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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2007

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb Baugebiet W5 und W6, Am Bergfeld

1. Preis

Zwischenräume Architekten + Stadtplaner GmbH

Architektur

Barbara Weihs Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Baustruktur

Die einfache lineare Baustruktur ist zu den Grünzügen in höchstem Maß durchlässig. Nur im Norden und Westen erhält sie gegenüber dem Ring einen geschlossenen baulichen Rand.
Lebendigkeit erhält die Struktur durch die freie Bestückung der \"Baulinien\" mit unterschiedlichen Haustypen und damit den Reiz im Spannungsfeld zwischen Strenge und Vielfalt.


Öffentliche Räume
weisen einen eigenständigen Charakter mit hohem Identifikationswert auf:

Grüne Nachbarschaftsplätze
sind aus der Baustruktur ausgespart. Als Freiräume der angrenzenden Wohngruppen ergänzen sie die knappen privaten Gärten, bieten Kontakt- und Bewegungsraum. Eine sparsame Möblierung, wie Holzpodest, Wasserstelle und Baumdächer jeweils einer Wildfrucht bieten Anreize zur Aneignung durch die Nachbarschaft.

Straßenräume
Die Erschließungsstraßen schneiden als schmale Furten senkrecht durch die Baureihen. Entlang diesem Schnitt verdichtet sich die Bebauung. Reihenhäuser mit ihren beidseitig direkt an die Straßenkante gerückten Giebeln prägen die Raumkanten unverwechselbar.
Die Aufweitungen an den Nachbarschaftsplätzen rhythmisieren und erleichtern die Orientierung.

Neues Forum
direkt am Grünzug und am Westring, wird zur Mitte der 4 neuen Wohngebiete.

Ladenzentrum
Ein geschützter Platz, belebt durch Café, Läden und Dienstleistungsangebote, lädt zum Verweilen ein und eignet sich für einen Wochenmarkt. Das 7-geschossige Gebäude markiert den Schnittpunkt des Grünzugs. Eine großflächigere Gewerbeeinheit für einen Lebensmittelmarkt mit zugeordneten Kundenparken soll die Tragfähigkeit dieses Zentrums unterstützen. Mit zunehmendem Einzugsbereich wächst die Realisierungschance für das Ladenzentrum, es kann aufgrund der Positionierung der letzte Bauabschnitt sein.

Grundschule
Die Sporthalle als Vorposten am Ring ist auch für Abendsportler gut erreichbar. Klassen und Freiflächen liegen lärmgeschützt hinter der Halle. Ein großzügiger baumüberstandener Vorbereich führt in das Gebiet hinein. Das breite Vordach schafft geschützte Eingänge, verbindet die einzelnen Klassentrakte.

Kindergarten
im Süden führt diesen Vorbereich fort und lässt Platz für einen Durchgang zum Grün. Er ist damit von überall, besonders vom Grünzug her, auf kurzen Weg erreichbar.


Ringstraße

Städtebauliche und landschaftsplanerische Mittel führen sie auf ihre Funktion \"Ortstraße\" zurück. Die Bebauung bildet unterschiedliche Räume, von den Richtungen der Straße gelöst. An den wichtigen Kreuzungen der Grünzüge und an Straßenanbindungen überstehen Haine aus breitkronigen Bäumen den Ring. Licht/Schatten, Weite/Geschlossenheit signalisieren Veränderung und nötige Achtsamkeit.


Wohnen

Wohnwege/Erschließungshöfe
Die Wohnwege, deutlich privater als die Erschließungsstraßen, sind jeweils einer Häuserzeile vorbehalten. Hier ist Bewegungsraum und Treffpunkt, auch Raum für kleine Feste.
Die Wege sind für die Anwohner befahrbar. Die gegenüberliegende Zuordnung von Haus und Stellplatz bietet einen einladenen unverstellten Zugang zum Haus und genug Platz, um die geforderte Anzahl entspannt unterzubringen. Kleine Pflanzflächen und Aufenthaltsbereiche, Gartenausgänge und Gerätehäuschen zwischen den Garagen, Carports und Stellplätzen wirken ihrer Dominanz entgegen. Dieser flexible Streifen bildet gleichzeitig eine schützende Vorzone, die die Privatheit und Aufenthaltsqualität der Gärten steigert.

Variationen der Haustypen
Die strenge lineare Anordnung der Gebäude ergibt ein robustes Ordnungsystem und ermöglicht Flexibilität und vielfältige Varianten bei den Haustypen, ohne die Struktur und Raumbildung zu beeinträchtigen. So kann innerhalb der Reihen variiert und auf Bedarf reagiert werden: Reihenhaus, Doppelhaus, Einzelhaus ,Winkelhaus...
Vorgabe bleiben nur die Reihenhäuser seitlich der Erschließungsstraßen. Sie können jedoch in der Hausanzahl, Gebäudelänge und -höhe variiert werden.

Wachsende/Schrumpfende Häuser
zur Anpassung an sich ändernde Bedürfnisse sind aufgezeigt:
- Teilung innerhalb eines Hausvolumens in zwei unabhängige Wohnungen
- Erweiterungsmöglichkeiten, zB. bei den Reihenhäusern als Terrassengeschoss, beim Winkelhaus im Erdgeschoss.

Lärmschutz der Wohnungen
Die straßenbegleitende Bebauung aus Mehrfamilien- und Reihenhäusern schützt das Wohnen dahinter, so dass im Inneren eine erheblich geringere Geräuschkulisse entsteht. Sich selbst schützen diese Gebäude durch Orientierung aller Aufenthaltsräume auf die lärmabgewandte Hausseite. Vorgestellte Balkone bieten zusätzliche Abschirmung. Liegt die Straße nicht im Norden sondern im Westen, so bieten durchgesteckte Grundrisse auch die Besonnung von Westen, gelüftet wird zur ruhigen Seite.

Energiekonzept
Die Süd-Orientierung der Gebäudezeilen ermöglicht hohe passive Solargewinne. Bei den gewählten Zeilenabständen erreichen Sonnenstrahlen selbst beim niedrigsten Mittagssonnenstand im Winter die gesamte Südfassade.
Begrünte Flachdächer verbessern die Regenrückhaltekapazität.