Rohrer Höhe – Stadtquartier für Jung und Alt in Stuttgart

Die Arbeit besticht durch einen erfrischend modernen architektonischen Ansatz: Eine weiche Raumkante mit abgestaffelten Gebäuden entlang der Supperstraße nimmt respektvoll Rücksicht auf die gegenüberliegende Wohnbebauung.

Das Pflegeheim befindet sich ‐ wie heute auch ‐ direkt an der Supperstraße und grenzt gut an den Thing‐Park und die öffentliche Haltestelle an, beschneidet allerdings den zu erhaltenden Grünbereich erheblich. Das neue Quartier gruppiert sich um einen kleinen zentralen Platz, der für die gemeinschaftlichen Begegnungen allerdings größer sein könnte.

Eine breite Fuge zur KiTa öffnet das Hans‐Rehn‐Stift zum benachbarten Wohnquartier hin.
Kritisch werden die direkt zur Straße hin gelegenen KiTa‐Freiflächen gesehen, was offenbar der Besonnung geschuldet ist.

Hinter dem Pflegeheim und der KiTa staffeln sich vier Wohngebäude mit unterschiedlichen Wohnfunktionen und angrenzenden Gartenbereichen. Ein innenliegendes Treppenhaus erschließt pro Geschoss vier Wohnungen, wobei manche aufgrund der Nordlage beeinträchtig sind. Positiv wird die Stellung der Gebäude entlang der begrünten Hangkante gesehen, die Rücksicht auf Topografie, Durchgrünung und Belüftung nimmt.

Die Vernetzung mit Gehwegen ist nicht überall barrierefrei.

Die Funktion und Grundrissgestaltung des Pflegeheims wird kritisch gesehen und erfüllt nicht die Voraussetzungen für einen optionalen Ablauf und ein gutes Miteinander. Dies betrifft insbesondere die Tiefe der Grundrisse mit langen dunklen Fluren und zahlreichen nach Norden hin orientierten Zimmern.

Die Grundrisse der Wohnungen sind stark schematisiert und nicht sehr zweckmäßig.

Die Kompaktheit des Entwurfs ist energetisch positiv zu bewerten, wobei der hohe Glasanteil zu reduzieren ist.

Insgesamt stellt der Entwurf einen guten und interessanten architektonischen und städtebaulichen Ansatz dar, der jedoch unter starken funktionellen Mängeln, insbesondere im Pflegeheim, leidet.