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konkurrierendes Verfahren | 04/2018

Umfeld Stadthalle Göttingen

Lageplan Projektgebiet

Lageplan Projektgebiet

Teilnahme

CITYFÖRSTER architecture + urbanism

Stadtplanung / Städtebau, Architektur

Erläuterungstext

Spielräume für Spielorte - Neues Leben zwischen Stadthalle und Theater

Mit der Neugestaltung der öffentlichen Räume zwischen Stadthalle und Deutschem Theater bietet sich die Chance, den Albaniplatz zu einem der attraktivsten Stadtplätze Göttingens zu entwickeln, gleichzeitig den Wall als grünen Ring wiederherzustellen und somit auch das Theater besser einzubinden. Vier stadträumliche Strategien bilden die Grundelemente des Entwurfs:

Zugehörigkeiten schaffen
Eine Umgestaltung der Freiräume und eine Neusortierung des Verkehrs stärkt den räumlichen Bezug zwischen den öffentlichen Gebäuden und ihren jeweiligen Vorplätzen. Die Umstrukturierung befreit den Stadthallenvorplatz vom ruhenden Verkehr und den Entsorgungsstationen. Der Rückbau der bestehenden Pergola stellt das Gebäude in seiner Grundkubatur frei. Durch die Anpassung der Straße Theaterplatz bekommt das Deutsche Theater eine ihm gebührenden Vorplatz. Beide Institutionen erhalten so großzügige, zusammenhängende und gut zugängliche Freibereiche, die zu kulturellen Anlässen vielseitig bespielt werden können. Gleichzeitig stärken diese öffentlichen Räume die Adressen der beiden bedeutenden kulturellen Einrichtungen.

Verbindungen herstellen
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Wiederherstellung und Stärkung des Wallrundganges entlang der ehemaligen Stadtmauer. Dieser ansonsten markante, lineare Freiraum wurde im Bereich zwischen Stadthalle und Theater von der Stadtentwicklung überformt. Hier entstand eine Lücke im grünen Netzwerk der Göttinger Innenstadt. Eine Modellierung des Geländes stellt die Verbindung wieder her: Die Absenkung des Geländeniveaus an der Kreuzung Theaterplatz/Herzberger Landstraße auf +159.0 ü.NN löst die bestehende Schwelle in der Nord-Süd-Verbindung auf. Von hier aus wird der Höhenunterschied zum Cheltenhampark auf einer Länge von 100 Metern problemlos überwunden, sodass eine breite, barrierefreie Promenade entsteht, die einen Lückenschluss im Wallrundgang herstellt.
Der Geländeversprung verschiebt sich nach Osten und differenziert den gerichteten Bewegungsraum klar vom angrenzenden Vorplatz der Stadthalle, der auf +163.0 ü.NN ein planes Plateau ausbildet. Zwischen den Niveaus des Vorplatzes und der rampenartigen Verbindung zwischen Cheltenhampark und der Kreuzung Theaterplatz/Herzberger Landstraße vermittelt eine großzügige Freitreppe die zum Verweilen einlädt.  
Räume geben
Neben der Ausgestaltung von attraktiven Adressplätzen für Theater und Stadthalle werden auch die angrenzenden Gebäude freiräumlich aufgewertet. Durch das abgesenkte Niveau der Promenade wird die Geländekante zur Albanischule und St. Albani zurückgebaut. Die bislang beengten Außenflächen werden deutlich größer und die Gebäude erhalten mehr „Luft zum Atmen“. Weiter nördlich, im Verlauf der Straße Theaterplatz, stärkt die Neugestaltung des Außenbereichs vom Ethnologischen Instituts die Adresse des markanten Gebäudebestandes.

Funktionen anreichern
Am nordwestlichen Auftakt des Stadthallenplatzes formt sich ein 3-geschossiger Baukörper aus der Geländekante. Er besetzt den historisch bedeutenden Ort mit neuen, öffentlichkeitsdienlichen Funktion. Räumlich bildet er einen Gelenkpunkt in der Sichtbeziehung zwischen der Stadthalle und Theater. Im Erdgeschoss befinden sich neben dem Eingang zu Restaurant/Café/Bar ein Kiosk und ein öffentliches WC. Im ersten Obergeschoss und damit ebenerdig zum Platzniveau liegen Café bzw. Restaurant, die durch offene Fassaden und möblierte Außenbereiche die Platzfläche bespielen. Ganz oben befindet sich die Bar mit Dachterrasse, von der aus man den Sonnenuntergang genießen kann.
Unter dem Stadthallenvorplatz ersetzt eine Tiefgarage mit ca.150 Stellplätzen die bislang oberirdischen gelegenen Stellplätze. Ihre Zu- und Ausfahrt befindet sich nördlich der Stadthalle mit Anbindung an die Herzberger Landstraße. Große Bestandsbäume werden erhalten und in Bauscheiben integriert, die zum Teil als Sitzmöbel dienen. Neue Fahrradstellplätze sind als Inseln angeordnet, die über den nördlichen Teil des Platzes verteilt sind.
Die offene Platzgestaltung erlaubt eine flexible Bespielung mit Möbeln und ist multifunktional benutzbar: Während eines Großevents wie dem NDR Soundcheck Festival bietet der südliche Bereich des Stadtteilplatzes einen günstigen Bühnenstandort in direkter Nähe zur Südterrasse der Stadthalle, die als Backend- und Cateringbereich funktioniert. Die Öffnung der Südterrasse zum Platz sorgt dabei für eine einfache funktionale Verknüpfung beider Bereiche. Nördlich der Tiefgaragenzufahrt besteht eine Parkmöglichkeit für die Busse der Künstler. Der vergrößerte Vorplatz des Deutschen Theaters ergänzt als Sitzwiese mit temporärer Freiluft-Bühne das Angebot der Spielstätte.
Der Entwurf differenziert lebendige, eigenständige und robuste Räume mit einer hohen Aneignungsfähigkeit und stärkt vorhandene Qualitäten der Stadt. Er stellt verlorengegangene Bezüge wieder her und liefert Impulse für neues öffentlichen Leben zwischen Stadthalle und Deutschem Theater.
Zoom Albaniplatz

Zoom Albaniplatz

Theaterplatz mit Blick Richtung Albaniplatz

Theaterplatz mit Blick Richtung Albaniplatz

Konzeptdiagramm 1

Konzeptdiagramm 1

Konzeptdiagramm 2

Konzeptdiagramm 2

Konzeptdiagramm 3

Konzeptdiagramm 3

Konzeptdiagramm 4

Konzeptdiagramm 4

Detail Theaterwiese

Detail Theaterwiese

Detail neue Bebauung

Detail neue Bebauung

Detail Albaniplatz

Detail Albaniplatz

Detail Herzberger Landstraße

Detail Herzberger Landstraße