modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener, zweiphasiger, hochbaulich-landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil | 04/2018

Bildungshaus Norderstedt

2. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

mvm+starke

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

wh-p Ingenieure

Tragwerksplanung

PKi holistic engineering

Bauphysik, TGA-Fachplanung

Karschunke GmbH

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit rückt das neue Bildungshaus in die Achse der Europaallee und stärkt dadurch den Stadtraum bis zum Gymnasium. Das Bildungshaus erhält eine eindeutig urbane Adresse und zeigt Präsenz im Stadtraum. Gleichzeitig wird ein grüner Freiraum, durch die Stufen, zum Park gebildet. Die Freiräume werden dadurch mit guten Proportionen neu gegliedert.

Der als zwei Zeilen vorgeschlagene Wohnungsbau wird positiv bewertet.

Kontrovers wird der visuelle Verlust der Diagonalen (Radwege)-Verbindung (Nord-Süd) diskutiert.

Das neue Bildungshaus fügt sich durch die kompakte, klare Form in die Umgebung gut ein.

Die Grundstruktur des Bildungshauses ist eine spiralförmige Wegeführung durch das gesamte Gebäude, welche sich als Helix entwickelt und den Anspruch als Werkstadtgebäude kongenial umsetzt. Allerdings wird die Erschließung als Splitlevel, vor allem für in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen und somit notwendige Fahrstuhlnutzung, als sehr mühsam angesehen. Kritisch wird die Lage der Verwaltung im oberen Stockwerk gesehen.

Durch die halbgeschossigen, versetzten Ebenen, bieten sich vielfach Blickbeziehungen und Möglichkeiten der Aneignung und enden in einer zum Park ausgerichteten Dachterrasse.

Insgesamt ist die Ausformulierung der Fassade in ihrer Materialität nicht ausreichend und bleibt skizzenhaft. Die Auskragung im EG ist in Grundriss und Perspektive widersprüchlich dargestellt.

Der sehr kompakte Baukörper und der moderate Fensterflächenanteil sorgen für einen geringen Energiebedarf im Betrieb. Die Stahlbetonkonstruktion hingegen erfordert viel Graue Energie. Insgesamt liegt die Ökobilanz des Beitrages – unter Berücksichtigung der hohen PV-Eigenstromproduktion – im günstigen Bereich.

Die Entwerfer schätzen die Baukosten näherungsweise als realistisch ein. Die Betriebskosten werden aufgrund der kompakten Gesamtfigur als leicht unterdurchschnittlich eingeschätzt.

Ein insgesamt sehr eigenständiger Beitrag, der aber Schwächen in der Umsetzung des Funktionskonzeptes und in der Durcharbeitung der Konstruktion und Materialität aufweist.