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Nichtoffener landschaftsplanerischer Wettbewerb für Landschaftsarchitekten / Landschafts-architektinnen nach RPW 2013 mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren. | 04/2018

Neugestaltung Franz-Mehring-Platz in Berlin

Anerkennung

Preisgeld: 1.500 EUR

Kuttner und Kahl Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

bp:a petters architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf betrachtet die Neugestaltung des Franz-Mehring-Platzes in seiner historischen Ausdehnung einschließlich des westlich gelegenen Teils der Straße der Pariser Kommune und der relevanten Wegebeziehungen des Ortes.

Die organischen Formen der Grünbereiche wirken bewusst modern und setzen einen Kontrapunkt zur umgebenen 60er-Jahre-Architektur.

Die Idee, den Platz in der historischen Ausdehnung als Einheit zu behandeln, wird von der Jury gewürdigt. Die Jury bezweifelt jedoch, dass der Platz aufgrund der Teilung durch die Straße der Pariser Kommune in seiner Ganzheit funktionieren kann.

Während sich die vorgeschlagene Gliederung der Platzbereiche beidseitig der Straße der Pariser Kommune stark auf die historische Struktur mit Teilsegmenten bezieht, setzt sich die gestalterische Ausprägung jedoch nicht mit der architektonischen Situation vor Ort auseinander.
Die platzbegrenzenden, begrünten Wälle mit einer Höhe von bis zu 1,80 m wirken als Element dominant und schotten den Platz von der Straße ab. Sie behindern den Durchblick zum Gebäude FMP 1 mit seinem architektonisch relevanten Vordach. Die Geländemodellierung verursacht einen hohen Aufwand in der Unterhaltung und Pflege. Ein Platzangebot für Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Gebäude wird nicht geschaffen.

Der geplante Epoxydharzbelag, in dem die grünen Inseln eingebettet sind, zeigt eine erfrischende Modernität. Das Bezirksamt sieht die Materialität jedoch kritisch hinsichtlich der Nachhaltigkeit (Dauerhaftigkeit, Reparaturfähigkeit, Bruchgefahr durch Wurzeldruck und Lasten).

Die Fahrradbox direkt am Haupteingang ist ein gutes Nutzungsangebot, setzt sich allerdings mit der Architektur an der Hauptflanke des Platzes zu wenig auseinander.
Die Fällung von 11 Bestandsbäumen zur Umsetzung des Leitmotives der Zierkirschen wird im Umgang mit der Bestandssituation kritisch bewertet.

Das Beleuchtungskonzept unterstützt den Entwurf in interessanter Weise, wirkt aber mit 17 Mastleuchten und weiteren Ballonleuchten überinszeniert.

Positiv bewertet werden die gestalterische Stärke und Individualität des Lösungsansatzes, der hohe Grünflächenanteil und die vielfältigen Funktionsangebote.

Insgesamt würdigt die Jury die Frische des Entwurfs, der mit modernen Mitteln aufzeigt, wie der Platz in Bezug auf seine historische Dimension neu interpretiert werden kann. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass der Entwurf den heutigen Anforderungen so nicht gerecht werden kann und somit zwar eine starke Entwurfsidee darstellt, die aber nicht als realisierbar beurteilt wird.