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offener städtebaulicher Wettbewerb | 04/2018

Bogenviertel in Bietigheim-Bissingen

Blick ins grüne Herz des Bogenviertels

Blick ins grüne Herz des Bogenviertels

Preisgruppe

Preisgeld: 17.000 EUR

MESS Stadtplaner Amann & Groß PartGmbB

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser betrachten die städtebauliche Struktur als „Membran“, deren weitgehend geschlossene Ränder vier innenliegende Blockrandbebauungen und den zentralen Quartierspark vor den Belastungen der Bahntrasse und der Stuttgarter Straße abschirmen sollen. Gezielt gesetzte Zugänge und richtig angeordnete Querungen vernetzten das neue urbane Quartier mit dem Umfeld. Zur erhöhten Bahntrasse hin ist eine lineare Bebauung vorgesehen. In den Erdgeschossen liegen dort Gewerbeflächen mit vorgelagerten Werkhöfen. Die sehr lange bauliche Struktur wird durch unterschiedliche Gebäudehöhen strukturiert. Eine abschnittsweise Bebauung ist möglich, sodass hier eine durchaus abwechslungsreiche räumliche Fassung entstehen kann. Nach Westen schützt ein sehr langer, schmaler Block den großen, aber wenig differenziert gestalteten Quartiersplatz. Dieser sogenannte Kreativhof sieht in den Erdgeschossen Dienstleitungen und Räume für Existenzgründer vor. Diese liegen zur Stuttgarter Straße sehr repräsentativ und bereichern die Stuttgarter Straße. Mit unterschiedlichen Gebäudehöhen und möglichen Parzellierungen kann auch hier eine interessante Architektur entstehen. Allerdings erscheinen die Gebäudeabstände teilweise viel zu klein, sodass eine qualitätsvolle Nutzung kaum vorstellbar ist.

Die inneren, aufgebrochene Blöcke sehen eine kleinteilige Parzellierung vor. Hier sind unterschiedliche und damit vielfältige Wohnungsangebote sehr gut umsetzbar. Die Differenzierung von privaten und öffentlichen Flächen ist konsequent und bietet durchgrünte private Innenhöfe mitten in der Stadt.
Nach Süden schließt eine markante, abgestufte Gebäudeformation aus zwei Winkelbauten den Quartiersplatz nach Süden ab. Dabei bildet das zwölfgeschossige Hotel ein adäquates Stadtzeichen. Hier liegt auch die Hauptzufahrt in das neue Quartier. Mit zwei „Turbo-Kreiseln“ gelingt den Verfassern ein umsetzbares Erschließungskonzept, dessen Leistungsfähigkeit im weiteren Verfahren auch im Hinblick auf den nahegelegenen Knotenpunkt B27 / Poststräßle / Freiberger Straße nachgewiesen werden muss. Die Zufahrt führt am Quartierseingang an der „Mobilitätsfiliale“ in einem Bogen entlang der Schallschutzbebauung. So können alle Bereiche des Quartiers pragmatisch erschlossen werden. Ein großes und etwas ungeschickt platziertes Baumfeld betont die ebenerdigen Fußgängerquerungen in Richtung Bahnhof und unterstreicht den Hauptzugang zum neuen Stadtquartier.
Trotz der einfachen und stringenten Haupterschließung bleiben die inneren Erschließungen ungeklärt, da hier die Tiefgaragen unter den Baublöcken angebunden werden. Die damit zu erwartenden Verkehre in den schmalen Straßen am Quartierspark werden kritisch gesehen.
Eine zusätzliche Erschließung führt von Norden über das bigpark-Areal zum nördlichen Gebäuderiegel. Die räumliche Qualität wird hier sehr stark beeinträchtigt durch die notwendigen Wendemöglichkeiten und die Erfordernis, mit technischen Mitteln den Schleichverkehr zu unterbinden.

Die Arbeit geht sehr souverän mit den Herausforderungen des Ortes um und bietet ein robustes und maßstäblich gut dimensioniertes städtebauliches Gerüst für eine facettenreiche Ausgestaltung. Der quadratische Hochpunkt am südlichen Quartierszugang und die eher schematische Ausgestaltung der anschließenden Schallschutzbebauung sind allerdings ungelenk. In Teilen sind die Gebäudeabstände zu gering. Der Quartierspark erscheint zu groß. Die Möglichkeiten einer kleinteiligen Parzellierung lassen sich mit der angebotenen Tiefgaragenlösung gut in Einklang bringen, sodass der Beitrag in Summe einen guten Vorschlag für das neue Bogenviertel darstellt.
Städtebaulicher Entwurf

Städtebaulicher Entwurf

Blick von Süden

Blick von Süden

Modell

Modell