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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2018

Geschichtsgalerie auf dem Dach des Flughafengebäudes Tempelhof

2. Preis

Preisgeld: 48.000 EUR

Guillermo Vázquez Consuegra Arquitecto

Architektur

GSE Ingenieur - Gesellschaft mbH Saar, Enseleit und Partner

Tragwerksplanung

iwb Ingenieure

TGA-Fachplanung

ICARIA Atelier Design + Media

Szenographie

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Konzeption für das gegenständliche Projekt basiert auf der Strukturierung der unterschiedlichen historischen Epochen des Bestandes, der Verbindung zueinander und der Schaffung eines roten Fadens durch Vermittlung der verschiedenen Zeitschichten des Flughafengebäudes Tempelhofs.
Die zurückhaltende architektonische Herangehensweise bezieht sich auf eine bestimmende prägende Intervention, ein durchgehendes Metallband unterschiedlicher Konfiguration. Dieses prägende Ausstellungselement wird horizontal wie auch vertikal eingesetzt.
Der Laubengang wird weitgehend in seiner Materialität belassen. Die Außenbereiche der Treppentürme erfahren eine räumliche Aufweitung, dienen als Ausstellungs- sowie als Aufenthaltsbereiche.
Der Treppenturm 4 wird weitgehend fĂĽr digitale sowie analoge Ausstellungszwecke genutzt unter Beibehaltung der jetzigen Bausubstanz.
Die geforderte Ausstellungsplattform befindet sich in direkter Verbindung zum Treppenturm 4. Die Konzeption dieser ist analog zum Laubengang durch die Installation des Metallbandes gegeben.
Als heraustretendes Ausstellungselement setzen die Entwerfer ein über die gesamte Geschichtsgalerie geführtes, geneigtes Metallband in Bodenhöhe. Das gleiche Element wird in der Vertikale im Treppenturm 4 weitergeführt. Diese insgesamt zurückhaltende Präsentationsform wird u.a. in den „boxes“ durch audiovisuelle Medien ergänzt. Die analoge Information, die auf dem Metallband als Gravur oder als Relief dargeboten wird, ist als Präsentationstechnik zu statisch; Beschriftungen und Bebilderungen auf austauschbaren Metalltafeln oder ein Druck auf dem Band sind vorzuziehen.
Kritisch anzumerken ist die Eingangssituation sowie die Positionierung des Aufzugs im Treppenturm 4. Die Organisation des Eingangsbereichs im TT 4 muss planerisch überdacht werden: Garderoben, Wartebereiche sind in der Darstellung nicht erkennbar. Die Sanitärbereiche im 2. OG sind nicht alltagstauglich und sollten im EG untergebracht werden.
Die Plattform für die Ausstellung und die Geschichtsgalerie sollen als offene Holzdielenböden auf die Abdichtungsebene aufgeständert werden und sind damit sowohl sehr leicht als auch wirtschaftlich konzipiert. Die Geschichtsgalerie wird im Laubengang angeordnet, der bereits für 5,0kN/m2 Nutzlast konstruiert ist. Für die Ausstellungsplattform wird die Verstärkungsmaßnahme gemäß Gutachten (Einbau zusätzlicher Pfetten zwischen den Hauptbindern) verfolgt.
Das Projekt reagiert adäquat auf die Aufgabenstellung sowie den gegebenen historischen Kontext. Es generiert eine offene und einladende Atmosphäre und versucht, durch seine Interventionen die vorhandene Struktur zu respektieren. Dies ist in weiten Teilen gut gelungen.