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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2007

Städtebaulicher Ideenwettbewerb Ostbahnhof - Danziger Platz

2. Preis

Jo. Franzke Generalplaner

Architektur

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Danziger Platz stellt einen wichtigen Drehpunkt zwischen dem Ostend am Rande der Frankfurter Innenstadt, dem Ostpark und der Hanauer Landstraße dar. Durch den Neubau der Europäischen Zentralbank und der damit verbundenen Umsiedlung des Firmensitzes wird sich im gesamten Areal eine strukturelle Veränderung vollziehen. Auf diese gilt es zu reagieren, indem die Infrastruktur des Ortes aufgewertet und städtebaulich angemessen gestaltet wird.
Derzeit durchbricht der Danziger Platz, der von zahlreichen Verkehrsbeziehungen geprägt ist, den Frankfurter Grüngürtel. Es gilt, mit dem städtebaulichen Entwurf folgende Mängel zu beheben: Der Grüngürtel soll an dieser Stelle geschlossen werden, die Vitalisierung des Areals Danziger Platz soll vorangetrieben, die Aufenthaltsqualität des Platzes als zentralem Gelenkpunkt soll gestärkt werden.
Mit dem vorliegenden Entwurf sollen die landschaftsräumliche Ebene der Bahntrasse mit der stadträumlichen Ebene des Danziger Platzes verbunden werden. Die beiden Ebene, die sich in ihrem Höhenniveau um 4 Meter unterscheiden, werden durch ein Gebäude mit mäandrierendem Grundriss verbunden, das in seiner Anordnung dem Verlauf der Bahntrasse folgt. Die Kubatur des Gebäudes ist durch zahlreiche Tore und Einschnitte durchbrochen. Durch diese Einschnitte entstehen Tore, Treppensituationen, Stadtloggien und Balkone, deren Ausrichtung sich jeweils spezifisch entweder zum Danziger Platz oder zur Bahntrasse hin orientiert. Durch diese spezifische Kubatur werden die landschaftsräumliche und die stadträumliche Ebene miteinander verbunden, das Gebäude selbst schafft in seiner visuellen Aufgelockertheit und prinzipiellen Durchlässigkeit eine Schnittstelle, einen hybriden Raum, der ordnend und verbindend wirkt und nichts vom hermetischen Charakter des derzeitigen Bestandsgebäudes hat.
Um den Danziger Platz als Platz zu fassen, der menschlichem Maßstabsempfinden entspricht, werden entgegen den Entwurfsvorgaben zu klarerer Definition ergänzende Querriegelbauten eingefügt, da die derzeitigen Bestandsgebäude, die den Platz definieren könnten, zu weit vom Areal des Danziger Platzes entfernt sind. Die Riegelbauten, durch deren Zwischenraum das neue Gebäude deutlich wahrnehmbar ist und durch den eine einladende Situation für Nutzer des Platzes geschaffen wird, werden zwischen der als verkehrberuhigt geplanten Grusonstraße und der Ostbahnhofstraße positioniert, der motorisierte Individualverkehr wird an der Gebäudeseite vorbeigeleitet, die dem Danziger Platz abgewandt ist.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das zentrale Motiv, dem Danziger Platz städtebaulich wieder eine Fassung zu geben und dabei auch plausible Gebäudenutzungen vorzuschalgen, wird erfüllt. Gleichrangig hierzu bietet der Entwurf grundsätzlich gute Voraussetzungen, auf einer landschaftsräumlichen, im Detail weit durchgestalteten zweiten Ebene die Verknüpfung der Grüngürtels zu gewährleisten. Der Ansatz des Entwurfes verfolgt einen verkleinerten Danziger Platz, der im Norden von zwei zusätzlichen Gebäuden gefasst wird. Klar und schlüssig gefasste Raumkanten, auch außerhalb des eigentlichen Platzes Richtung Grusonstraße udn Ostparkstraße, die Versätze der Gebäudekanten sowie die in Abhängigkeit von Form und Gebäudestandorten vorgeschalgenen Nutzungen sind stimmig. Allerdings wurden die beiden Gebäude deutlich zu hoch geplant. Dagegen wird der Duktus der einheitlichen Höhe der mäandrierenden Häuserzeile auf der Südseite ausdrücklich gut geheißen. Die Fassadengestaltungen fügen sich harmonisch in die umgebende Bebauung ein. Die Erlebbarkeit des Danziger Platzes mittels Blickachsen zwischen den Gebäuden gewährleistet eine gute Verknüpfung mit der Ebene der Grüngürtelverbindung. Allerdings erscheinen die vier Durchgänge zwischen Grünachse und Stadtplatz überzogen.