Wohnquartier Goethestraße / Bismarckstraße in Mölln

Die Verfasser schaffen mit einfachen Kubaturen drei unterschiedliche Wohnhöfe, die mit Fuß- / Radwegen sehr gut untereinander und mit der Umgebung vernetzt sind. Im Westen ein Hof, der zum Wasserkrüger Weg durch ein flankierendes Gebäude den Lärm der vielbefahrenden Straße vom Hof freihält. Jedoch sind die dem Baukörper westlich vorgelagerten Privatgärten an dieser Stelle daher nicht möglich.
Der östliche Hof wird einfach von vier Gebäuden umgeben und ist durch vier Öffnungen gut an die umgebende Wohnbebauung angedockt. Zwischen den beiden Höfen ist ein dritter Hof eingespannt, der die südliche Bebauung an der Bismarckstraße integriert. Dieser Quartiersplatz wird von einem Solitär bespielt, in dem die Verfasser ein Café/ Kiosk verortet haben. Aufgrund der notwendigen Nutzung der Bismarckstraße als Verkehrserschließung und Zufahrt zu einer Tiefgarage wird die Überfahrtmöglichkeit des Platzes für KFZ kritisch bewertet. Die südlich der Bismarckstraße gelegenen Wohnhöfe sind über einen Mistweg an der südlichen Grundstücksgrenze verbunden und erhöhen die Wohnqualität der südlichen Bebauung. Die Verteilung der Privatgärten, der Spiel- und Aufenthaltsflächen in den Wohnhöfen ist sehr gut ablesbar.
Die geplanten Baukörper orientieren sich am Altbestand. Dadurch lässt sich die Planung gut in Bauabschnitten (Abriss + Neubau) realisieren.
Insgesamt ist dies städtebaulich eine solide/robuste Arbeit, die jedoch Schwächen in der Ausformulierung der Baukörper aufweist. Die Gestaltung der einzelnen Baukörper ist rudimentär (nur zwei Fassaden dargestellt). Ein Gestaltungsvorschlag für den wichtigen Ankerpunkt des Quartiersplatzes fehlt völlig; die Funktion desselben wird in Frage gestellt.