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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2018

Stadterweiterung München Freiham-Nord (2. Realisierungsabschnitt)

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

Preisgeld: 4.425 EUR

kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH

Architektur

plandrei Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

rendertaxi architektur.bilder

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit entwickelt ihre Grundgedanken aus der ersten Stufe zielstrebig weiter. Das Geschäftszentrum im Schwerpunkt des Planungsgebietes wird überdimensioniert, das Bebauungsmuster und das Erschließungssystem in den Wohngebieten geklärt und der Große Bogen in seiner Führung und seinen Endpunkten geklärt. Er beginnt nun eigentlich beim Aubinger Bahnhof, schafft einen einladenden Stadteingang im Norden, schwingt sich von der nördlichen Schule zur südlichen Schule, wird von einer Reihe gut gesetzter Hochpunkte akzentuiert und öffnet sich wie bereits zuvor auf den Spiralberg im Landschaftspark als markantem Endpunkt. Die Anordnung der Schulen wird städtebaulich gelobt – nicht nur in ihrer Funktion als Endpunkte des Bogens, sondern auch in ihrer Anordnung zwischen Stadtraum und Grünraum. Allerdings ist die Anordnung beider Grundschulen weit im Süden ungünstig. Gut platziert sind hingegen die Kindergärten.

Nicht folgen kann das Preisgericht der Weiterentwicklung des grünen Bogens zu einer Marktstraße und seine Begründung mit den Straßenmärkten von Städten wie Straubing, Mühldorf oder Bad Tölz: Während dort der Straßenmarkt als wirtschaftliches Zentrum eines ganzen Landkreises angelegt ist, liegt die Marktstraße hier nur in einem Stadtteil, dessen Zentrum zudem bereits andernorts entstanden ist. Es wird also nicht möglich sein, die städtebauliche Form mit angemessenen Nutzungen zu füllen. Die Erschließung und Körnung der Wohngebiete wird begrüßt. Sie lagern sich um kleine Quartierplätze, die zur Wohnqualität beitragen und eine angenehmen Abwechslung der Räume im Quartier bieten. Sie ermöglichen vielfältige Gebäude und Wohnungstypen und sind für unterschiedliche Bauformen und Zielgruppen geeignet. Sie sind indes hier und dort brandschutztechnisch schwierig zu lösen und wirken vereinzelt zu eng. Die überwiegend geschlossenen Strukturen werden schalltechnisch positiv bewertet. Die Lage der Schulen und deren Sportflächen werden für die außerschulische Nutzung sehr positiv bewertet.

Die Arbeit bietet nur einen relativ geringen Anteil an privaten Freiräumen bei einer hohen Anzahl von Wohneinheiten. Die Höfe der Blockstrukturen sind dementsprechend nicht immer ausreichend dimensioniert. Dies wird in Kontrast gesetzt zu den großzügig dimensionierten öffentlichen Freiräumen.

Die dichten, sehr urban wirkenden baulichen Strukturen bilden klar akzentuierte Kanten zum Landschaftspark hin aus. Straßenstiche enden hier etwas unschön mit Wendehämmern vor der Stadtkante. Die öffentlichen Freiräume werden über die weiten Schulsportanlagen an den Quartierseingängen und die Grünfinger bis zur Aubinger Allee gezogen und lassen auch auf diese Weise drei spezifische, eigenständig ablesbare Quartiere entstehen.

Das großzügige Angebot der vom Verkehr weitgehend freien sogenannten Marktstraße wird beschrieben als landschaftsbetonter bis städtischer Freiraum. In Verbindung mit der geplanten und als nicht realisierbar angesehenen gewerblichen Nutzung in den zentralen umgebenden Gebäuden ist hier noch weiterer Anpassungsbedarf gegeben.

Insgesamt schafft der Entwurf mit Frische und Ideenreichtum einen unverwechselbaren Entwurf, der jedoch für dem Ort und seinen Nutzungen nicht optimal entspricht.
Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Lageplan

Lageplan

Modell

Modell

Modell

Modell