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Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 04/2018

7. Schlaun-Ideenwettbewerb in Mönchengladbach „Inneres Gladbachtal“

Urban Zipper

2. Preis / Architektur

Preisgeld: 2.500 EUR

Dominik Bischler

Student*in

Vieth Anh Nguyen

Student*in

Erläuterungstext

Der Berliner Platz ist ein wichtiger Baustein in der zukünftigen Stadtplanung für Mönchengladbach, da er als Schnittstelle zwischen einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt und dem Gladbachtal fungiert.

Ziel ist es, die Innenstadt zu erweitern und neuen Wohn- und Lebensraum zu schaffen. Die Innenstadt soll sich im Planungsgebiet am Berliner Platz weiter entfalten und den neu gewonnenen Gebäudekomplex als weiteren, attraktiven Dreh- und Angelpunkt im Stadtbild wahrnehmen.

Das Hallenbad an der Lüpertzender Straße wurde abgerissen und soll als Bürogebäude eine neue Funktion erhalten. Das GWSG Gebäude an der Ecke Berliner Platz und Rathenaustraße wird städtebaulich angepasst. Der Bereich der sich von der Lambertsstraße die Stepgesstraße hin zu dem neuen Gebäudekomplex zieht wurde in eine Fußgänger- und Fahrradzone umgewandelt und somit autofrei gestaltet. Der Verzicht auf die 4-spurige Straße, welche bis dato den Berliner Platz innerstädtisch teilt, schafft für die Innenstadt eine neue einheitliche, attraktive und verkehrsberuhigte Stadterweiterung. Auf dem neu gewonnenen Stadtraumareal erstreckt sich keilförmig ein neuer Gebäudesolitär mit einem großflächigen Innenhof. Der neue Gebäudesolitär steigt – von der Stepgesstraße aus kommend – Richtung Berliner Platz an und erhebt sich auf 36 Meter Höhe (Höhe der Nachbarbebauung) im Bereich der Fliethstraße. Die Erhebung des Gebäudes an der Seite der Fliethstraße hat unteranderem den Nutzen eines natürlichen Schallschutzes für den Innenhofbereich. Die Gebäudehöhe richtet sich nach dem Sonnenverlauf, um den größtmöglichen Tageslichteinfall im Innenhof und für die umliegenden Nachbargebäude zu gewährleisten. Durch die extravagante Positionierung auf dem neuen Areal, bekommt der neue Gebäudesolitär eine städtische Erkennbarkeit und wirkt als neuer Stadtmagnet, welcher den erweiterten Stadtraum – im wahrsten Sinne
des Wortes- auf ein neues Höhenlevel hebt.

Das neue Gebäudevolumen wird als Mixed-Used-Building angesehen.
Der Stadtraum wird wie ein grüner Teppich über das komplett ansteigende Gebäude gezogen und bietet neben einer Stadtpark-Atmosphäre, letztendlich am Hochpunkt eine Aussichtsplattform über die komplette Stadt, sowie ein Café und Restaurant an dieser Stelle das zum Verweilen einlädt. Durch die Begehbarkeit des Daches wird der öffentliche Stadtraum erweitert und durch den neuen Hochpunkt wird der neue Gebäudesolitär als adäquates Endziel festgelegt.

Im Nordbereich des Gebäudes - von der Innenstadt kommend- ist ein Kulturzentrum mit Theater, Werkstatt und mietbaren Arbeitsräume angesiedelt. Der mittlere Gebäudeteil besteht aus unterschiedlich großen Wohneinheiten (vom Single-Apartment bis hin zur 6er Wohngemeinschaft), welche sich durch ein bestimmtes Raster leicht variieren lässt. Im vorderen, südlichen Gebäudeteil erstreckt sich der geforderte Büro- und Dienstleistungsanteil. Im Erdgeschoss befindet sich ein Fahrradshop in dem man Fahrräder kaufen oder ausleihen kann. Im Untergeschoss befindet sich eine Tiefgarage für die Nutzer des Gebäudes.

Die Fassade des Gebäudes besteht aus Klinkern. Die Fenster sind abwechselnd bündig und dann wieder zurückgesetzt in der Fassade angeordnet, dies lässt eine Tiefe in der Fassade entstehen.

Der Neubau gewährt durch den offenen Charakter auf dem Dach neue Ein- und Ausblicke und erweitert das innerstädtische Leben in dem neuen Stadtareal. Der neue Gebäudesolitär schafft einen neuen Impuls für die Innenstadt und wird als Erweiterung des Stadtteils angesehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf nimmt in überzeugender Art und Weise die neu geschaffene städtebauliche Situation vor dem Minto und dem Sonnenhausplatz auf und führt diese konsequent über eine ansprechende und multifunktionale Grünfläche zu dem neuen Gebäude am Berliner Platz. Dadurch entsteht im wahrsten Sinne des Wortes eine städtebauliche Wippe zwischen dem Minto und dem Urban Zipper. Die anspruchsvolle Topographie wird in bemerkenswerter Weise von dem geplanten Gebäude aufgenommen und fortgeführt.
Der Landschaftsstreifen entwickelt sich über das neue Gebäude fort und endet als Aussichtspunkt mit weitschweifendem Blick über die Stadt. Die ausgebildete Treppe ist zugleich Zugangspunkt zu den vorgeschlagenen Nutzungen innerhalb des Gebäudes, was überzeugend dargelegt und planerisch nachgewiesen wird. Der Entwurf berücksichtigt die vorhandene Lärmsituation und ermöglicht eine natürliche Belichtung durch die Abschrägung des Gebäudes nach Südwesten. Insgesamt stellt dieser Entwurf eine mutige, aber gleichermaßen überzeugende Lösung dar.