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Liegenschaftsveräußerungsverfahren mit vorgeschaltetem Konzeptwettbewerb | 04/2018

„Nutzungsoffenes Stadthaus“ - H7A aspern Seestadt

Nachrücker / 2.

PLOV Architekten ZT GmbH

Architektur

ARE Austrian Real Estate GmbH

Bauherren / Investoren

Erläuterungstext

Das nutzungsoffene Stadthaus wird als klarer, rechteckiger Baukörper mit Erdgeschoss und 5 Obergeschossen in Holzbauweise ausgebildet. Diese Bauweise ermöglicht es das Projekt innerhalb von sehr kurzer Zeit in einer hohen Bauqualität zu realisieren. Die äußere Erscheinung des Gebäudes spielt bewusst mit der Analogie eines offenen Stadtregals dessen Tragstruktur sich als Raster an der Fassade abbildet. Ein offen variables Nutzungskonzept mit großer räumlicher und programmatischer Vielfalt soll die Identifikation und Eigenverantwortung der Wohnungskäufer mit ihrer flexibel ausbaubaren Wohnung, aber auch mit dem Haus allgemein stärken.
Die zur U-Bahn orientierten Bereiche im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss verorten Gewerbeflächen. Richtung Osten bzw. H7B orientiert gibt es zusätzlich das Angebot nutzungsoffener Townhouses, die sowohl für reines Wohnen aber auch für Wohnen und Arbeiten genutzt werden können. In den Obergeschosse 2 bis 5 ist nutzungsoffenes Vario-Wohnen und Arbeiten geplant. Im Untergeschoss befinden sich die Nebenräume sowie ein großzügiger Gemeinschaftsraum mit Wellnessangebot als auch die Sammelgarage für Fahrräder. Der optionale Verbindungsgang zum Nachbarbauplatz H7B würde eine bauplatzübergreifende Nutzung der dort geplanten Fahrradrampe ermöglichen.
Das Projekt superVARIO sieht sich nicht als Insel, sondern nutzt bauplatzübergreifend Synergien mit dem Nachbargrundstück im Bereich der Fahrrad-Mobilität, der gegenseitigen Nutzung von Gemeinschaftsräumen, Infrastruktur und Services.
Der Freiraum korrespondiert mit dem angrenzenden Bauplatz im Bereich der Vorzone sowie im Zusammenspiel mit der Bepflanzung der Gartenzone.

Beurteilung durch das Preisgericht

Eine außen sichtbare, ausgefachte Struktur mit auskragenden Loggien bildet das primäre Erscheinungsbild der Arbeit. Die Grundidee dieser Stabstruktur mit Holzdecken wird auch innen konsequent weiterverfolgt. Es entsteht ein flexibel ausbaubarer Baukörper. Sehr lobend werden die Grundrissmöglichkeiten der einzelnen Wohnungen gesehen. Eine Zelle aus Bad und Küche in der Mitte und frei einteilbarer Raum umlaufend würde man gerne öfters sehen im Wohnbau.
Die auf den ersten Blick anmutende Tragstruktur im Außenbereich entpuppt sich dann bei genauerer Betrachtung doch als Verkleidung, und reagiert nur bedingt auf die innere Struktur. Auch die auskragenden Balkone in der Form wären technisch und gestalterisch schwer umsetzbar.

IBA Aspekte – Beurteilung
Das Projekt stellt im Sinne der IBA, speziell zu dem Thema industrielle Vorfertigung einen guten, nicht alltäglichen Beitrag dar. Modulare, sanitäre Raumzellen ergänzen das System und erhöhen den Vorfertigungsgrad.
Neben den Aspekten eines nutzungsoffenen Stadthauses, die gut umgesetzt sind, ist die Auseinandersetzung mit der Wohntypologie auch im Sinne der IBA besonders zu würdigen.
Die offenen Grundrisse mit einer Sanitärzelle in der Mitte bieten vielfältige, nachhaltige Möglichkeiten der Veränderbarkeit an. Um dies zu ermöglichen werden, sehr konsequent, starre Zwischenwände auf ein Minimum reduziert und da, wo es die Funktionen zulassen, werden Räume über modulare Schrankwände erzeugt.