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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2018

Neubau des Gesundheitscampus Calw

Gesundheitscampus Calw

Gesundheitscampus Calw

1. Preis / Zuschlag

Ingenieurbüro Prof. Dr.-Ing. Vogt Planungsgesellschaft mbH

Bauingenieurwesen

Telluride Architektur

Architektur

mk.landschaft

Landschaftsarchitektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Ziel des vom Landkreis Calw ausgelobten Wettbewerbs war die Entwicklung einer städtebaulichen Lösung für die Errichtung eines Gesundheitscampus auf dem Stammheimer Feld, einem 6,5 Hektar großen Areal in Calw.

Der mit dem 1.Preis ausgezeichnete Entwurf von HDR in Bietergemeinschaft mit dem Ingenieurbüro Prof. Dr.-Ing. Vogt, schlägt vier Gebäudekörper für Krankenhaus, Psychiatrie und Nephrologie vor, die als Pavillons terrassiert in die natürliche Topographie eingefügt werden. Sie sind konzipiert mit einem ringförmigen Sockel und aufliegenden, L-förmigen Pflegebereichen, welche sich zur Landschaft hin öffnen, vielseitige Außenbereiche erzeugen und eine großartige Fernsicht in das Landschaftsschutzgebiet ermöglichen. Das Haus der Gesundheit gliedert sich als Solitär entlang des Campusboulevards in das Ensemble ein und steht in direkter Verbindung mit dem Krankenhaus. Ein dreigeschossiges Split-Level Parkhaus befindet sich im nördlichen Teil des Campus und grenzt das Gelände zum Gewerbegebiet ab.

Der Campusgedanke wurde bereits in der Auslobung des Wettbewerbs mit den verschiedenen Beteiligten als innovatives Versorgungskonzept zur Grundlage aller Planungen. Der erfolgreiche Wettbewerbsbeitrag entwickelte für den Gesundheitscampus Calw eine qualitativ hochwertige ‚gebaute’ Landschaft, die von Patienten, Besuchern und Mitarbeitern genutzt werden kann. Die Pavillons mit den unterschiedlichen Gesundheitsanbietern fügen sich in die Landschaft ein und ergeben ein Gesamtgefüge, welches die funktionalen Zusammenhänge und die Wegeführung für Patienten und Besucherströme optimal berücksichtigt. Der Campusboulevard dient dabei als verteilendes und verbindendes Element. Entlang dieser als „Shared Space“ ausgebildeten inneren Erschließungsachse finden sich die Eingänge und Vorplätze zu den jeweiligen Campusbausteinen:

- eine Klinik der Grund- und Regelversorgung mit 135 Betten
- eine Klinik für Psychosomatik mit 30 Betten, eine Tagesklinik mit 12 Betten für Kinder-
und Jugendpsychiatrie und eine psychiatrische Institutsambulanz des Zentrums für
Psychiatrie Calw-Hirsau (ZfP)
- ein nephrologisches Zentrum mit 25 Dialyseplätzen
- ein Haus der Gesundheit mit mehreren Facharztpraxen, einer Kurzzeitpflege, einem
AOK Gesundheitszentrum und PORT-Gesundheitszentrum sowie dem Pflegestützpunkt
des Landkreises Calw
- ein Parkhaus
- ein Hubschrauberlandeplatz

Beurteilung durch das Preisgericht

[…]Die einzelnen Nutzungen sind deutlich erkennbar und individuell gestaltet. Der klare Campuscharakter ist ablesbar und zusätzlich zum Gebäudeensemble durch den Schallschutzwall und das Parkhaus im Norden gut definiert. Durch die Gliederung der Baukörper und die dadurch geschaffenen Freiräume entstehen atmosphärische Innenräume.

Die Gebäudekomposition fügt sich harmonisch in die Topographie ein und lässt eine Verzahnung mit der Natur erkennen. Positiv zu bewerten ist auch die Abtreppung der einzelnen Gebäude und die dadurch entstehenden Dachterrassen und Gärten. […]

Die Erschließung ist durch die nördliche Andienung des Parkhauses gut gelöst, der Campusboulevard wird lediglich zur internen Erschließung genutzt. Dezentrale Anlieferungen führen zu den einzelnen Gebäuden.

Es entsteht eine klare Eingangsstruktur, welche bereits vom Parkhaus erkennbar ist. […]

Besonders gelungen ist die Orientierung der Patientenzimmer in den Landschaftsraum und deren inneres Layout. Hier ist eine große atmosphärische Qualität zu erkennen. Das Gebäudeensemble zeigt sich in der äußeren Darstellung als homogenes Bild und fügt sich durch die Gliederung der Fassaden gut in die Umgebung ein. […] Die ausgewiesenen Erweiterungsflächen fügen sich städtebaulich homogen in das Gesamtbild ein. Allerdings ist festzuhalten, dass aufgrund der pavillonartigen Gebäudestrukturen Mikro-Erweiterungen schwer möglich sind.

Aufstockungsmöglichkeiten sind gegeben und städtebaulich vertretbar.
Nach den Kenndaten liegt die Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu den anderen Arbeiten im günstigen Bereich.

Zusammenfassend bietet der Entwurf eine gelungene Antwort auf die Herausforderungen des außergewöhnlichen Standortes, der Einbindung in die Natur, der Ausbildung des Campusgedanken, der individuellen Nutzungen und nicht zuletzt der Anforderungen an die inneren Strukturen und Funktionen.
Lageplan

Lageplan

Modellfotos Wettbewerbsphase 1 - Blick auf Haupteingang

Modellfotos Wettbewerbsphase 1 - Blick auf Haupteingang

Ansicht Gesundheitscampus Calw

Ansicht Gesundheitscampus Calw

Boulevard

Boulevard

Modellfotos Wettbewerbsphase 1 - Teilübersicht

Modellfotos Wettbewerbsphase 1 - Teilübersicht

Lageplan Gesundheitscampus Calw

Lageplan Gesundheitscampus Calw

Modellfotos Wettbewerbsphase 1 - Abendstimmung

Modellfotos Wettbewerbsphase 1 - Abendstimmung

Wettbewerbsmodell Gesundheitscampus Calw

Wettbewerbsmodell Gesundheitscampus Calw