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2. Rang 3 / 3

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2017

Restaurant SchifflÀnde in Uster

La Voile

3. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 8.000 CHF

G O A Architekten

Architektur

Umland GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt setzt ein markantes Zeichen am See und bildet einen Orientierungspunkt fĂŒr die SchifflĂ€nde. Das RestaurantgebĂ€ude prĂ€sentiert sich Richtung Wasser und Land mit spitz zulaufendem Dach und zeichnet mit einer Komposition von unterschiedlich geneigten PultdĂ€chern die Silhouette eines Segelbootes nach. Auch von der Surferwiese her tritt das GebĂ€ude mit der hohen Fassade markant in Erscheinung und besetzt den Platz positiv. Dabei vermag auch die Positionierung im Kreuzungsbereich von Uferweg und Seeweg zu gefallen. Die Randbereiche des Restaurants heben sich durch einen Belagswechsel vom Ufer- und Seeweg ab und schaffen auf der Nordseite eine Vorzone fĂŒr den Restauranteingang und die Anlieferung. Zwischen Ufer und Terrasse spannt sich eine chaussierte FreiflĂ€che auf, welche den Sichtbezug zur SchifflĂ€nde zulĂ€sst. Ein neuer Fussweg ermöglicht von SĂŒden her den Uferzugang und mĂŒndet in den Platz vor dem Restaurant. Im SĂŒdwesten wird das Restaurant von der neuen Parkanlage umschlossen.

Als Referenz fĂŒr die Umgebung dient die Suferwiese. Die allmendartige RasenflĂ€che mit HĂ€nge- Birken wird aufgenommen und neu gepflanzte Stieleichen und Zitterpappeln akzentuieren den Knotenpunkt. Der Park ist als Liegewiese konzipiert und zum Verweilen und Spielen gedacht. Am Rand der RasenflĂ€che werden Sitzelemente angeboten. Die Anordnung der Bushaltestelle parallel zum Uferweg ist in den GrundzĂŒgen nachvollziehbar, im Detail jedoch noch benutzerfreundlicher zu gestalten. So ist der Zugang zum Perron schmal und der gedeckte Warteunterstand befindet sich innerhalb der fĂŒr Rollstuhlfahrer nötigen ManövrierflĂ€che.

Obwohl das GebĂ€ude nicht linear zum See ausgerichtet ist, orientiert sich das Restaurant Richtung SĂŒdwesten, respektive zum See. Das GebĂ€ude schiebt sich in den Uferweg und formt einen geschlossenen RĂŒcken zur Bushaltestelle. Die SĂŒdostfassade bildet vom Strandbad her keine fĂŒr diesen Ort angemessene Ankunft. Hier wĂ€re eine Öffnung des GebĂ€udes mit Restaurantzugang anstelle des Personaleingangs wĂŒnschenswert.

Die Dachstruktur widerspiegelt die Hierarchie der Raumaufteilung: Das spitz zulaufende Dach schafft ĂŒber dem GĂ€steraum einen grosszĂŒgigen, offenen Dachraum. Unter den niedrigen DĂ€chern sind die dienenden RĂ€ume wie KĂŒche und LagerrĂ€ume untergebracht. RĂŒcksprĂŒnge in der Fassade schaffen Raum fĂŒr die ZugĂ€nge und den Kiosk und bilden eine von zwei Seiten gefasste und teilweise ĂŒberdachte Terrasse auf der Seeseite. Parallel zur Terrasse ist der Selbstbedienungsbereich mit einem grosszĂŒgigen Buffet angeordnet. Das Buffet befindet sich somit in unmittelbarer TerrassennĂ€he.

Der innere GĂ€steraum ist gegenĂŒber dem Buffet um 90 Grad gedreht und im SĂŒdwesten des GebĂ€udes angeordnet. Er ist als geschlossener Raum mit Aussicht zum See und Park konzipiert und bildet einen ruhenden Pol zum regen Betrieb von Kiosk, Selbstbedienungstheke und Aussenraum.

Die Ausgabetheken fĂŒr das Restaurant und die Kioskzone sind effizient eingerichtet und ermöglichen eine grosszĂŒgige WarenprĂ€sentation. Die Theke ist direkt an die AufbereitungsflĂ€chen angebunden und ermöglicht einen rationellen Betriebsablauf. Die Erschliessung der GastronomienebenrĂ€ume ĂŒber KĂŒche und Lebensmittellager ist aus hygienischer Sicht kritisch und wĂ€re zu optimieren.

Das GebĂ€ude ist als Holzbau aus vorfabrizierten Rahmenelementen auf einer Betonbodenplatte konzipiert. Die leicht geneigten DĂ€cher werden extensiv begrĂŒnt.

Das Projekt zeichnet sich durch eine geschickte Organisation der GĂ€stezonen und die QualitĂ€t der Umgebung aus. Der innere GĂ€steraum vermittelt das Bild einer Kanzel ĂŒber dem See. Die durchdachte Organisation des Restaurants, aufgeteilt in eine ruhige Zone zum Verweilen und einen Selbstbedienungsbereich fĂŒr die schnelle Verpflegung, bietet gute Voraussetzungen fĂŒr den ganzjĂ€hrigen Betrieb. Die Umsetzung im Volumen kann indes nicht ĂŒberzeugen. Auch die teilweise Verschattung der Terrasse durch den GĂ€steraum ist nicht ideal.
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