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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2018

Umbau und Erweiterung Rathaus Unterensingen

Blick aus Osten

Blick aus Osten

ein 2. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

Schoener und Panzer Architekten BDA

Architektur

Architekturbüro Panzer und Oberdörfer

Architektur

Station C23 - Büro für Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich nimmt der Entwurf mit seinen Raumkanten die Straßenführung der Kirchstraße auf. Gleichzeitig bildet er mit seiner Ostfassade einen klar definierten Raum, indem die Neben-Raumspange mit Eingangstor zum Friedhof an den Neubau direkt anschließt. Die Grünfläche des Friedhofs erhält damit einen klar definierten Abschluss mit entsprechendem Zugang. Entlang der südlichen Gebäudekante ist ein Weg mit kürzester Verbindung zwischen dem Ortskern und dem Rathausplatz durch das Friedhofstor hindurch gegeben.

Der Neubau ist in ausreichend großem Abstand zum alten Rathaus platziert, so dass zum einen ein großzügig gestalteter Rathausplatz entsteht und zum anderen damit die Freistellung des Altbaus bewirkt wird. Die jeweils am Altbau und Neubau platzierte Stufenanlage ermöglicht eine große nahezu ebene Platzfläche, die durch eine Brunnenanlage als belebendes Element gegliedert wird. Die dem Altbau zum Friedhof hin vorgelagerte Terrassenfläche schafft eine ruhige Vorzone für das Trauzimmer. Positiv wird freiräumlich bewertet, dass in die Friedhofsanlage nicht eingegriffen wird und die Grünflächen erhalten bleiben.

Der fünfeckige Grundriss wird mit zwei zueinander gestaffelten Dächern so ausgeformt, dass kein monolithischer Eindruck in einem Volumen entsteht, sondern aus jeder Perspektive sich eine gegliederte Fassade ergibt, welche sich vom Rathausplatz bis zum Friedhofseingang umlaufend abwickelt und abstuft.
Im Gegensatz zur groben Modelldarstellung zeigen die gezeichneten Ansichten und insbesondere die perspektivischen Ausschnitt-Darstellungen eine fein gegliederte Architektur in überwiegenden Putzoberflächen. Der Neubau ordnet sich sowohl in seinem Erscheinungsbild als auch in der Firsthöhe dem bestehenden Altbau unter.

Der barrierefreie Zugang zum Ratssaal im Altbau ist aus Sicht der Denkmalpflege sehr angemessen gelöst. Durch den Wegfall der Gauben des Altbaus bleibt die Frage der Belichtung von Personalraum und Fraktionszimmer ungelöst. Auch die Staffelung der Baukörper nutzt geschickt die Topographie und passt damit zum genius loci. Die auf den ersten Blick ungewöhnliche asymmetrische Dachlandschaft ist Teil dieses Konzeptes und wird sowohl städtebaulich als auch denkmalpflegerisch begrüßt. Die dadurch sich ergebende Verschneidung die Raumvolume lässt allerdings Fragen offen in Fügung und Belichtung.
Räumlich-funktional sind beide Baukörper klar voneinander getrennt. Der Eingang zum Neubau liegt an richtiger Stelle und mündet in einem innen liegenden Foyer Bereich mit zentraler offener Treppenanlage. Um diesen Bereich herum ist das Raumprogramm gut angeordnet. Dieser Bereich wird durch Oberlichter mit Tageslicht bis hinunter ins Sockelgeschoß gut belichtet. Der Wunsch nach einer geschlossenen Fassade im Bereich Aktenarchiv behindert allerdings eine wünschenswerte Beziehung zwischen Innen und Außen.
Die Tiefgarage liegt wirtschaftlich richtig unter der Gebäudekontur jedoch ist ein Stellplatz zu wenig vorhanden. Das Innenliegende Treppenhaus und der Aufzug sind aus der Tiefgarage gut erreichbar und dies kann zusätzlich als einfacher Zugang zum Gebäude aus Ortsmitte her angesehen werden. Eine stärkere Öffnung der Tiefgarage als offenes Parkdeck könnte in Betracht gezogen werden um diese Zugangssituation von der unteren Gebäudeseite her stärker zu betonen.
Der Entwurf lässt eine wirtschaftliche Bauweise dadurch erwarten, dass alle Geschosse konsequent mit ihren Außenwänden übereinanderliegen.
Lageplan

Lageplan

Blick aus Westen

Blick aus Westen

Blick aus Südosten

Blick aus Südosten

Lageplan

Lageplan

Ansicht Nordost

Ansicht Nordost

Ansicht Südost

Ansicht Südost