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Offener Wettbewerb | 05/2018

Bahnhofsplatz Süd in Heidelberg

Bahnhofsplatz Süd

Bahnhofsplatz Süd

1. Preis

Preisgeld: 21.000 EUR

POLA

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit vertraut in hohem Maß auf die stadträumliche Qualität des Platzes und entwickelt diese auf sensible Weise weiter. Ein homogener Platzbelag unterlagert die Bebauung und bringt sie teppichartig zu einem Ensemble zusammen. Der Platz wird als durchaus großstädtischer, hoch urbaner Ort gelesen. Gleichzeitig wird er jedoch durch einen eigenständigen Umgang mit den Bäumen auf dem Platz akzentuiert: Eine gemischte Baumgruppe besetzt asymmetrisch die westliche Platzseite, während das Platzzentrum und der Kolonnadengang freigestellt sind. Die Sinnfälligkeit der Blickbeziehungen und die differenzierte Raumbildung werden gewürdigt. Zusammen mit den Baumgruppen und dem Wasserspiel an den Terrassen am Max- Planck-Ring wird ein vielfältiges Repertoire an Aufenthaltsorten geschaffen. Entsprechend der städtisch orientierten Haltung der Verfasser verbleibt ein großzügig und intensiv bespielbares Platzzentrum. Der notwendige Wurzelraum der Bäume wird im Bereich der Haine in Verbindung mit Bänken und Hochbeeten auf nachvollziehbare Weise gestaltet. Für die Baumreihe in der Wasserturmgasse wird die gestalterische Qualität aber im Hinblick auf die hier notwendige Anlage von Hochbeeten aber eher bezweifelt.

Das Materialkonzept mit den warmgetönten Betonplatten entwickelt einen guten atmosphärischen Fond und weist lokale Bezüge auf. Die Wiederholung der Kreisform als übergreifendes formales Element wird jedoch kontrovers diskutiert, ebenso die hohe Dichte der Entwurfselemente im Hain. Die Einbindung der Rampe in den Platz wirkt selbstverständlich. Die intuitive Hinführung des Fahrradverkehrs gelingt durch die Platzierung der Baumgruppe in Verlängerung der Max-Jarecki-Straße auf einfache und selbstverständliche Weise. Die Zufahrt zur Rampe ist sodann durch die offene Platzgestaltung und die transparenten Brüstungen sehr gut erkennbar und einsehbar. Die Konfliktvermeidung und Verkehrslenkung basiert damit auf guter Orientierung, Übersichtlichkeit und gegenseitiger Rücksichtnahme. Die Lage der nextbike-Station vor der Hotelfassade ist eher unglücklich und müsste hinterfragt werden. Die Wirtschaftlichkeit des Entwurfes wird im Rahmen der Vorgaben eingeschätzt, die Pflegeintensität wird im mittleren Bereich gesehen. Insgesamt stellt die Arbeit einen bewusst formulierten Beitrag dar, der mit gut begründeten Setzungen eine qualitätvolle und eigenständige Platzidee entwickelt.
Konzept

Konzept

Stadtraum

Stadtraum

Entwurf Süd

Entwurf Süd