligen Wasserlage. Auch für eine zukünftige Entwicklung durch die angrenzende Gewerbe- und Wohnnutzung wird der wasserseitige Erlebnisraum leicht erreichbar. Entlang der Welsbachstraße bietet die städtebauliche Gliederung der Straßenfront, gekennzeichnet durch sechs Teilblöcke, eine sinnvolle und angemessene Trennung. Das Zusammenspiel zwischen Landschaft, städtebaulicher Körnung und Gliederung lassen das neue Quartier selbständig wirken und bieten gute Potentiale für eine positive Weiterentwicklung. Die Grünräume entlang der zentralen Erschließungszone bieten wenig Aufenthaltsqualität. Des Weiteren erscheint die Höhenentwicklung der Bebauung entlang der Welsbachstraße etwas zu niedrig geraten; hier wird eine stärkere plastische Ausbildung der Baukörper vermisst, die zur besseren Orientierung im Quartier beitragen könnte. Die Lage der Schule und der KITA werden vom Preisgericht positiv bewertet, allerdings wird die Ausrichtung der Räume der Schule kritisch eingestuft.
Lageplan 1:200

Lageplan 1:200

Lageplan 1:500

Lageplan 1:500