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Offener Wettbewerb | 03/2018

Erweiterung und Substanzsanierung Volksschule Ruckergasse in Wien

Eingangsbereich

Eingangsbereich

2. Rang

HOLODECK architects

Architektur

Erläuterungstext

Architektur, soziale Nachhaltigkeit, Freiraum, Tragwerk und Haustechnik

Am Standort Ruckergasse wird innerhalb des Schulzentrums Kindergarten,
Neuer Mittelschule und Sonderschule die Erweiterung der Volksschule um drei Theorieklassen, Speisesaal und Küche sowie Servicebereiche samt zugehörigen Nebenräumen projektiert. Derzeit besteht die Volksschule aus zwei getrennten Baukörpern mit dazwischen liegendem Turnsaalgebäude und Hofbereich.

Der neue Gebäudetrakt positioniert sich mit Versatz zu den beiden Gebäudefronten der Gründerzeitbauten in den vorhandenen Zwischenraum und bildet einen zeitgenössischen Kontrapunkt. Der neu entstandene Innenhof versorgt die Eingangshalle, die Multifunktionszonen MuFu, die bestehenden Turnsäle, die Hausmeisterwohnung sowie die Verbindungsgänge mit natürlichem Licht und fungiert auch als angenehme Aufenthaltszone.

Dachterrasse, Pergola und Grünflächen am Dach sind weitere abwechslungsreiche Lern- und Erholungsbereiche sowie Spielflächen für die Kinder innerhalb des Volksschulgebäudes. Die Anordnung um den zentralen Innenhof und den behindertengerechten Stiegenhauskern ermöglichen gute Sichtbeziehungen zwischen den unterschiedlichen Bereichen, wodurch eine optimierte Aufsicht für das Lehrpersonal möglich ist.

Die zur Strasse orientierte Gebäudefront mit dem neuen Haupteingang und einer vorgelagerten Aufenthaltszone fügt sich mit zeitgemässen, funktionalen Fassadenelementen zwischen die beiden stark profilierten Gründerzeithäuser. Fensterbänder, in den oberen Geschossen zusammengesetzt aus Glaselementen, Lüftungsflügeln und Aussenjalousien, werden im Erdgeschoss mit Fassadenplatten ergänzt. Zum Innenhof öffnet sich der Baukörper mit Verglasungselementen zwecks natürlicher Belichtung und Überblickbarkeit.

Zentral erschlossen wird das Gebäude über die neue Eingangshalle / Aula, die auch als Verteiler für die diversen Funktionen und Bauteile dient. An diese direkt angebunden sind der neue Stiegenhauskern, die beiden Bestandsstiegenhäuser, die Zentralgarderobe und der Speisesaal samt Küche und Anlieferung.

Der neue Baukörper wird als Stahlbetonskelettkonstruktion zwischen den beiden Mauerwerksbauten effizient und nachhaltig für spätere Änderungsmöglichkeiten konzipiert. Die Auskragung der Träger zum Innenhof ermöglichen eine unabhängige Fassadengestaltung und maximale MuFu Zone. Das Niedrigstenergiehaus wird mittels Fussbodenheizung temperiert und über die Lüftungselemente nachtgekühlt. Querlüftungsmöglichkeiten über den Innenhof bieten mit den strassenseitigen Fensterflügeln auch tagsüber eine effiziente und kostengünstige Frischluftzufuhr.
Die technische Gebäudeausrüstung entspricht den letztgültigen Anforderungen der Stadt Wien an eine gut funktionierende und nachhaltige Volksschule.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Lösungsvorschlag sieht die Schließung der Lücke in geschlossener Bauweise mit einem 4-geschoßigen Erweiterungsbau mit Innenhof vor. Im EG führt eine asymmetrisch angeordnete Eingangssituation zur weiterführenden inneren Erschließung, die rund um den Innenhof gut organisiert ist. Die Situierung des Müllraum direkt beim Haupteingang irritiert leicht. Die Zentralgarderobe ist zweckmäßig im UG in kurzer Distanz zum neuen Haupteingang vorgesehen. Der bis in das Kellergeschoss reichende Lichthof ermöglicht eine natürlich belichtete Erschliessungszone bis zur Zentralgarderobe. Die im EG vorgeschlagene Küchen- Speisesaalsituation im Bestand ON42 hat weitreichende Änderungen der Bestandsstruktur zur Folge. Dennoch erreicht der Speisesaal nur bedingt das geforderte Ausmaß, und die Stellung der Einrichtung bewirkt eine gewisse Enge. Die Klassenräume sind entsprechend konzipiert und weisen eine unmittelbar vorgelagerte, erweiterte Verkehrsfläche – mit „MUFU-Charakter“ und zum Innenhof hin orientiert – mit Mehrwert auf. Die Fassade wirkt etwas indifferent mit bedingtem Bezug zum Bestand.