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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2017

Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes und Revitalisierung des Bahnhofsumfeldes in Düsseldorf

FSWLA

FSWLA

Anerkennung

Preisgeld: 11.625 EUR

studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Lindschulte Ingenieurgesellschaft mbH

Verkehrsplanung

Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Dieser Beitrag bietet in seinen gestalterischen Ambitionen einen besonderen Beitrag für die städtebauliche Lösung und die identitätsstiftenden Oberflächen des Bahnhofsvorplatzes, er könnte allerdings nur dann zur Umsetzung in Frage kommen, wenn in diesem Verfahren zwei deutliche Schwachpunkte eliminiert werden. Dazu gehören: Durch die begradigte Kante des Immermannshofs führt die städtische Hauptachse der Immermannsstraße, ergänzt um ein städtebaulich wohltuendes Hochgebäude, beruhigt auf den Bahnhofsvorplatz und endet konsequent am entsprechend klar konturierten Hochhausturm auf dem Saalbaugelände. Der Turm sollte allerdings, zumindest in seinem unteren Bereich, deutlicher aus der Bahnhofsfassadenebene zurückgesetzt sein. Auch findet der Platzraum im Norden ein markantes Ende durch eine moderat dimensionierte Hochhausfigur. Die Bahnhof-
Vorplatzfläche wird geprägt von einem scheinbar ungeordneten Baum-Ensemble, spielerisch ergänzte durch eine vielfältige Anreicherung mit Wasser- oder Stadtmöblierungs-Elementen. Dieser lockere Umgang mit dem Vorbereich des Denkmals steht im starken Gegensatz zu der seiner Entstehungszeit geschuldeten Architekturhaltung des Bahnhofsgebäudes und mildert seine Dominanz. Zugleich wird hierdurch hohe Aufenthaltsqualität geboten. Dabei ist die scheinbare Zufälligkeit der Elemente und Baum-Standorte sehr bewusst gesetzt, auch unter Berücksichtigung der Bestandsbäume. Der Entwurf zeichnet sich jedoch durch zwei Schwierigkeiten aus, die es zu überarbeiten gilt. Die Chance des „Bahnhofs der Zukunft“ zu dessen Aktivierung wird nicht wahrgenommen. Dieses hätte den für die verkehrliche Nutzung des Platzes unbedingt erforderliche Einbindung des Nord-Eingang ebenso ermöglicht, wie die unmittelbare Zugänglichkeit zum Turmgebäude. Ungünstig wird der Vorschlag angesehen, dass das so wichtige Ende der Immermannstraße durch einen baumbestandenen Kiss & Ride-Parkplatz genutzt werden soll. Darüber hinaus werden von dort hin zum Bahnhof die Gleise der ankommenden Straßenbahnen überquert, was unnötige Gefährdungen produziert. Auch ist die Distanz zum Bahnhofszugang unangemessen groß.

Ansonsten stellt sich der Platzaufbau verkehrlich weitgehend konsequent strukturiert dar. Die Gleisanlagen sind abgesenkt, aber nur außerhalb des U-Bahn-Querungsbereichs in der Bahnhofsachse. Dies ist ebenso sorgsam durchgearbeitet wie die Bus-Haltestellen oder die Feuerwehr-Trassen. Die Absenkung wird hinsichtlich der Realisierbarkeit zu überprüfen sein.
Zu prüfen ist auch, ob die angebotene Aufzug-Erschließung des Fahrrad-Parkhauses so praktikabel ist. Die blauen Möblierungs-Elemente werden als Anregung nicht allzu konkret verstanden.
Nicht geklärt ist die Turm-Andienung für Ver- und Entsorgungs-Erfordernisse, die Tiefgaragen-Rampe scheint nur dem PKW-Verkehr zu dienen.

Der dargestellte Platz-Belag in Form von großen mehrfarbigen Beton-Platten ist plausibel, aber nicht überall realisierbar, vor allem nicht im Gleisbereich.Die gesamte Architekturhaltung zeigt eine sichere, eigenständige „Handschrift. Das gestalterische Konzept des Turms deutet eine Fortsetzung des charakteristischen Dialogs von fester Rahmen-Struktur und lockeren pflanzlichen Ergänzungen an. Ähnlich ist der Umgang mit den Bahnsteig-Dächern, die einer klare Ordnung folgen, aber durch lebendig strukturierte Tragstrukturen und ein besonderes Lichtkonzept als reizvolle Skulpturen den Platz bereichern. Als ein guter Vorschlag wird angesehen, der Bahnhofshalle eine lichte Gestaltung zu geben.

Insgesamt wird dieser Entwurf als ein für die Bahnhofsumgebung identitätsstiftender Beitrag gesehen, der jedoch weitere Ergänzungen bzw. Korrekturen benötigt. Er kann als Basis für die Umsetzung des Projektes dienen, dem sich entwickelnden lockeren Charme des „neuen“ Düsseldorfs ein Gesicht zu geben.
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