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Verhandlungsverfahren | 09/2016

Objektplanung nach § 34 HOAI, Lph. 2-5, für den Neubau eines Multikulturellen Jugendzentrums Westend

Zuschlag

KRUG GROSSMANN ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

AKTUELLE BEBAUUNG UND NEUE NUTZUNG

Um die Jahrhundertwende war der Blockrand angrenzend zur Kirche durch ein vier-geschossiges Gebäude geschlossen. An dieser Stelle befand sich die Schrenkschule (gebaut 1882), die während des Kriegs zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde. Anstelle dessen wurde die offene Ecke 1963 mit einem Flachbau besetzt.
Das Gebäude wurde für das Multikulturelle Jugendzentrum (MKJZ) im westlichen Baukörper und die Stadtbibliothek im östlichen Teil errichtet. Das Gebäude ist mittlerweile stark sanierungsbedürftig und eine Umstrukturierung für den wachsenden Flächenbedarf und die fortschreitende Quartiersverdichtung nicht mehr darstellbar.

Das Jugendzentrum als feste Institution im Westend soll als Treffpunkt und Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche verschiedener Kulturen erhalten und um weitere Funktionen und Nutzer ergänzt werden.
In einem Neubau sind zusätzlich die Geschäftsstelle des Kreis-Jugendrings mit Jugendwohnprojekt und Hort, sowie eine Mobile Tagesmutter unterzubringen. Die im Hof vorhandenen Frei-, Spiel- u. Sportflächen sind zu erhalten und in das Konzept zu integrieren.

Städtebauliches KONZEPT
Der Lösungsansatz reagiert mit einer zeitgemäßen Interpretation einer Blockrandbebauung unter besonderer Berücksichtigung der architektonischen, quartierbezogenen und nutzungsspezifischen Anforderungen.
Das angestrebte Freiflächenkonzept nimmt die Bezüge der Umgebung auf und bietet mit Wegestruktur und Abfolge von verschiedenen Plätzen (Platzniveaus) eine adäquate und nachhaltige Lösung für das Quartier an. Die öffentliche Freifläche in der Quartiersmitte bleibt durch gezielte Wegeführung in Form einer Baulücke zur Nachbarbebauung und zentralem erdgeschossigen Durchgang als attraktive Anlaufstelle erhalten und erhält durch den Blockrand einen Rücken und einen Abschluss in Richtung Straße.

KONZEPT BAUKÖRPER

Die volumetrische Abbildung des Baukörpers entsteht aus dem städtebaulichen (Blockrand) und quartierseigenen Kontext und reagiert somit auf die ihn umgebende Bebauung. Die Straßenfassade spiegelt mit einer horizontal gegliederten Lochfassade und abgesetzter Erdgeschosszone den städtischen Kontext wieder, wohingegen der Baukörper in Richtung Innenhof aufbricht und mit polygonaler Linienführung und prägnanter großzügiger Formensprache die Vielfältigkeit der Hofbebauung und Nutzung weiterführt.

Die gefaltete Dachform vermittelt zwischen den unterschiedlichen Anschlusshöhen und bleibt doch dem traditionell vorherrschenden geneigten Dach verpflichtet.


GRUNDFORM

Zuwegung und Beziehungsachsen (auch Sichtachsen), die sich aus dem Quartier ergeben, bilden Form und Orientierung der einzelnen Nutzungsbereiche. Der dadurch entstehende Grundriss lässt Innen- und Außenräume, Wege und Plätze entstehen.
Entsprechend den Anforderungen des Nutzerprofils und des pädagogischen Konzepts ist der Innenhof mit seinen Balkonen Freitribünenartig aufgebaut und folgt dem Prinzip von Kommunikation und Einsehbarkeit.

GESTALTERISCHE ROBUSTHEIT

Die gewünschte materialmäßige und gestalterische Robustheit wird architektonisch durch eine prägnante, großzügige Formensprache sowie durch den Einsatz von langlebigem und widerstandsfähigem Material umgesetzt. Das Gebäude soll eine charakteristische und nachhaltige Hülle bilden, die eine Nutzergestaltung zulässt und fördert.